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Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Titel: Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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ein naxidischer Verband im System wäre.
    Die Schiffe, die er momentan erfassen konnte, benutzten Radar. Das war ein sicheres Zeichen dafür, dass sie nicht mit der ChenForce gerechnet hatten. Inzwischen konnte Martinez auf seinen Displays auch eine große Zahl von Einzelheiten erkennen. Viele Schiffe flogen in das System hinein oder heraus, und alle waren Ziele. Militärische Formationen waren jedoch nirgends zu entdecken.
    Martinez entspannte sich. Es würde wohl eine einseitige Angelegenheit werden, ein weiterer Triumph. Mehr verlangte er nicht vom Schicksal.
    Die sieben Schiffe der ChenForce flogen eng nebeneinander in einer altmodischen Standardformation. Weder Martinez noch Michi wollten ihre neuen taktischen Manöver offenbaren, solange sie nicht wirklich in Gefahr schwebten. Im Zentrum der Formation, wo sie von den anderen geschützt werden konnte, flog die beschädigte Celestial . Unterstützt von Reparaturtrupps der anderen Schiffe hatte die Torminel-Besatzung wahre Wunder gewirkt. Überraschenderweise hatten sie auch Kapitän Eldey und die anderen Offiziere befreien können, die auf der Brücke festgesessen hatten und für tot gehalten worden waren. Die Celestial konnte zusammen mit den anderen Schiffen des Geschwaders manövrieren, hatte jedoch eine Raketenbatterie, einen großen Teil der Defensivbewaffnung und ein Viertel ihrer Mannschaft verloren.
    Die Illustrious sendete eine weitere Botschaft.
    »Geschwaderkommandantin Michi Chen an alle Schiffe im Aspa-Darla-System. Alle Mannschaften verlassen sofort ihre Schiffe. Alle Schiffe in diesem System werden zerstört. Auf Rettungsboote werden wir nicht schießen.«
    Kurz danach feuerte sie einige Raketen ab, um zu zeigen, dass sie es ernst meinte.
    Die Zeit verging. Offensichtlich hatten die Naxiden in diesem System keine Kriegsschiffe stationiert.
    »Botschaft von Kapitän Hansen auf der Lord May , meine Lady«, meldete Lady Ida Li. »Er … er ist ziemlich aufgebracht.«
    Michi lächelte etwas angespannt. »Nun gut«, sagte sie, »stellen Sie durch.«
    Der Kapitän der Lord May war ein Phänomen in Rot: rotes Haar, roter Stoppelbart, gerötetes Gesicht, blutunterlaufene Augen. Anscheinend hatte ihn die ChenForce bei einem größeren Trinkgelage gestört. »Vernichten Sie nicht mein Schiff, verdammt!«, dröhnte er. Martinez zuckte zusammen und drehte die Lautstärke seiner Kopfhörer herunter. »Ich hasse die verdammten Naxiden, konnte ihnen aber bis jetzt nicht entkommen. Ich will zum Wurmloch Eins – sagen Sie mir nur, wohin ich von da aus fliegen soll.«
    Die Lord May war der ChenForce am nächsten und in Richtung Koel unterwegs. Sie würde als erstes Schiff von den Raketen getroffen werden.
    Martinez beobachtete Michi, die amüsiert lächelte. »Ich antworte selbst«, sagte sie. Dann stellte sie auf ihrem Kommunikationsdisplay die Verbindung her und blickte in die Kamera. »Kapitän Hansen, Sie setzen Kurs auf Koel, Mazdan, Protipanu und Seizho. Wenn Sie von diesem Kurs abweichen, werden wir Ihr Schiff zerstören. Von Seizho aus sollten Sie zum Schwanz der Schlange weiterfliegen, denn das System ist gefährlich nahe am Gebiet des Feindes. Ende der Sendung.« Dann wandte sie sich an Martinez. »Kapitän, könnten Sie bitte die Raketen umlenken?«
    Auch Martinez lächelte jetzt. »Sofort, meine Lady.« Er hatte das Gefühl, dass Aspa-Darla ihm Glück bringen würde.
    Während der langen Fahrt durch die Systeme Mazdan und Koel hatte er sein Gleichgewicht wiedergefunden. Keine Alpträume vom Verlust der Beacon , keine Episoden voll einsamer Zweifel oder Angst. Die Mannschaft war guter Dinge, die Offiziere beglückwünschten ihn, und nach und nach war sein Zorn über den Verlust der Beacon verblasst. Kapitän Lord Gomberg Fletcher hatte ihn sogar zum Essen eingeladen. Sie hatten allein gespeist, und der Offizier hatte zwei Stunden lang Martinez’ Akzent ertragen, ohne auch nur ein einziges Mal zusammenzuzucken. Martinez hatte sich Mühe gegeben, nicht allzu »raffiniert« zu sein, weil er annahm, dass Fletcher so etwas nicht mochte. Sie hatten sich vor allem über Sport unterhalten. Wie es der Zufall wollte, hatte auch Fletcher auf der Akademie gefochten.
    Sobald klar war, dass im Aspa-Darla-System keine feindlichen Schiffe lauerten, erlaubte Michi dem größten Teil der Besatzung, die Kampfstationen zu verlassen. Martinez hatte ein gutes Gefühl, als er sich abschnallte und aufstand. Dann fiel ihm etwas ein.
    »Meine Lady? Sollten wir vielleicht der

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