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Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Titel: Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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einsammeln sollen.
    Kapitän Alkers fluchte. »Ich hatte nicht gemeint, daß der Bursche die Pfeile mit dem Körper einfangen soll! Opaz möge ihn strafen!«
    Die Pfeile des geheimnisvollen Schützen waren mit herrlichen blauen Federn versehen. Obwohl ich dieses wunderbare Blau noch nie gesehen hatte, wußte ich, welcher Vogel dafür sein Gefieder hergegeben hatte.
    Seg hatte mir davon erzählt. Es waren Federn des Königskorf, des größten Vogels in Erthyrdrin. Dies zeigte mir, daß ich gegen einen Meisterschützen aus Erthyrdrin kämpfte. Es war sehr schwierig, ihn auf dem Deck auszumachen, auf dem sich die Bogenschützen drängten. Am vorderen Geländer des Achterdecks stand eine Gestalt in bunter Kleidung, die in den Farben nicht recht zusammenpassen wollte. Eine bewegliche Gestalt mit wallendem Federschmuck am Helm, überall mit Edelsteinen besetzt – und doch hatte ich den Eindruck, daß der Fremde kein Stutzer oder Feigling war. Zweimal hatte ich auf die Gestalt geschossen, die ich für den Kapitän des Schwertschiffers hielt, und zweimal waren die Pfeile zufällig abgelenkt worden.
    Fluchend kam Kapitän Alkers zu mir.
    »Wir laufen zusammen mit den beiden anderen Argentern auf. Die Abenteurer Tombor des armen Kapitäns Loki. Das andere kann ich nicht erkennen ...«
    In diesem Augenblick bohrte sich ein blaugefiederter Pfeil zwischen uns ins Deck. Ich zog ihn heraus, fuhr mit den Fingern am Schaft entlang, legte ihn auf und jagte ihn in die Menge auf dem Deck des Schwertschiffs.
    Da wir uns nun dem Ufer näherten, verstärkte sich die Bewegung der Schiffe. Die Schwertschiffe hüpften in der Brandung auf und nieder. Wir bewegten uns behäbig voran, und Sekunden später bohrte sich unser abgebrochener Bugspriet in das zerstörte Heckhaus der Abenteurer Tombor , und zusammen mit dem dritten Schiff – eine vollgeschlagene Holzmasse, die sich schnell auflöste – liefen die drei Havaristen auf Grund. Wir schwangen breitseits herum, und das Knacken von Holz hallte uns in den Ohren. Von allen Seiten näherten sich die Schwertschiffe. Unser Kiel knirschte auf Sand, wir sanken zur Seite, wurden noch einmal von einer Welle emporgetragen und schließlich fest im Sand abgesetzt. Die Dram Constant hatte ihre letzte Landung hinter sich.
    Jetzt gab es ein ziemliches Durcheinander. Ich drücke mich so aus, um Ihnen klarzumachen, daß einige von uns kämpfen wollten, während andere am liebsten schleunigst in die schützenden Inselwälder geflohen wären. Inch erschien mit seiner großen Axt über der Schulter. Er hatte unsere wertvollsten Besitztümer in einen Leinenbeutel getan, den er in der anderen Hand trug. Tilda klammerte sich am jungen Pando fest, der einen Dolch schwang.
    Kapitän Alkers formierte seine Mannschaft. Das Schwertschiff mit dem geheimnisvollen Bogenschützen hüpfte an unserer seewärtigen Seite heftig auf und nieder. Ich blickte zurück. Menschen verließen die drei Schiffe und rannten den Strand hinauf. Mehrere Schwertschiffe waren in einiger Entfernung auf den Sand gelaufen, und Piraten eilten waffenschwingend durch die Brandung ans Ufer.
    »Inch!« sagte ich. »Du nimmst Tilda und Pando und bringst sie zwischen den Bäumen in Sicherheit. Beeil dich! Ich komme später nach!«
    »Aber ... Dray ...!«
    »Keine Widerrede, Mann! Los! «
    Er starrte mein finsteres Gesicht an. Dann nickte er einmal kurz, und sein hageres Gesicht verhärtete sich. Er führte Tilda und Pando fort.
    Wir traten dem ersten Ansturm der Piraten mit einem gewaltigen Flirren unserer Klingen entgegen, das einigen Meeresbanditen das Leben kostete. Das Schwertschiff ruckte und schaukelte in sinnverwirrendem Tempo auf und nieder. Männer versuchten zu uns an Bord zu springen, aber sprangen zu kurz. Andere erreichten unser Deck und wurden niedergestreckt. Ein Fristle, der Pfeile einsammeln mußte, hatte mir einen neuen Vorrat überreicht. Ich stellte mich etwas im Hintergrund auf und schoß alle Männer, die in ihrem leidenschaftlichen Bemühen, zu uns an Bord zu kommen, in die Wanten gestiegen waren, aus der Takelage, Pfeile bohrten sich rings um mich in das Deck, und eine Spitze verletzte mich am Schenkel. Ich konnte meine Stellung nicht mehr lange halten.
    Mit schnellem Blick überzeugte ich mich, daß der Strand verlassen dalag und daß die Piraten der aufgelaufenen Schwertschiffe Anstalten machten, uns nun auch von der Landseite her anzugreifen. Auf den beiden anderen Argentern schrien und kämpften und starben unsere Männer.

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