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Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares

Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares

Titel: Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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öffnete. Noch immer keifend trat sie hinaus. Sie war offenbar eine Haussklavin, die für Reinigungsarbeiten eingesetzt wurde. Und das war in einem Sklavengehege sehr wichtig.
    Der Sklave, der sie gestoßen hatte, spuckte auf den Boden. Er war ein gutaussehender junger Mann mit einem schlanken, muskulösen Körper, der erkennen ließ, daß er durchaus in der Lage war, sich zu den besten Nahrungsbrocken durchzukämpfen. Tulema starrte ihn an und senkte den Blick. Er blickte sie direkt an und kam auf uns zu.
    »Ich habe dich noch nicht gesehen, Shishi«, sagte er herablassend.
    Shishi ist ein Wort, das mir nicht gefällt, besonders wenn es als Anrede für ein Mädchen benutzt wird. Schon mancher Mann hatte sich Delia so genähert, als wir noch in Gefangenschaft waren – und die meisten dieser Männer lebten nicht mehr. Ich wollte schon aufbegehren, als mir Tulema hastig die Hand auf den Arm legte.
    »Es gibt viele Sklaven hier«, sagte sie laut zu dem jungen Mann. »Kein Wunder, daß du mich noch nicht gesehen hast. Warum bist du mit dem Führer nicht nach draußen gegangen? Du bist doch sehr kräftig ...«
    »O ja.«
    Und zu meinem Erstaunen begann er auf der Stelle mit Übungen, die seine Muskeln hervortreten ließen; er spannte sie, rollte sie, nahm seltsame Stellungen ein, um die Muskulatur vorteilhaft zur Geltung zu bringen.
    »Das ist ein Khamorro aus Herrelldrin«, flüsterte mir Tulema zu, und ihre Augen waren angstvoll geweitet. »Diese Leute kennen schreckliche Tricks, mit denen sie einem Gegner die Knochen brechen. Ich bitte dich, Dray, versuche nicht, gegen einen Khamorro zu kämpfen!«
    »Du brauchst keine Angst vor ihm zu haben«, sagte ich.
    »Du verstehst mich nicht! Ich weiß nicht, welchen Kham er erreicht hat, aber wenn du ihn anfaßt, bringt er dich um!«
    Ich wollte schon eine mutige und sicher törichte Antwort geben, doch dann hielt ich meine Zunge im Zaum. Denn in diesem Augenblick war ein Mädchen in unsere Zelle getreten. Sie näherte sich den Gitterstäben und starrte in hoffnungsvoller Sehnsucht in das zweifarbige Licht der Zwillingssonne hinaus. Ihr Haar war wunderschön goldblond, und ihr bleiches Gesicht verriet eine Schönheit, die den feuchten Höhlenraum zu erhellen schien.
    Ich glaubte das Mädchen wiederzuerkennen, das bei meiner Ankunft aus der Zelle geflohen war, als ich den Sklavenwärter niedergeschlagen hatte.
    Der Khamorro, der sich offenbar einbildete, mich richtig eingestuft zu haben, nachdem er mein Zögern bemerkt hatte, kümmerte sich nicht mehr um mich und unterhielt sich mit Tulema. Ich musterte die beiden und schwor mir, daß ich mit ihm abrechnen würde, wenn er ihr etwas antat – und folgte damit einem Ehrenkodex, der mir schon oft Ärger gemacht hatte.
    Wenn ich mich dem blonden Mädchen näherte, mochte sie mir unlautere Absichten unterstellen. Doch mein Problem wurde durch das Eintreffen eines weiteren, eines schönen, schlanken Mädchens gelöst.
    »Prinzessin!« rief die Eintretende spöttisch. »Die stolze Lilah behauptet eine Prinzessin zu sein! Ist das kein Witz?«
    Sklaven wissen einen Scherz durchaus zu schätzen, wenn es ihnen in die düstere Stimmung paßt. Und hier wußten die meisten Sklaven, daß sie mit Hilfe der Führer vor den Jägern fliehen und sich in Sicherheit bringen konnten. Also waren sie bei weitem nicht so niedergeschlagen wie andere Sklaven, die nur eine endlose Reihe von Arbeitstagen vor sich sehen.
    Das schöne Mädchen mit dem goldenen Haar drehte sich nicht um. Sie sprach mit einer melodischen Stimme, die die Schönheit der universalen kregischen Sprache unterstrich. »Tosie, ich bin wirklich eine Prinzessin. Aber was nützt mir das hier?«
    »Du Lügnerin!« Tosie war wütend. Sie hatte den Kopf zurückgeworfen und die Hände in die Hüften gestemmt. »Du versprichst den Führern viel Geld, wenn sie dich hinausführen. Na gut!« Tosie setzte ein triumphierendes Lächeln auf und rief: »Wenn du Prinzessin Lilah bist, dann bin ich Königin! Auch ich würde den Führern alles versprechen, wenn sie mich nur von diesem entsetzlichen Ort fortbrächten!«
    Tosie war keine Königin, soviel war klar. Aber wenn Lilah tatsächlich eine Prinzessin war, dann mußte sie diejenige sein, die die Herren der Sterne befreit haben wollten. Ihre weiterführenden Absichten kannte ich nicht, aber die Rettung der schönen Prinzessin Lilah war die Aufgabe, die mir zugedacht war, dessen war ich mir sicher. Ich wollte das Vertrauen der Herren der Sterne nicht

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