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Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Titel: Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Pando.«
    »So«, sagte Nicomeyn, »du bist also der junge Kov.«
    Ich sagte so laut, daß alle zusammenfuhren: »Pando ist ein guter Junge. Allerdings weiß er noch nicht viel.«
    »Dray!« rief Pando und versuchte mich zu treten. Ich drückte ihn auf einen Stuhl und lächelte. »Sitz still, junger Mann, schweig und hör zu, solange Erwachsene reden.«
    »Er weiß es also noch nicht«, sagte Nicomeyn und nickte. Er hatte eine schnelle Auffassungsgabe. »Vielleicht ist es auch besser so.«
    Pando fragte herausfordernd: »Lerne ich den König kennen?«
    »Alles zu seiner Zeit, mein Junge«, sagte Tilda und wandte sich an Nicomeyn. »Du kennst die Wahrheit. Wirst du uns helfen?«
    Er schürzte die Lippen, und die Linien um seinen Mund vertieften sich. Er legte einen langen, bleichen Finger vor die Lippen, schloß die Augen und überlegte. Als ich mich bereits darüber aufregen wollte, daß er Tilda mit seinem Schweigen kränkte, ergriff er endlich das Wort.
    »Du brauchst mich nicht zu fragen, ob ich dir helfe, Tilda. Die Frage ist nur, was wir tun können!«
    »O Nicomeyn!« sagte Tilda. »Lieber Nicomeyn!«
    »Der alte Marsilus war in meiner Jugend gut mit mir befreundet. Es ist gefährlich, einen König mit seinem Bruder zu vergleichen. Mehr will ich nicht sagen.«
    Ich stand auf. »Nun, das wäre also geklärt, und ich freue mich wirklich. Jetzt können Inch und ich weiterziehen. Kregen ist eine große Welt!« Ich begann mich höflich von Tilda zu verabschieden, wobei mich Pando anstarrte, als wäre mir plötzlich ein zweiter Kopf gewachsen. Doch Nicomeyn unterbrach mich schnell.
    »Bitte schwatze nicht, junger Mann. Ich kenne dich nicht, doch vermutlich hat dich Kovneva Tilda als Leibwächter engagiert. Deine Kraft und dein Schwert sind jetzt mehr vonnöten denn je. Also setz dich und hör zu.«
    Ich konnte mich nicht mehr beherrschen – und lachte lauthals. Die Situation reizte mich irgendwie zum Lachen. Inch sah mich peinlich berührt an, und Pando starrte düster herüber und schürzte trotzig die Lippen – doch ich mußte lachen.
    Tilda starrte mich an, und ihre schmalen dunklen Augenbrauenbögen hoben sich pikiert.
    Normalerweise wäre jeder, der so mit mir gesprochen hätte, in ziemlich lädiertem Zustand in einer Ecke des Raums wieder aufgewacht. Aber dieser Pallan Nicomeyn war so entwaffnend autoritär und außerdem so eindeutig bereit, uns zu helfen, daß ich mir durch ein herzhaftes Lachen Luft machen mußte. Darüber hinaus war er ein würdiger alter Herr, mit dem man sich nicht prügelte.
    Ein Plan wurde geschmiedet, der in Nicomeyns Worten an mich gipfelte: »Ich habe seit Jahren für Tomboram gearbeitet und weiß, daß die Familie Marsilus in unserer Zukunft eine große Rolle spielen kann. Meine Loyalität reicht bis tief in die Vergangenheit zurück. Ich sähe Pando gern in der Position, auf die er ein Anrecht hat. Wenn Murlock Marsilus beseitigt und der König vor vollendete Tatsachen gestellt werden kann, dann läßt das Gesetz keine andere Alternative zu. Der rechtmäßige Titel ...« – er blickte zu Pando hinüber – »liegt dort, wo er dem Gesetz nach hingehört, und das kann nicht bestritten werden. Aber zuerst müssen wir den unrechtmäßigen Kov beseitigen. Solange er im Amt ist – nun, Tatsachen zählen eben auch.«
    »Und er ist ein gerissener Bursche?«
    Nicomeyn zog eine Grimasse.
    »Ich verstehe. Wir müssen ihn also loswerden – und dann ist der Weg frei?«
    »Ja.« Nicomeyn sah mich an. Ich trug eine schlichte blaue Tunika mit ledernen Schulterstücken, darunter meine Waffen. Der Pallan fuhr fort: »Er ist schlau wie ein Rast. Er ist stark wie ein Leem. Er ist stur wie ein Calsany. Gegen ihn wird es nicht einfach sein.«
    Pandos klare, kindliche Stimme ertönte: »Ich weiß nicht, wovon du redest, Onkel Nicomeyn, aber wenn überhaupt jemand etwas erreicht, dann Dray Prescot – das weiß ich.«
    Ich stampfte mit den Stiefeln auf und erhob mich. Murlocks Rolle war mir schon klar: Er hatte die Mörder auf Tilda und Pando angesetzt, um sich sein Erbe zu sichern. »Dann sollten wir an die Arbeit gehen.«
    Auf dem Weg aus dem Palast focht ich einen schweren inneren Kampf aus. Ich haßte mich selbst. Wieder hatte ich etwas zu tun versprochen, das mich daran hinderte, in das Land meiner Delia zu eilen und sie vor aller Welt zu meiner Frau zu machen.
    Auf der Straße, die voller Menschen und Calsanywagen war, wandte sich Pando an seine Mutter: »Warum hat dich Onkel Nicomeyn eine

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