Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio

Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio

Titel: Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
dem wir uns begeben, sobald der Sturm nachläßt.«
    Inch war natürlich verblüfft, mich hier anzutreffen. Er wollte wissen, wie ich aus dem Palast König Nemos von Pomderman verschwunden war. Ich konnte ihm natürlich nicht sagen, daß ich im Augenblick des Triumphs einen Skorpion hatte über den Boden huschen sehen, gefolgt von dem größeren blauen Skorpion, der mich vierhundert Lichtjahre weit auf den Planeten meiner Geburt zurückgeholt hatte. Ich erfand also eine Geschichte, die als Erklärung ausreichte, und Inch nickte verständnisvoll; immerhin kannte er meinen Wunsch, nach Vallia zu reisen. Er war ein loyaler Freund, mein Inch aus Ng'groga.
    Einige Schneiderinnen Katrins fertigten für ihn eine vallianische Tunika an. Zwei hohe schwarze Stiefel und ein auffälliger Hut mit Schlitzen und zahlreichen roten und weißen Federn gaben Inch das Aussehen eines Valkaners. Er fand eine langschäftige Axt mit scharfer Klinge und war nun einigermaßen wiederhergestellt. Ich muß sagen, daß mir in seiner Gesellschaft gleich viel wohler war. Seg Segutorio war bei den Bogenschützen aus Loh und begleitete den Herrscher. Ich wußte, daß Inch und er gut miteinander auskommen würden – o ja, bei Zair!
    Drei Tage lang wehte der Sturm aus dem Westen. Unzählige Dachziegel wurden herabgerissen und auf die Straßen geschleudert. Ruhelos wie ein Leem in einem Käfig schritt ich auf und ab. Katrin wollte die Probleme ihres Kovnats mit mir besprechen doch ich hatte keine rechte Lust dazu und wehrte sie ab. Die meiste Zeit verbrachte ich im Gespräch mit Inch.
    Am Morgen des vierten Tages meldete Katrins Kapitän, daß wir nun aufsteigen könnten. Der Wind war umgeschlagen und schwächer geworden, die Wolken standen höher, und die Doppelsonne war wieder undeutlich zu erkennen. Wir gingen an Bord des Flugboots und starteten nach Delka Dwa. Ich war nicht besonders gut gelaunt. Irgendwie fühlte ich mich abgeschnitten, von wichtigen Ereignissen isoliert.
    Ich wußte, was ich tun wollte – nur noch die Elemente standen zwischen mir und meinem Ziel. Sie sollten meine Meinung nicht mehr ändern.
    Ich wollte nach Delka Dwa fliegen und Delia zusammen mit einigen Personen ihrer Wahl an Bord dieses Flugboots entführen. Seg würde zu uns stoßen. Ich konnte dem Kapitän eine Hand um die Gurgel legen, und schon würde uns Katrins Flugboot nach Vondium bringen. Dort nahmen wir Thelda und den kleinen Dray an Bord – und dann ging es ab nach Strombor.
    Ja. Das war mein Plan. Einfach, direkt, brutal.
    Aber dann kam es ganz anders. Sie dürfen nicht vergessen, daß Kregen nicht die Erde ist. Gewiß, Geographie, Sitten und Menschen ähneln größtenteils den Gegebenheiten auf der Erde, doch es gibt auch viele absolut fremde Dinge.
    Wir setzten am Rand riesiger grüner Kohlfelder zur Landung an. Auf der anderen Seite des Flugfelds erhob sich das zerklüftete Delka Dwa, eine braune Steinmasse, überdacht von spitzen Giebeln, umgeben von einem tiefen Burggraben, geschützt durch ein dreifaches Tor, das offen stand. Ich hatte den Eindruck, als würden diese Tore zugeschlagen, sobald wir über die Zugbrücke geschritten waren. Auf der anderen Seite der Stadt verdüsterten hohe Wolken den Himmel. Dort erstreckte sich eine gelbe Ebene, auf der einige grüne Vegetationsflecke die allgemeine Unfruchtbarkeit nur unterstrichen. Das Land stieg dort allmählich an und wurde immer trockener und ging schließlich in die Ockerwüste über.
    In der Stadt herrschte ein gewaltiges Durcheinander.
    Noch immer wurde Blut von den Pflastersteinen geschrubbt wurde von den Wänden gekratzt und aus den kostbaren Wandteppichen und Bodenbelägen gewaschen.
    Die Leichen waren zusammengetragen worden und lagen aufgereiht an den Mauern, in Leintücher gehüllt.
    Delka Dwa war vor vier Tagen unmittelbar vor dem großen Sturm angegriffen worden.
    Eine Streitmacht aus Menschen und Halbmenschen, die grünpurpurne Farben getragen und als Symbol eine Henkerschlinge geführt hatte, war in die Stadt eingefallen und hatte nach dem Herrscher gesucht.
    Ich mußte an mich halten, um nicht den Verstand zu verlieren.
    Minister Pallan Eling, der für die Kanäle zuständig war, saß mit einem blutgetränkten Kopfverband auf einem Stuhl, und sein knochiger Körper bebte. Ich stellte ihm die Frage, die mir auf der Zunge brannte.
    »Ich weiß nicht, wo die Prinzessin ist, Strom«, sagte er. Seine Stimme zitterte. »Jetzt kennen wir die Farben und das Symbol der dritten Partei! Bei Vox, ich

Weitere Kostenlose Bücher