Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Titel: Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
so trat ich in die nächste Episode meines Lebens in Pandahem ein. Vallia lag nun im Norden. Ich würde bald dorthin weiterreisen, das schwor ich mir.

11
     
     
    Ich sagte Tilda die Meinung. Ich erklärte ihr, daß sie Inch und mich gebeten habe, sie in ihre Heimat zu geleiten; das hatten wir getan, und es sei nun Zeit für mich, weiterzureisen. Inch, bei dem ich vorsichtig auf den Busch klopfte, gab mir dieselbe Antwort, die ich schon in Pa Mejab von ihm gehört hatte.
    »Ich bin ein Weltenbummler, Dray, ein Wanderer. Als Söldner kann ich mir ehrlich mein Brot verdienen. Und ich bliebe ganz gern bei dir.«
    »Ich will nach Vallia.«
    Er pfiff durch die Zähne. »Vallia! Möge Ngrangi dir beistehen! Jeder Pandahemer würde dich lieber zu den Eisgletschern Sicces schicken – nur nicht nach Vallia!«
    »Ich weiß. Bitte sprich nicht über unser Ziel. Wir müssen aber weiter. Irgendwo finden wir schon ein Schiff, keine Sorge.«
    Doch Tilda reagierte nicht wie erwartet. »Du bist undankbar, Dray Prescot!« Ihr Gesicht rötete sich, und ihre violetten Augen blitzten mich an. »Du solltest unser Champion sein, für mich und Pando. Und wo es jetzt ernst wird, verläßt du uns! Ist das wahre Freundschaft?«
    Ich seufzte. Tilda hatte mir nicht die geringsten Avancen gemacht, so daß ich mich in ihrer Gesellschaft wohlfühlte. »Was meinst du, Tilda? ›Wo es ernst wird?‹ Du bist doch jetzt in deiner Heimat ...«
    »Glaubst du, dieser schmutzige Hafen ist meine Heimat?«
    »Bormark?«
    »Natürlich! Bormark liegt an der westlichen Grenze Tomborams, an der Grenze zum verfluchten Menaham. Wir müssen nach Bormark reisen, Dray, ehe Pando sein Erbe beanspruchen kann!«
    Ich warf Inch einen Blick zu. Er rieb sich das Ohr und schob eine Paline in seinen Mund, ohne mich anzusehen – gemeiner Kerl!
    »Gibt es denn hier niemanden, der euch helfen kann? Der König ...«
    »Ach der!« Verächtlich blitzten ihre herrlichen Augen. »König Nemo? Der würde mich und Pando am liebsten in ein Verlies sperren und den Schlüssel fortwerfen. Ich bin sicher, er haßt uns, weil wir Verwandte seines Bruders Marsilus sind.«
    »Naja. Aber vielleicht jemand anders?«
    Sie griff nach einer Paline und rollte sie zwischen den Fingern hin und her. »Ich war früher Schauspielerin, Dray. Oh, ich entstamme einer berühmten Theaterfamilie, die in den besten Häusern gespielt hat, und es schien mir vorbestimmt, in die Fußstapfen meiner Vorfahren zu treten. Dann kam eines Abends Marker ins Theater ... und ...« Sie blickte Pando an, der sie mit aufgerissenem Mund anstarrte. Palinesaft lief ihm über das Kinn.
    »Wisch dir das Gesicht ab, Pando! Du siehst ja aus wie ein Gassenjunge!« fuhr sie ihn wütend an.
    Tilda sah zu, wie sich Pando das Gesicht säuberte. Dann sagte sie: »Vielleicht können wir uns an Pallan Nicomeyn wenden. Er ist alt und klug. Er hatte immer sehr viel übrig für Marker und versuchte die Wut seines Vaters zu mildern – aber ohne Erfolg.«
    Pallan ist das pandahemische Wort für einen Staatsminister, eine Bezeichnung, die auch in Vallia gebräuchlich war, wie ich später feststellen sollte.
    »Also gehen wir zum Pallan Nicomeyn«, sagte ich.
    Es war nicht ganz einfach, eine Zusammenkunft zu vereinbaren, da wir unter falschen Namen reisten. Doch schließlich führte man uns in ein kleines, fensterloses Vorzimmer, in dem menschliche Wächter vor einer Doppeltür standen. Kurz darauf trat der Pallan Nicomeyn ein. Er war alt, sein Haar war grau, fast weiß, sein Gesicht faltig – Spuren des Alters, die einen Kreger erst befallen, wenn er die Hundertundfünfzig überschritten hat.
    Als er Tilda erblickte, drehte er sich um und gab den Wächtern mit einer flüchtigen Geste zu verstehen, sie sollten die Türen schließen. Gleich darauf waren wir mit ihm allein.
    Er trug ein langes blaues Gewand, das durch eine rubinbesetzte goldene Kette zusammengehalten wurde, und auf seinem grauen Haar ruhte eine flache blaue Samtkappe, die mit blauen Schwanzfedern des Königskorf geschmückt war. Bei sich hatte er ein Buch, das mit einer Schnalle und einem goldenen Schloß versehen war.
    Mit ausgebreiteten Armen ging er auf Tilda zu.
    »Meine Liebe! Ich hätte nie gedacht, dich wiederzusehen! Welches Vergnügen für meine alten Augen, deine Schönheit zu schauen!«
    Sie küßten sich, und ich glaubte zu erkennen, daß der Pallan echte Zuneigung zu Tilda empfand.
    »Und dies ist ...« Er wandte sich an Pando.
    »Dies ist mein Sohn

Weitere Kostenlose Bücher