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Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares

Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares

Titel: Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Drachenknochen geführt hatte. Ich hatte ihn für tot gehalten. Jetzt tauchte er plötzlich hier auf. Unwillkürlich fragte ich mich, wie viele andere führende Kräfte des mißglückten Staatsstreichs nach Havilfar geflohen waren.
    Es war sicher ratsam, daß mich der Bursche nicht zu sehen bekam, und ich trat wieder in den Hintergrund. Ich fragte Tulema: »Wer ist der Mann mit dem dunklen Haar und dem ebenmäßigen Gesicht? Ein Sklave, der gar nicht wie ein Sklave aussieht?«
    Aus den Augenwinkeln nahm ich wahr, wie Notor Renka und seine Gruppe mit dem Sklavenhändler weitergingen; diese Gefahr war also vorüber.
    »Er ist Führer. Das sind mutige Männer – ich wünschte ...« Sie schluckte und sah mich bedrückt an. »Ich bin zu ängstlich, um mit ihnen zu gehen. Ich habe nichts zu bieten – aber alle sagen, die Führer können uns retten.«

4
     
     
    Durch gezielte Fragen brachte ich in Erfahrung, was auf der Insel Faol gespielt wurde.
    Inzwischen holte man Sklaven aus den Zellen, und nachdem ich das System nun begriffen hatte, überraschte mich die Bereitwilligkeit meiner Leidensgenossen nicht. Sie versuchten ihren Eifer sogar zu verbergen. Der Mann, den Tulema als Führer bezeichnet hatte, versuchte seine Gruppe bedrückt aussehen zu lassen, doch es gelang ihm nicht recht. Die Männer und Frauen wurden zu einem Sklavengehege auf der anderen Seite der Lichtung gebracht.
    Die vornehmen Besucher waren fort.
    Sie waren nicht hier, um Sklaven zu kaufen. Sie machten Ferien auf Faol.
    Man kann vielleicht auch sagen – und ich hoffe, Zair vergibt mir den Mißbrauch eines so großen Wortes –, daß sie hier auf einem Jikai waren.
    Denn es sollte eine Jagd auf die Sklaven stattfinden. Sie waren die Jagdbeute.
    Am nächsten Tag würde man ihnen Kleidung und ein Messer geben und sie im Dschungel von Faol freilassen. Und die Edelleute und ihre Damen warfen sich in ihre kostbare Jagdkleidung und nahmen die Verfolgung auf. Was für ein großartiger Sport!
    Mir wurde speiübel, als ich das hörte.
    Daß sich Menschen dermaßen erniedrigen konnten, erschreckte mich. Kein Wunder, daß den Savanti aus Aphrasöe so sehr an einer Veränderung des Planeten Kregen gelegen war.
    Bei allem gab es nur einen winzigen Hoffnungsstrahl. Und es war diese Hoffnung, die die Sklaven voller Eifer aus den Höhlen eilen ließ, auf eine Jagd, die sie quer über die ganze Insel führen würde.
    Denn die Wächter hatten keine Ahnung, daß die jungen Männer, die von den Sklaven Führer genannt wurden, die Gejagten in Sicherheit bringen würden.
    Tulema erzählte mir alles.
    »Die Führer sind sehr mutig, Dray! Sie kennen sich im Dschungel aus und führen die Leute aus der Gefahr. Und dann kommen sie durch Tunnel im Felsen hierher zurück und führen neue Sklaven in die Freiheit!«
    »Sie sind mutig, sehr mutig«, sagte ich.
    »O ja! Sie nehmen, wen sie bekommen können, aber man muß ihnen für ihre Hilfe eine Belohnung versprechen, aber ich habe keine Belohnung zu vergeben, denn meine Eltern sind tot, und ich war Tänzerin in einer Dopataverne, und ich habe Angst ...«
    »Warum fliehen nicht alle durch die Tunnel, die in die Höhlen führen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das ist sehr gefährlich. Die Schächte sind sehr steil. Das Gestein bröckelt ab. Man kann zwar herabrutschen, aber nicht hinaufsteigen.«
    Nun, man hatte es sicher versucht. Sklaven scheuen keine Anstrengung, solange die winzigste Chance zur Flucht besteht. Daran hindert sie nicht einmal die Angst vor dem Tode – nur ein unüberwindliches Hindernis hält sie vor dem Versuch zurück.
    Eine alte Frau wanderte durch die Zelle und fegte mit einem alten Reisigbesen den Boden. Alle gingen ihr aus dem Weg. Sie war kein Mensch; zum erstenmal in meinem Leben sah ich einen Angehörigen der Miglish-Rasse, die eine große Insel vor der Küste Havilfars bewohnt.
    »Aus dem Weg, du Onker!« sagte einer der Sklaven und stieß die alte Frau zur Seite. Sie spuckte ihn an und schwenkte ihren Besen.
    »Migshaanu die Allherrliche soll deine Knochen in Knorpel verwandeln und dir die Zähne im Mund verfaulen lassen, du feiger Nulsh!«
    Sie schwenkte ihren Besen, und der Sklave wich grinsend zurück. Die Migla bot einen seltsamen und widerlichen Anblick. Sie trug eine graue Sklaventunika und ein sackähnliches graues Gewand. Tulema zerrte mich zurück. »Sie ist eine böse alte Hexe, Dray!«
    Die Migla fegte die Zelle aus und trat schließlich an das Gitter, wo ein Wächter ihr ein Türchen

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