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Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio

Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio

Titel: Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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verriet ihre Anwesenheit.
    Wir überflogen das Handwerkerviertel, wo die Arbeiter in atriumartigen Häusern schliefen und zahlreiche Gassen zwischen den Gebäuden still und verlassen dalagen. Dort unten glimmten halb erloschen die Schmiedefeuer, die Hämmer lagen still, die Blasebälger ruhten nach stundenlanger Arbeit. Bronze und Kupfer und Stahl für Waffen und Kriegswerkzeuge, Silber und Gold und Nathium für Schmuckstücke und Kunstwerke lagen in den Regalen und erwarteten den Morgen.
    Hinter diesem Bezirk lagen die Quartiere der Gerber und Töpfer und Glaser. Großstädte bestehen nicht nur aus Palästen und Villen, Straßen und Tempeln – irgendwo muß es auch einen Bezirk geben, in dem die Bevölkerung ihrem Broterwerb nachgeht. Sobald Genodras morgens aufging, öffneten sich die Tore, und das Landvolk, das stets in Sorge vor Barbarenangriffen lebte, traf mit Eseln und Calsany-Wagen oder mit großen Bündeln über dem Rücken ein, um den besten und vorteilhaftesten Platz auf den großen Märkten zu finden. Im Augenblick schlief die Stadt – bis auf die Wächter in den Türmen und auf den Mauern. Morgen früh würde sie zu neuem Leben erwachen, ein neuer Tag würde beginnen, und die Menschen würden ihren heidnischen Göttinnen danken, daß sie noch am Leben waren.
    Ich fragte mich – nicht ohne Sorge um Seg –, ob auch wir den nächsten Morgen erleben würden.
    Die Corths, die uns Hwang zur Verfügung gestellt hatte, waren kräftige Tiere. Die Flügel peitschten die Luft in gleichmäßigem Rhythmus, und wir kamen schnell voran. Die Tiere waren bestens trainiert, wie es bei solchen Flugwesen unerläßlich war, und wir nahmen an, daß sie unsere Erwartungen erfüllen würden. Wir ritten auf zwei Corths, und ich hatte den langen Zügel eines dritten Vogels an meinem Sattel befestigt. In warme Pelze und Seidenstoffe gehüllt, hockten wir in schräger Stellung unmittelbar hinter den Köpfen der Corths. Wir mußten uns so hinsetzen, um den mächtigen Flügeln nicht in den Weg zu kommen. Ein Vogel, der etwa die Gestalt eines Falken hatte, wäre wahrscheinlich als Reittier gar nicht geeignet gewesen, denn ein Sattelvogel muß einen ziemlich langen Hals haben, wenn die Beine des Reiters nicht ständig die Flügel behindern sollen.
    Das Gefühl des Fliegens berauschte mich förmlich. Dabei war dies etwas völlig anderes als die Navigation an Bord eines Flugboots aus Havilfar. Ich begann, mich zu fragen, ob wir nicht im Sattel eines Flugwesens die Stratemsk besser überwunden hätten – am besten vielleicht auf dem Rücken eines Impiter, der viel wilder und kräftiger ist als ein Corth.
    Wir folgten dem schwachen Schimmer der Straße unter uns, die sich fast in gerader Linie von Hiclantung entfernte. Man hatte uns den Weg gewiesen, und wir waren sicher, daß wir Plicla nicht verfehlen würden, die Stadt der Rapas, die nun Umgar Stro als Hauptstadt diente.
    Plicla lag inmitten zerklüfteter Berge und tiefer Schluchten. Gutes Flugland mit vielen Aufwinden, und doch gefährlich wegen der tiefen Abgründe und Luftlöcher. Die Stadt war von Rapas gegründet worden, die vor langer Zeit als Sklaven oder Söldner in die Gegend gekommen waren und sich zu einer eigenen Rapanation zusammengeschlossen hatten. Umgar Stro und seine Ullars hatten diesen Plänen ein Ende gesetzt.
    Wir erblickten nun die hohen Türme und die Klippen, die die massiven Mauern stützten und deren Spitzen in die Wolken ragten. Eine mißtrauische, übelriechende, unangenehme Rasse – so meinte ich damals, als ich noch neu auf Kregen war und nur unangenehme Begegnungen mit den Rapas gehabt hatte. Die vogelähnlichen Gesichter und ihre Beweglichkeit und Entschlossenheit machten sie zu guten Wächtern und Söldnern, doch auch als Sklaven waren sie beliebt. Ich fragte mich, wie sie sich wohl als einfache Bürger eines Stadtstaats machten.
    Eine natürliche Vorsicht bei den Nationen, die die Dienste von Söldnern in Anspruch nahmen, führte dazu, daß sie Soldaten verschiedener Rassen anwarben. Chuliks, Rapas, Ochs, Fristles – Rassen, die ich bereits kannte – und all die anderen seltsamen Halbmenschen und Tiermenschen, denen ich noch begegnen sollte.
    Doch nun herrschten Umgar Stro und seine rothaarigen Ullars aus dem fernen Ullardrin im Plicla der Rapas.
    Naghan hatte uns genaue Angaben gemacht.
    Natürlich konnten Seg und ich uns nicht unterhalten, denn die Spannweite der Corthflügel zwang uns ziemlich weit auseinander; außerdem mußten wir gegen den

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