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Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares

Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares

Titel: Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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»Kann man von hier fliehen, Tulema?«
    »Wir glauben es, wir hoffen es – aber ich habe Angst.«
    Tulema erzählte uns ihre Geschichte und damit auch etwas von dem Ort, an dem wir uns befanden. Sie stammte aus einer Hafenstadt, die Pellow hieß, und ihre Stimme hatte einen traurigen Klang, als sie mir von ihrem Zuhause in Herrelldrin erzählte. Und diese Trauer war wohlbegründet. Wir befanden uns auf der Insel Faol, und sie erschauderte, als sie mir davon erzählte. Die Insel lag vor der Küste Havilfars.
    Havilfar!
    Auf Kregen hatte ich bisher die Kontinente Segesthes und Turismond kennengelernt. Ich hatte auch einen kurzen Abstecher nach Erthyrdrin auf dem Kontinent Loh gemacht. Havilfar war ein völlig neues Gebiet für mich. Womöglich standen mir hier neue erregende Abenteuer bevor – und darin irrte ich nicht, wie Sie hören werden.
    Nach dem Essen ließ ein durchdringender Hornstoß die Sklaven zusammenfahren und zu den Ausgängen eilen. Ich stolperte hinter Tulema her und versuchte sie in dem kunterbunten Sklavenhaufen im Auge zu behalten. Geschrei wurde laut, man rief nach Freunden, und ich sah, wie meine Leidensgenossen erschreckt zurückblickten, in den dunklen Hintergrund der Höhle. Wir alle drängten uns gegen die Lenkholzgitter der Käfigöffnungen.
    Ich blinzelte im Schein der Doppelsonne und starrte hinaus. Ich wußte, daß ich mich hier auf der südlichen Hemisphäre Kregens befand, so daß sich die Sonnen am nördlichen Himmel bewegen mußten, aber wie weit wir hier vom Äquator entfernt waren, wußte ich nicht zu sagen. Vermutlich waren wir ihm hier beträchtlich näher als in Vallia.
    Auf der Dschungellichtung wanderten Wächter in waldgrünen Tuniken herum und wippten ihre Peitschen gegen die gamaschengeschützten Beine. Zwischen ihnen entdeckte ich einige gutgekleidete Männer und Frauen, die so taten, als befänden sie sich auf einer Einkaufsrunde. Ich ahnte sofort, daß mein Eindruck richtig war. Diese Leute schienen tatsächlich einzukaufen – Sklaven, kein Zweifel. Aber das war ein Irrtum.
    Eine Gruppe näherte sich dem Käfig, in dem wir standen, und Tulema wich zurück. Andere Sklaven in unserer Gruppe drängten sich kühn vor. Tulema klammerte sich an meinen Arm. Ich sagte mir, daß sie in mir vermutlich eine Art Ernährer sah und mich nicht verlieren wollte. Auch ich wollte sie nicht verlieren, denn sie sollte mir mehr über die Sklaven erzählen, die bei meiner Ankunft in der Zelle gewesen waren.
    In der Gruppe der Sklaven, die sich gegen das Gitter drückte, fiel mir ein Mann besonders auf. Sein dunkles Haar war lockig. Er bewegte sich geschmeidig und schien gut trainiert zu sein. Er betrachtete seine Umwelt mit klugen, wachen Augen.
    »Einen guten Haufen haben wir im Augenblick, Notor * «, sagte ein Wächter zu einem der Kunden. Den Mann hatte ich sofort eingestuft – ein typischer Sklavenmeister.
    Der Mann, den er ›Notor‹ genannt hatte, war stämmig gebaut und trug einen dunklen Vollbart. Seine Augen waren eiskalt wie die eines Leem. Er trug eine Tunika aus hübscher lavendelfarbener Seide und Stiefel, und an seiner Hüfte baumelte ein Schwert. In der Hand hielt er ein parfumgetränktes Taschentuch, an dem er gelegentlich schnupperte. Bei der Gruppe, die ihn begleitete, handelte es sich um Edelleute und ihre Damen, und sie waren ähnlich herausgeputzt. Es war eine sorglos plaudernde, lachende Gesellschaft – und mein Herz krampfte sich zusammen, denn vor kurzem war ich noch ebenso glücklich gewesen.
    »Jawohl, Nalgre«, sagte der Lord. »Ich bin deiner Meinung. Was rätst du mir für diese Saison? Ein Dutzend? Wäre das genug für uns?« Er kicherte. »Wir sind ganz gute Schützen, Nalgre. Sie werden uns nicht lange reichen.«
    »Die besten Schützen, Notor Renka«, sagte Sklavenmeister Nalgre. »Mit allem Respekt möchte ich sagen, daß du gut zwanzig gebrauchen könntest.«
    Tulema zog mich zurück. »Dräng dich nicht so nach vorn, Dray!«
    Ich schüttelte ihre Hand ab, denn ich wollte möglichst viel über die Situation erfahren, in die man mich hier gestellt hatte.
    Als ich mich wieder ans Gitter vorschieben wollte, trat die Gruppe der Besucher etwas auseinander und gab den Blick auf einen schlanken dunkelhaarigen Mann frei, den ich kannte. Er gehörte zur Gruppe der Gäste und lachte lauthals mit ihnen.
    Der Mann war Barran, Vadvar von Rifuji, ein Adliger aus Vallia, der insgeheim der Dritten Partei angehört und seine Männer auf der Seite Naghan Furtways zu den

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