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Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Titel: Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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war ziemlich mit Wasser vollgelaufen und rollte behäbig weiter, ruhig wie ein Fels im Meer.
    Ich spannte meinen Bogen und stellte die instinktiven komplizierten Berechnungen an, die Wind und Geschwindigkeiten berücksichtigten – und ohne bewußte Überlegung schoß ich den Pfeil ab. Die Spitze traf drüben den Steuermann. Er warf beide Arme hoch und sank nach vorn.
    An Bord der Dram Constant erhob sich lautes Geschrei.
    Im nächsten Augenblick feuerte das Schwertschiff hinter dem Schiff, dem ich so plötzlich den Steuermann genommen hatte. Eine Varter schickte einen Felsbrocken los, der über unser verwüstetes Deck dahinsauste und harmlos ins Meer klatschte.
    Wieder jubelte die Mannschaft der Dram Constant .
    Doch an Bord der Piratenschiffe waren auch Bogenschützen aus Loh, und in den nächsten Sekunden bohrte sich ein Dutzend bunter Pfeile in das Holz des Argenters, und einer unserer Seeleute wurde in die Schulter getroffen.
    Ich habe mich nie damit abgegeben, Pfeile zu verschwenden. Ich schoß nur, wenn ich mir meines Ziels absolut sicher war, und ich wählte mir als Ziele die wichtigsten Männer der Schwertschiffe – denn ein Ruderer mehr oder weniger macht im allgemeinen keinen großen Unterschied.
    Die dicht bewachsene Insel, auf die wir zutrieben, war jetzt schon viel deutlicher zu erkennen. Die Schwertschiffe rückten näher heran. Es waren sieben Schiffe, die offenbar unter einem einheitlichen Kommando standen. Ich nenne sie Galleassen, weil sie zwar tief im Wasser lagen, aber doch ein viel größeres Freibord hatten als die Ruderer im Auge der Welt. Auf dem äußeren Ozean brauchten sie das Freibord auch.
    Als sich ein Pfeil dicht neben Pando in die Planken bohrte und Tilda aufschrie, ließ ich die beiden von Inch in die Achterkabine bringen. Ich wollte Inch und auch Tilda und ihren Sohn vor dem Beschuß in Sicherheit wissen; seine Axt konnte er erst im Nahkampf einsetzen, so daß er im Augenblick nur als Zielscheibe diente.
    Die Schwertschiffe setzten ihren Angriff fort. Ich stellte mir vor, daß sie ziemlich unhandlich sein mußten – wie jeder Kompromiß zwischen einer Galeere und einem Segler. Sie kamen mir ausgesprochen gefährlich vor – doch eher für jene, die an Bord waren.
    Die Nachwirkungen des Sturms, die lange, schwere Dünung, verhinderte die übliche Galeerentaktik, verhinderte das Rammen und Entern.
    Doch bald mußten wir auf die beiden anderen Wracks stoßen – und dann war auch das Ufer nicht mehr fern. Und wenn wir aufliefen, gingen die Piraten an Land und griffen uns von zwei Seiten an. Wir hatten dann kaum noch eine Chance, denn die Mannschaften der Piratenschiffe waren überaus kampfstark und zahlreich.
    Das Artillerieduell ging weiter, während wir uns der Insel näherten, und ich wurde immer niedergeschlagener. Aber auch unsere Gegner hatten Probleme. Die Varterschützen der Schwertschiffe waren unfähig. Sie trafen überhaupt nur zweimal. Ein Felsbrocken fegte geradewegs durch die Kombüse und zerdepperte sämtliches Geschirr, das nicht schon der Sturm zerschlagen hatte. Das andere Geschoß zerschmetterte drei Seeleute. Aber das war alles.
    Es gibt verschiedene Grade von Gefühllosigkeit. Glauben Sie bitte nicht, daß ich die drei Männer, die mir praktisch fremd waren, nicht bedauerte; doch ich hatte so etwas schon zu oft erlebt, und Tilda, Pando und Inch standen mir näher.
    »Nicht mehr lange, Dray Prescot«, sagte Kapitän Alkers. Er hielt das Rapier in der Hand und spielte an der goldenen Quaste herum, die vom Griff herabbaumelte. »Wir wollen den Burschen einiges zu schmecken geben, ehe sie uns kriegen!«
    Ich hatte auf dem nächsten Schwertschiff einen Mann entdeckt, der wichtigtuerisch auf dem niedrigen Vorschiff herumstolzierte und die Varterschützen anbrüllte. Ehe ich Alkers antwortete, jagte ich ihm einen Pfeil in die Brust. Er stürzte über Bord und wurde noch tüchtig von den Rudern durchgebeutelt, ehe er im Wasser versank. Jetzt erst wandte ich mich an den Kapitän.
    »Wir können sie doch lange genug zurückhalten, um die Frauen und Kinder auf die Insel zu schaffen, oder?«
    Er zuckte die Achseln.
    Von dem nächstliegenden Schwertschiff, einem größeren Fahrzeug mit drei Masten, hatte sich ein Bogenschütze seit einiger Zeit beharrlich auf mich eingeschossen. Seine Pfeile waren mir an den Ohren vorbeigezischt, drei hatten sich in gefährlicher Nähe von mir ins Holz gebohrt, und einer hatte einen Rapagehilfen getötet, der feindliche Pfeile hatte

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