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Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio

Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio

Titel: Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Flugbootkapitän nervös.
    Katrin antwortete nicht. Wir standen an Deck und sahen zu, wie sich das Unwetter am westlichen Himmel immer höher auftürmte. Delka Ob war ein netter Ort am Kreuzungspunkt zweier Kanäle. Es gab viel Grün, zahllose Bäume und beruhigend plätschernde Brunnen und Wasserfälle in den Hausgärten. Natürlich gab es auch das übliche Fabrikviertel; aber auch hier sahen die Häuser ordentlich und sauber aus, und die Menschen bewegten sich mit einer Zielstrebigkeit und Munterkeit, die ich nur begrüßen konnte.
    Die Kovneva ließ ihre Sänfte aus dem Laderaum des Flugboots holen, damit sie direkt zum Palast gebracht werden konnte – in den Palast Vomanus' von Vindelka, in dem nun auch der Herrscher und die Prinzessin Majestrix wohnten. Pela wurde in ihrem Sänftenstuhl getragen, während ich mit den Wächtern zu Fuß ging.
    Die Sonnen waren verschwunden, die Luft wurde kühler. Unterwegs kamen wir über eine der vielen Kanalbrücken, und hier hörte ich die verhaßten Rufe eines herrschaftlichen Bootsstentors. Ich schaute über das Brückengeländer und entdeckte die traurige Prozession grauer Barken. Die Sklaven wurden zur Eile angetrieben. Vermutlich enthielten die Barken Vorräte, Mobiliar und Luxusgüter für den Herrscher, Dinge, die ihm auch im Palast von Delka Ob nicht fehlen sollten.
    Offenbar war der Konvoi aufgehalten worden; ein Kanal war über die Ufer getreten, und die Reparaturarbeiten hatten den gesamten Zeitplan durcheinandergebracht. Der Kammerherr, der für die Barken verantwortlich war stand vermutlich schon Todesängste aus. Unbarmherzig peitschten die Wächter auf die Sklaven ein. Ein Mädchen brach zusammen und wurde kurzerhand von der Schleppleine abgeschnitten und zur Seite gestoßen.
    »Beeil dich, Strom Drak!« rief Katrin, die den Kopf durch den Vorhang ihrer Sänfte steckte.
    Ich hatte genug gesehen. Als ich mich schon zum Gehen wandte, erblickte ich an der Spitze der nächsten Sklavengruppe einen großen Mann, der sich kräftig in die Schlinge stemmte. Ich erstarrte und schaute genauer hin.
    Ich wußte, daß ich nun mit einer gewissen Gefühllosigkeit handeln mußte, soweit es die Mehrzahl der Sklaven betraf. Ein einziger Mann, Strom oder nicht, konnte diesen Mißstand nicht mit einem Schlag beseitigen – dazu waren viele Jahre mühsamer Arbeit erforderlich. Aber da dies nun mal so war, mußte ich tun, was mir richtig erschien. Beschämt, daß ich den anderen armen Teufeln nicht helfen konnte, eilte ich von der Brücke auf den Treidelpfad hinunter. Ein Wächter hieb mit der Peitsche auf den Rücken des großen hageren Mannes ein.
    »Los, du stinkender Cramph! Zieh, du Kleesh!«
    Was ich nun tat, ging sehr schnell. Ich versetzte dem Wächter einen Hieb ans Kinn. Er stürzte bewußtlos zu Boden. Andere Wächter hatten den Zwischenfall gesehen und liefen nun herbei. Ich musterte den Sklaven. Gut zwei Meter groß war er, an Armen und Beinen ungewöhnlich dünn, doch mit ausgeprägten Muskeln die seine Körperkräfte verrieten. Vom Kopf fiel ihm blondes Haar bis zur Hüfte herab. Es war schmutzig und verfilzt. Und er war ohne Kopfbedeckung gewesen, während die Jungfrau mit dem Vielfältigen Lächeln allein am Himmel stand!
    »Im Namen Opaz', was machst du denn da?« riefen mich die Wächter an.
    Sie zögerten, als ich meine Waffe nicht zog. Ich starrte sie an, und sie mußten den Zorn in meinem Gesicht bemerkt haben.
    »Wenn ihr diesen Mann nicht sofort freilaßt, versperrt eure Barke den Kanal. Und dem Herrscher wird das nicht übel gefallen!«
    »Im Namen von Opaz – wer bist du ...?«
    Ich zog mein Rapier. »Ich bin Drak, Strom von Valka!« Die Schleppsklaven hatten sich währenddessen weiter ins Zeug gelegt, und ich ging rückwärts, um mit ihnen auf gleicher Höhe zu bleiben. »Ich kann euch alle umbringen – es wäre mir ein Vergnügen! Laßt den Mann frei! Ich bin unterwegs zum Herrscher. Ich bin zu ihm gerufen worden, um mit ihm zu sprechen.« Sie starrten mich ratlos an.
    Ich sprang zurück und schnitt mit einem einzigen Hieb das Schleppseil durch. Der große hagere Mann taumelte vorwärts und brach auf dem Treidelpfad zusammen.
    Ein Wächter – ein Deldar – stieß einen Wutschrei aus und griff mich mit erhobenem Rapier an.
    Ich begegnete seiner Attacke, drehte meine Klinge herum und rammte ihm den Griff in den Unterleib. »Wenn noch jemand die gleiche Behandlung wünscht – bitte sehr!«
    Der Hagere rollte sich zur Seite. Er lag auf dem Rücken und

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