Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Titel: Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams

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wurde. Der Lichtblitz der Explosion würde allerdings noch zehn Stunden brauchen, um die Illustrious zu erreichen.
    Die Wurmlochstation war demnach mehrere Stunden, bevor das Licht von der Schlacht sie erreichen konnte, ausgeschaltet worden. Deshalb hatte kein Beobachter eine Gelegenheit gehabt, Informationen über den Kampf nach Naxas oder an die naxidische Flotte zu senden. Sie würden die ChenForce erst entdecken, wenn diese auf der anderen Seite in Mazdan aus dem Wurmloch herausbrach, und nie erfahren, wie Bleskoths Geschwader vernichtet worden war.
    Nachdem sie hier und in Hone-bar zwei komplette Geschwader verloren hatten, nahmen die Naxiden vielleicht an, die Loyalisten hätte eine neue Superwaffe entwickelt, mit der sie größere Verbände auf einen Schlag auslöschen konnte. Martinez tröstete sich mit dem Gedanken, dass die Naxiden fortan vermutlich viel Zeit und Geld aufwenden würden, um herauszufinden, was für eine Art von Waffe es war.
    Alikhan trat ein und war voller Lob für das Verhalten und die Geschicklichkeit der Unteroffiziere und Waffenmeister auf der Illustrious . Er half Martinez, die Ausgehuniform anzuziehen und sich für das Abendessen beim Kapitän zurechtzumachen.
    An Fletchers Tafel saß er zwischen Michi und Chandra Prasad. Alle waren erleichtert und erfreut über den Sieg und redeten laut, und der Wein und die Trinksprüche der Offiziere trugen ihren Teil dazu bei. Als Martinez an der Reihe war, sein Glas zu heben, beschränkte er sich auf eine kurze Bemerkung: »Auf unsere Kameraden auf der Beacon .« So bekam die fröhliche Stimmung an der Tafel des Kapitäns einen kleinen Dämpfer.
    Den Rest des Abends über schwieg er und äußerte sich nur, wenn er direkt angesprochen wurde. Es fiel ihm nicht schwer, Chandras Bein zu ignorieren, das gegen sein eigenes drückte.
    Nach dem Mahl kehrte Martinez in seine Kabine zurück und warf alle Sachen, die er auszog, zu Alikhan hinüber. »Der Schiffsarzt hat Ihnen etwas gebracht, mein Lord.« Alikhan deutete auf ein Päckchen auf dem Tisch.
    Martinez öffnete es und rollte die dicke Kapsel mit dem Schlafmittel in der Hand hin und her. »Warum hat der Arzt das gebracht? Ich habe ihm nicht …«
    »Auf Befehl der Geschwaderkommandantin, mein Lord«, erklärte Alikhan. »Sie will, dass Sie sich ordentlich ausschlafen, und trug mir auf, ich dürfe Sie am Morgen nicht wecken, sondern solle warten, bis Sie mich rufen.«
    Martinez betrachtete das Mittel.
    »Ich glaube, Sie und Lady Michi sind ein gutes Team«, fügte Alikhan hinzu.
    Ohne ein weiteres Wort hob Martinez die Kapsel und zerbrach sie. Sofort stieg ihm der bittere Geruch in die Nase.
    »Sie waren in den letzten Tagen sehr beschäftigt, mein Lord«, sagte Alikhan, als er die zerbrochene Kapsel an sich nahm und in den Abfallschacht warf. »Ich möchte wetten, dass Sie noch nicht einmal den Schlund gesehen haben.«
    »Den Schlund?«, wiederholte Martinez benommen. Die Wirkung des Schlafmittels setzte bereits ein.
    »Es ist ein beeindruckender Anblick«, erklärte Alikhan. »Sie haben es zum ersten Mal gesehen, als Sie mit der Corona durch dieses System geflogen sind.« Er schaltete das Video über Martinez’ Bett ein und lenkte die Außenkameras auf die Anzeige. »Da hätten wir es, mein Lord. Schlafen Sie gut.«
    »Danke.« Martinez schlüpfte ins Bett, und Alikhan schaltete das Licht aus, bevor er ging.
    Über dem Bett schwebte der Schlund, ein leuchtender roter Kreis aus den ausgestoßenen Partikeln einer Supernova, die in Protipanu den Himmel dominierten. Die Einspielung war unglaublich detailliert, er konnte selbst die feinsten Einzelheiten erkennen. Leuchtende Wirbel, geheimnisvolle dunkle Wolken, Rauchsäulen.
    Wenn er die Augen schloss, stand das Abbild des roten Rings immer noch vor ihm.
    Das ist viel besser, als die ganze Nacht immer wieder die Beacon sterben zu sehen.
    Für viele Stunden sollte dies sein letzter bewusster Gedanke sein.

    Auch Leutnant Shushanik Severin saß im roten Schein des Schlundes schweigend im Cockpit und beobachtete, wie in weiter Ferne das naxidische Geschwader vernichtet wurde. Da er annähernd hatte abschätzen können, wann die Schlacht beginnen würde, hatte er seine Mannschaft und das Rettungsboot ins Protipanu-System zurückgeführt und war mit ausgeschalteten Maschinen durchs Wurmloch geglitten. Dann hatte er alle passiven Sensoren aktiviert, um die Dunkelheit nach den Anzeichen der Schlacht abzusuchen.
    Nachdem er drei Tage zuvor das