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Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Titel: Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Sensorbediener hatten ihre Erkenntnisse herübergerufen, die Funker hatten Botschaften hin und her geschickt, die Waffenoffiziere hatten Raketen abgefeuert und über Angriffstaktiken nachgedacht, der Offizier an der Maschinensteuerung hatte angeordnete Kurswechsel und Beschleunigungsphasen bestätigt, und er selbst hatte mit seinen Befehlen das Getöse übertönen müssen.
    Hier war kaum etwas zu hören außer dem Grollen der Maschinen. Hin und wieder gab Lady Michi Chen einen Befehl, und die Funker wiederholten die Bestätigungen der anderen Schiffe. Da die Schlacht jetzt im Gange war, konnte Martinez nur noch beobachten. Er hätte Lady Michi Ratschläge anbieten können, doch sie brauchte seine Hilfe anscheinend nicht.
    Für seinen Geschmack verheizte sie zu viele Raketen, aber sie kam gut zurecht.
    Die feindlichen Defensivlaser griffen in die Salve hinein. In der Dunkelheit des Alls breiteten sich die ersten Plasmawolken aus. Bald waren die Naxiden hinter einem riesigen Plasmaschirm nicht mehr auszumachen.
    Doch die Explosionen lagen näher am Feind als an der ChenForce, und die Naxiden rasten mit gestörten Sensoren in die Plasmawolke hinein, während sich die Loyalisten von ihr entfernten. Martinez beobachtete triumphierend, wie sich die Feinde dem heißen Plasma näherten, bis es sie einhüllte und sie hilflos den folgenden Raketen ausgeliefert wären, die sie nicht mehr erfassen konnten.
    Die Defensivlaser der ChenForce nahmen ihre Arbeit auf und schalteten die anfliegenden feindlichen Raketen aus. Kurz danach erwachten auch die schweren Antiprotonenstrahler, die auf den schweren Kreuzern montiert waren, zum Leben. Wie Schwerter griffen die Lichtfinger in die Nacht hinaus und durchbohrten die feindlichen Geschosse mit ihrem energiereichen Feuer. Überall erhellten jetzt glühende Plasmawolken die Luft. Das halbe Universum verschwand hinter einem lodernden Vorhang.
    Martinez wechselte zum virtuellen Display, um die Situation besser überblicken zu können. Als die Bilder in seinem Kopf entstanden, hatte er das Gefühl, gelassen durch eine höllische, unermesslich brutale Szenerie zu gleiten. Er änderte die Perspektive, bis er im Raum dicht vor den Feinden und der großen Plasmawolke zu schweben schien. Damit hatte er sich auch auf der Zeitachse zurückbewegt, weil das Licht von diesem Punkt bis zu den Sensoren der Illustrious eine messbare Spanne unterwegs war. Auf wilden Ausweichkursen brachen Raketen aus dem Schirm heraus, Laserstrahlen tasteten nach ihnen. Rechts neben Martinez entstand ein greller Schein, als mehrere anfliegende Raketen auf einen Schlag vernichtet wurden. Einem wütend ausgestreckten Arm gleich zielte der Strahl auf die Fregatte Beacon . Er oder seine Position im virtuellen Display wurde nun von brennendem Plasma eingehüllt, und die Sensoren fingen nichts mehr auf. Er wanderte durch den Raum und auf der Zeitachse nach vorne, bis er die ChenForce erreichte.
    »Salve abfeuern«, befahl die Kommandantin.
    Ständig blitzte es jetzt, und vor den abkühlenden größeren Plasmawolken blühten unablässig neue Explosionen auf. Vor diesem unruhigen Hintergrund war es schwer, Einzelheiten wahrzunehmen, und so brauchte er einige Augenblicke, bis er eine weitere Serie von Raketen bemerkte, die abermals auf die Beacon zuschossen. Alle kamen aus einem langen Ausläufer des abkühlenden Plasmas heraus, den er schon vorher bemerkt hatte. Nach ein oder zwei weiteren Momenten wurde Martinez bewusst, dass die Beacon in echter Gefahr schwebte.
    Sein eigener Puls dröhnte in seinen Ohren. Mit einer wütenden Handbewegung löschte er das virtuelle Display und stieß den Daumen auf das helle Quadrat seiner Konsole, das mit Rundruf alle Schiffe beschriftet war.
    »An alle Schiffe: Gebündeltes Defensivfeuer, um die Beacon zu schützen! Die Beacon ist das Ziel eines konzentrierten Angriffs!«
    Kaum hatten die Defensivlaser ein schützendes Gitter um die Fregatte gelegt, da trafen die Laser der Beacon eine gegnerische Rakete nicht genau in der Mitte. Das Geschoss taumelte und versprühte Antimaterie wie ein Kind, das am Strand eine Handvoll Sand hochwirft. So entstand ein Vorhang aus grell strahlenden Partikeln, zwischen denen mehrere Raketen untergingen, die zur Unterstützung der Fregatte abgeschossen worden waren.
    Die Beacon war jetzt auf sich selbst gestellt, und die geübte Daimong-Besatzung zerstörte vier weitere Raketen, bis die fünfte und sechste einschlugen und die Fregatte in einer Feuerkugel

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