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Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio

Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio

Titel: Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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wurde.
    »Fröhliches Schwingen ...«
    »Sag es mir, Dom. Wo liegt Aphrasöe, die Schwingende Stadt?«
    Er hustete, und hellrotes Blut quoll ihm aus dem Mund. Er hatte nicht mehr lange zu leben.
    »Aphrasöe!« Er versuchte sich zu bewegen, was ihm aber nicht mehr gelang. »Ich war in Aphrasöe – noch vor wenigen Sekunden. Ich sprach mit Maspero und sagte ihm Remberee – und plötzlich war ich hier. Und ...«
    »Maspero ist mein Freund. Er war mein Lehrer. Wo liegt Aphrasöe?«
    Die Sehnen seines Halses bewegten sich und bebten, und ich erkannte, daß er den Kopf zu schütteln versuchte.
    »Ich weiß es nicht. Der Wechsel kam so schnell ... Kälte und Dunkelheit ... und dann ... hier ...«
    Ich mußte wissen, wo Aphrasöe, die Schwingende Stadt, auf Kregen zu finden war. An erster Stelle kam meine Liebe zu Delia, Delia aus Delphond, Delia aus den Blauen Bergen, doch fast genauso wichtig war mir die Frage, wo Aphrasöe lag, denn Aphrasöe war das Paradies, aus dem ich vertrieben wurde. Nach Aphrasöe war ich von der Erde gekommen.
    »Sag Maspero ... sag ihm ... Alex Hunter hat sich wirklich bemüht ...«
    »Beruhige dich, Alex Hunter. Dein Weg von der Erde war weit, doch jetzt bist du bei Freunden.«
    Er blickte in mein häßliches Gesicht, und der blaue Schimmer seiner Augen erlosch. Er seufzte leise. Sein blutverschmierter Mund lächelte, während er mich noch ansah – dann starb er.
    Ich stand auf und wandte mich an die versammelten Sklaven.
    »Gibt es überlebende Wächter?« rief ich. Meine Stimme hatte einen barschen, schneidenden Klang.
    Der braunhaarige Sklave rief: »Alle tot!«
    Ich nickte. »So ist es auch besser für sie. Durch ihren Tod entziehen sie sich meinem Zorn.«
    Dann wandte ich mich ab und blickte auf das mir unbekannte Meer hinaus. Ich weinte nicht. Viele Erinnerungen brachen in diesem Augenblick über mich herein, mit denen ich erst fertigwerden mußte, ehe ich mich den anderen wieder zuwenden konnte.

2
     
     
    Die befreiten Gefangenen wollten die Kochfeuer zu Freudenfeuern anheizen, und ich mußte ihnen in aller Sanftheit erklären – und Zair weiß, daß ich manchmal rücksichtsvoll sein kann –, daß niemand von uns, ich eingeschlossen, unseren Aufenthaltsort kannte und daß die Nacht sicher voller feindlicher Augen war. Wir mußten vorsichtig unser Essen kochen und Wachen aufstellen und die eingesammelten Waffen bereithalten, um die frischgewonnene Freiheit notfalls zu verteidigen.
    Alle schienen anzunehmen, daß ich schon an Bord des Schiffes bei den Gefangenen gewesen war. Auf dem Weg zu den Strafinseln hatte ein Sturm das Boot vom Kurs abgebracht. Niemand wußte, wo wir waren – doch alle wußten, woher sie kamen.
    Aus Vallia!
    Ich befand mich auf einer Insel vor der Südostküste Vallias. Dort jenseits des Meers lag das Inselreich, das von dem despotischen Vater meines geliebten Mädchens beherrscht wurde. Dort drüben lag mein Ziel, Vallia, die Insel, die ich notfalls mit bloßen Händen erstürmen wollte, um Delia vor aller Öffentlichkeit zu meiner Frau zu machen.
    Doch zunächst hatte ich andere Probleme. Die befreiten Gefangenen waren viel zu erschöpft, um zu marschieren – und wir hatten bisher keine Spur von Leben gefunden. Die Insel schien – zumindest in dieser Gegend – unbewohnt zu sein. Die Gefangenen konnten nicht weitermarschieren, und ich konnte nicht verweilen. Der stämmige Mann, Borg, den ich insgeheim mit einem Bären verglichen hatte, antwortete auf meine Frage: »Gefangene, Dom? Aie, wir sind Gefangene, politische Gefangene.«
    Aufs Geratewohl fragte ich: »Die Racterpartei?«
    Er starrte mich düster an. »Aie, möge Gurush aus dem Bodenlosen Sumpf alle Racters verschlingen!«
    In meinem Bericht ist schon von der Racterpartei die Rede gewesen, von den mächtigen Großgrundbesitzern und reichen Kaufleuten, die sich meiner Ehe mit Delia erbittert widersetzten. Die Gefangenen gehörten fast ausschließlich der Panval-Partei an, einer Partei, die man eine Volksfront nennen konnte, da sie sich eher aus Opposition gegen die Racter als wegen einer eigenen gemeinsamen Ideologie zusammengefunden hatte.
    Borg war Kanalschiffer. Die Kanäle Vallias gehören zu den Wundern Kregens. Ihr System erschloß die gesamte Insel und wurde von den ehrfurchtgebietenden Bergen des Nordens gespeist, die in verschiedenen Bezirken verschiedene Namen haben. Die Kanalschiffer sind eine Volksgruppe eigener Art und führen ein ziemlich unabhängiges Leben. Borgs voller Name lautete:

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