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Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio

Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio

Titel: Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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sich gegen die Männer in Weiß und Schwarz gewandt haben. Er hatte den Herrscher gewarnt, was jedoch aus reinem Eigeninteresse geschehen sein mochte. Aber – Vomanus? Ich mußte zu den Drachenknochen fliegen und mit ihm sprechen – und mit Trylon Larghos.
    Ich ergriff den Langbogen des Söldners und ein halbes Dutzend voller Köcher. Sie verrieten mir alles. Die dritte Partei war in den Farben der Racters gekommen, als Freunde, und sie hatten dann mit Stahl zugeschlagen. Die rotuniformierten Bogenschützen Lohs waren mit ungespannten Waffen untergegangen, die unfehlbaren Pfeile nutzlos in den Köchern.
    Kurz darauf packte ich den Flugbootkapitän am Hals und brüllte: »Du fliegst uns sofort zu den Drachenknochen.«
    Er wand sich in meinem Griff. Er hatte keine Zeit zur Widerrede, sondern wurde nach draußen gezerrt, und ich brüllte den Männern, die apathisch neben der Zugbrücke standen, so schneidend Befehle zu, daß die Brücke sofort gesenkt wurde und heftig aufprallte. Inch und ich liefen hinüber, wobei wir den Flugbootkapitän vor uns hertrieben. Katrins Verzweiflungsgeschrei folgte uns.
    »Strom Drak! Du willst mich doch nicht verlassen?«
    »Mein Ziel ist kein rechter Ort für dich, Katrin! Ich will versuchen, dir dein Flugboot zurückzuschicken!«
    Ich schob den Kapitän an Bord. »Kapitän!« sagte ich. »Ich kenne deinen Namen nicht, aber du wirst mir ab sofort gehorchen. Bring uns zu den Drachenknochen, als hinge dein Leben davon ab!«
    Er hastete los, um seinem Steuermann Befehle zu geben, und rannte in den Maschinenraum mit den beiden Silberkästen, die – soweit ich damals wußte – Höhe, Geschwindigkeit und Kurs des Flugboots kontrollierten.
    »Die Angreifer haben sich den Zugang erschlichen, indem sie weiße und schwarze Ärmel trugen«, sagte ich. »Die Bogenschützen sind sehr erbittert darüber.«
    »Ich hoffe nur, daß Seg noch lebt.«
    Und Delia! Wenn Delia etwas geschehen war ...!
    Das Ödland raste unter uns dahin. Der heiße Wind blies mir ins Gesicht, doch ich brachte es nicht fertig, in die Kabine hinabzusteigen. Vor uns lag das gelbbraune Land mit den trockenen Schluchten und den staubigen Geröllhalden, die zu einer ungleichmäßig geformten Erhebung anstiegen. Wir überquerten diese Erhebung, und ich hatte das Gefühl, daß dieses trostlose Land zu meiner Stimmung paßte. Das Gebiet hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit der Oberfläche des irdischen Mondes – Lavareste und ein Ringgebirge am anderen. Das Licht der Doppelsonne wurde unangenehm grell reflektiert.
    Als die Drachenknochen in Sicht kamen, rief ich Inch zu mir. Er kam zu mir auf das Sonnendeck, stemmte sich gegen den Luftzug und musterte mich.
    »Die Männer in Delka Dwa haben behauptet, es gebe in ganz Vallia keinen Mann, der noch für den Herrscher kämpfen würde«, sagte ich.
    »Aye«, meinte Inch.
    »Das mag stimmen. Ich weiß es nicht, und es ist mir auch gleichgültig. Aber es gibt Männer, die für die Prinzessin Majestrix kämpfen werden!«
    Inch sah mich schweigend an.
    »Du«, sagte ich zu Inch, der meine Beweggründe verstehen würde. »Du wirst zu den Blauen Bergen fliegen. Nach Hoch-Zorcady. Erkundige dich dort nach Korf Aighos, der inzwischen zurückgekehrt sein müßte. Wenn du ihn nicht antriffst, gibt es sicher andere Männer, die bereit sind, für ihre Prinzessin zu kämpfen und zu sterben. Sag ihnen, daß sie in Gefahr ist. Nimm alle Männer, die du bekommen kannst, und führe sie in Flugbooten hierher.«
    »Aber unser Flugbootkapitän Hikdar Arkhebi – er könnte doch die Nachricht überbringen.« Inch runzelte die Stirn. »Ich möchte lieber an deiner Seite kämpfen.«
    »Und ich hätte dich auch am liebsten bei mir. Inch, alter Krieger – aber ich traue dem Mann nicht. Nur du kannst so überzeugend reden, daß die Gesellen der Blauen Berge dir glauben. Nur Korf Aighos weiß, daß ich Dray Prescot, Krozair von Zy, bin.«
    Inch murrte und brummte und hantierte mit seiner Axt, doch ich vermochte ihn schließlich zu überzeugen. Es blieb mir auch gar nichts anderes übrig. Trotz all ihrer Treue konnten mir die Delphondi nichts nützen – dachte ich damals! –, und nur die Gesellen der Blauen Berge versprachen einen Ausweg aus meiner Notlage. Denn die kannte ich.
    Ich setzte Kapitän Arkhebi die Spitze meines Rapiers an die Kehle. Es war eine theatralische Geste – doch ich wußte, was ich von dem Mann zu halten hatte. Er war feig, ohne Zivilcourage; er tat nur das, was ihm angeordnet wurde; ein

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