Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio

Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio

Titel: Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
hoffe, ihre Knochen verrotten auf den Eisgletschern Sicces!«
    In den Korridoren lagen Bogenschützen und Söldner – Männer des Herrschers, die überwältigt worden waren.
    Ein Hikdar gab mir Auskunft, ein Hikdar mit einem gebrochenen linken Arm, der dick bandagiert worden war. Zahlreiche Nadeln steckten in seinem Körper und milderten den Schmerz. Neben ihm lag sein großer Langbogen.
    »Pallan Eling sollte sich lieber um seine Kanäle kümmern«, sagte der Mann, »und das Kämpfen den Soldaten überlassen.«
    »Ja«, sagte ich mit einer Stimme, die ich nicht wiedererkannte. »Was ist geschehen?«
    Ich spürte, daß sich auch Inch aufgeregt mit den Überlebenden unterhielt, um zu erfahren, was sich ereignet hatte.
    »Ich hatte Befehl, hierzubleiben«, fuhr Hikdar fort. »Als wir aus Delka Ob eintrafen, muß der Herrscher die schlimme Neuigkeit erfahren haben, denn er startete sofort wieder. Die Hälfte seiner Streitmacht nahm er mit. Wir mußten hierbleiben und den Angriff über uns ergehen lassen, der seinem Leben galt.«
    Angst packte mich und krampfte mir den Magen zusammen, daß ich vor Schmerzen am liebsten geschrien hätte. Ich eilte zu Pallan Eling zurück. Sein Gesicht sah aus wie eine alte Kartoffel, die zu lange in der Sonne gelegen hatte. Er wimmerte, als ich seinen Arm packte. »Du mußt es mir sagen, Pallan Eling! Wo ist die Prinzessin Majestrix?«
    Er schrie auf und sah sich um, als erlebe er noch einmal den schrecklichen Augenblick des Angriffs. Dann schloß er die Augen, und ein Schaudern ging durch seinen Körper.
    »Fort ist sie«, flüsterte er, und seine alten Lippen zitterten. »Die Männer trugen das Weiß und Schwarz und sagten, sie wären meine Freunde und fragten nach dem Herrscher – und ich habe es ihnen gesagt! Ich habe es Ihnen verraten!«
    »Was hast du ihnen gesagt, alter Mann?«
    »Es war Vomanus von Vindelka; er wußte es. Er warnte den Herrscher! Sie flohen zu den Drachenknochen. Dort seien sie sicher, sagte Vomanus.« Eling richtete sich plötzlich auf und zerrte wie ein Wahnsinniger an den Resten seines Haars. »Und ich habe den Männern gesagt, wohin Vomanus geflohen ist!«
    Ich versuchte mich zu beruhigen, ich versuchte einen klaren Gedanken zu fassen, was weiß Zair schwierig war, während mir das Blut in den Ohren rauschte.
    »Und die Prinzessin? Wo ist sie?«
    »Sie war in einem Flugboot bei den anderen – beim Herrscher!«
    »Inch!« brüllte ich.
    Er eilte axtschwingend herbei.
    »Wir fliegen sofort zu den Drachenknochen.«
    »Aye, Drak. Aber wo liegen die?«
    Ich starrte ihn an wie ein Verrückter. Ich hatte keine Ahnung.
    Ganz in der Nähe saß ein Chulik mit dem Rücken zur Wand. Ein Auge war ihm ausgeschlagen worden, und auf der gleichen Seite war sein Hauer abgebrochen. Seine Brust war eingedrückt, und ein Mädchen versuchte ungeschickt seine Schmerzen zu lindern. Er starrte mich mit der stoischen Ruhe an, die seiner Rasse eigen ist. »Die Drachenknochen«, keuchte er. Er trug weiße und ockerfarbene Ärmel, war also ein Vindelker.
    Ich beugte mich herab. »Bei Likshu dem Verräterischen! Sag mir, wo wir die Drachenknochen finden, Chulik!«
    »Ihr müßt in die Ockerwüste fliegen – nach Nordwesten – zwanzig, fünfundzwanzig Dwaburs, vielleicht mehr. Dort gibt es Knochen, viele Millionen Knochen!«
    Ein Chuktar, dessen schmucke Uniform nur noch aus Fetzen bestand, beugte sich zu uns herüber. »Der Herrscher ist verloren. Wir sind ihm bis zum Schluß treu geblieben, und dies ist nun unser Dank. In ganz Vallia gibt es keinen Mann mehr, der noch für ihn kämpfen würde.«
    »Ich hätte mich Trylon Larghos anschließen sollen!« rief Pallan Eling. »Er hat mich dazu aufgefordert! Alle haben sich gegen den Herrscher gestellt!« Schmerzerfüllt schwankte er hin und her. »Warum habe ich es nicht auch getan? Meine Treue ist mein Verderben!«
    Nun, jetzt wußte ich, was geschehen war.
    Und doch hatte Vomanus den Herrscher gewarnt, und beide waren geflohen. Dabei war Vomanus Trylon Larghos' Kandidat für Delias Hand gewesen! Irgendwo lag hier eine Täuschung, irgendwo trieb hier jemand ein doppeltes Spiel.
    Das unheimliche Brausen in meinem Kopf ließ nicht nach. Ich konnte nicht mehr richtig denken. Trylon Larghos! Der seine dritte Partei aufbaute und dabei die Racters hinterging. – Überraschung überkam mich. Wenn Vomanus dahintergekommen war und erkannt hatte, daß seine Chancen, Delia zu erringen, als Kandidat der Racters wenig günstig standen, mochte er

Weitere Kostenlose Bücher