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Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio

Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio

Titel: Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Ebenen von Segesthes, kam ebenfalls ohne Schuhe aus.
    Arme Thelda!
    Seg machte sich darauf gefaßt, sie notfalls tragen zu müssen.
    Ich muß zugeben, daß ich im Grunde ganz unbesorgt war. Wir waren heil gelandet. Wir hatten Waffen und Proviant, wir waren gesund – und vor uns lag ein Kontinent, den wir erkunden konnten. Vallia lief uns nicht weg. Ich hatte es nicht eilig, dieses geheimnisvolle, mächtige, schreckliche Inselreich zu erreichen und dem Herrscher-Vater des Mädchens gegenüberzustehen, das ich heiraten wollte. Die Zukunft würde schnell genug auf uns zukommen; im Augenblick war die Gegenwart wichtig – und schritt nicht Delia aus den Blauen Bergen, meine Delia aus Delphond, frei und munter an meiner Seite?

9
     
     
    Delia sang beim Marschieren, und mir juckte die Brust.
    Kaum hatte sich Thelda erholt und die Wunden an meiner Brust gesehen, als sie auch schon mitleidsvoll die vollen Lippen schürzte und sich daranmachte, einige blaue Wildblumen zu pflücken, die sie zerstampfte und zu einer Salbe vermengte. Delia hatte sich dabei über sie gebeugt und die Blumen und Theldas konzentriertes Gesicht gemustert. Dann hatte sie mich von der Seite angelächelt und war summend weitergeschlendert.
    Inzwischen hatte mir Thelda die blaue Salbe auf die Brust gestrichen. »Wird dir guttun, Dray! Dies ist ein altes vallianisches Heilmittel – sehr wirksam! Die kleinen Vilmyblumen werden deine arme Brust im Nu heilen!« Die Salbe juckte, als hätte sie mir einen ganzen Bienenstock auf der Haut festgebunden.
    Delia marschierte an der Spitze unserer kleinen Karawane und sang. Sie hatte eine wunderbare Stimme. Sie sang fröhliche, spöttische Lieder, die unseren Füßen im Gras Flügel verliehen, und kleine Klagelieder, die mich an all die großartigen Augenblicke meines Lebens und an die bedeutenden Männer denken ließen, die ich gekannt hatte und die es nicht mehr gab – dazu dumme, kleine Scherzlieder, in die wir alle einfielen.
    Aber die verdammte Brust juckte so sehr, daß ich es nicht mehr aushielt.
    »Da soll doch der Schwarze Chunkrah kommen!« brüllte ich, riß mir die klebrige Paste vom Leib, warf sie ins Gras. »Meine Brust brennt wie Feuer.«
    »Also wirklich, Dray!« sagte Thelda seufzend und ein wenig verärgert über meine Undankbarkeit. »Du mußt durchhalten. Die Salbe muß ihren Heilzauber ausüben können!«
    »Pah, Heilzauber!« brüllte ich sie an. »Versuch's doch selber! Kleb dir das Zeug vor die eigene prächtige Brust – dann spürst du, wie sich das anfühlt!«
    »Dray Prescot!«
    »Naja ... Ist doch auch wahr!«
    Das Plätschern eines Flusses in der Nähe wies mir einen Ausweg aus der peinlichen Situation. Ich lief hinüber und tauchte hinein, und wenn sich in diesem Moment alle Ungeheuer aus den berühmten Legenden vom Spitz und seinem Verzauberten Schwert mit schnappenden Kiefern und Schuppen auf mich gestürzt hätten, wäre mir doch die Kühlung meiner Brust wichtiger gewesen. Seit Delia und ich am Becken der Langlebigkeit am Zelphfluß des fernen Aphrasöe untergetaucht waren – niemand wußte, wo Aphrasöe, die Stadt der Savanti, überhaupt lag –, schienen wir die unglaubliche Eigenschaft gewonnen zu haben, nicht nur ständig gesund zu sein und eine Lebenserwartung von etwa tausend Jahren zu haben, sondern uns auch bemerkenswert schnell von allen Verletzungen zu erholen.
    Ich kehrte zu den anderen zurück und hörte, wie sich Delia nachdenklich über eine kleine, blaue Blume äußerte, die sie gepflückt hatte.
    »Wie hübsch sie ist, Seg! Siehst du die Blumenblätter und die Stempel und den seltsamen silbrigen Umriß auf jedem Blatt, wie ein Herz ...«
    »Oh!« machte Thelda und hob die Hand vor den Mund.
    »Geht es dir nicht gut, Thelda?« fragte Seg besorgt.
    »Oh! Wie dumm von mir ... Oh, Dray, was wirst du nur von mir denken?«
    »Nachdem ich diese ekelhafte Paste losgeworden bin, denke ich überhaupt nichts mehr«, sagte ich. Ich bemerkte Delias lächelndes Gesicht und wußte, daß hier etwas im Gange war ...
    »O Dray!« klagte Thelda. »Ich habe dir ja gar keine Vilmys verpaßt! Die Blume hatte keine silbernen Herzen. Es war Fallimy, eine Pflanze, die wir benutzen, um die Zisternen zu reinigen – und ich habe dir das Zeug auf die Brust geschmiert! Oh, Dray!«
    Ich sah sie finster an.
    Sie legte die Hände vor das Gesicht und begann so laut zu schluchzen, daß ich sie anbrüllen mußte: »Dummes Ding – das ist doch nun egal! Ich bin nicht tödlich verwundet – oh,

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