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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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hockte auf einem gepolsterten Stuhl, der das vorstehende Brustbein stützte. Die bunte, modische Kleidung warf Falten, als wäre er nur ein Sack voll Federn. Die Nickhäute hatte er halb über die Augen gelegt. Er sah aus, als wäre er schon hundert Jahre alt, doch die dunklen fedrigen Haare auf beiden Seiten des Kopfs verrieten Sula, dass er noch recht jung war.
    »Meine Freunde sind möglicherweise an Ihren Vorschlägen interessiert.« Bakshi nickte dem anderen Terraner zu. »Das ist Mister Patel.« Der junge Mann mit dem glänzenden Haar, das in Locken über den Kragen fiel, blinzelte nicht einmal, als Sula ihn mit einem Nicken begrüßte.
    Der Daimong hieß Sagas. Sein grauweißes Gesicht hatte die Natur in einem Ausdruck ewig heulender Qual erstarren lassen.
    Von Casimir wusste Sula, dass die vier eine Art informellen Ausschuss bildeten, der die illegalen Aktivitäten im Süden von Zanshaa City kontrolllierte. Bakshis Wort hatte das größte Gewicht.
    »Meine Herren«, leierte Sula mit ihrer Peer-Stimme. »Darf ich Ihnen meinen Adjutanten Mister Macnamara vorstellen?«
    Vier Augenpaare richteten sich auf Macnamara, dann wieder auf Sula. Ihre Kehle war auf einmal trocken, doch sie widerstand dem Impuls, sich nervös zu räuspern.
    Bakshi faltete seine großen, teigigen Hände auf dem Tisch. »Was können wir für Sie tun, Lady Sula?«
    Sie kam sofort zur Sache. »Helfen Sie mir, die Naxiden zu töten.«
    Nicht einmal diese Aufforderung provozierte irgendeine Reaktion.
    Bakshi blickte sie unverwandt an. »Nehmen wir mal an, dies sei tatsächlich irgendwie möglich«, erwiderte er. »Warum sollten wir einwilligen, eine so mächtige Gruppe anzugreifen, die sogar die Flotte besiegt hat?«
    Sula blickte auf ihn hinab. Wenn er einen Wettbewerb im Anstarren ausfechten wollte, dann konnte er ihn haben.
    »Die Flotte ist mit den Naxiden noch lange nicht fertig«, entgegnete sie. »Ich weiß nicht, ob Sie die Möglichkeit haben, es zu überprüfen, aber mir ist bekannt, dass die Flotte tief in naxidisches Gebiet vorgestoßen ist. Sie schlägt die Rebellion nieder, während die naxidische Flotte größtenteils hier festsitzt und die Hauptstadt bewacht.«
    Bakshi zuckte fast unmerklich mit den Achseln. »Kann sein«, sagte er. »Aber das ändert nichts daran, dass die Naxiden hier sind.«
    »Woher wissen wir, ob die Naxiden uns nicht einfach nur provozieren wollen?«, murmelte Tan-dau.
    Es war nicht zu erkennen, an wen Tan-dau diese Frage überhaupt gerichtet hatte, doch Sula antwortete sofort. »Ich habe in Magaria ein paar Tausend Naxiden getötet. Vielleicht erinnern Sie sich, dass ich dafür einen Orden bekommen habe. Ich glaube nicht, dass ich so einfach die Seiten wechseln könnte, selbst wenn ich es wollte.«
    »Lady Sula ist angeblich tot«, sagte Tan-dau.
    »Nun ja.« Sie lächelte leicht. »Sie wissen ja, wie akkurat die Naxiden in anderen Dingen sind.«
    »Woher wollen wir wissen, ob sie die echte …« Tan-dau ließ den Satz unvollendet.
    »Das können Sie nicht wissen.« Sula zog ihren Flottenausweis aus der Tasche. »Sie dürfen sich gern meinen Ausweis ansehen, aber die Naxiden können ihn natürlich gefälscht haben. Andererseits wissen Sie aber wohl …«, sie blickte sie der Reihe nach an, »… wenn die Naxiden gegen Sie vorgehen wollen, dann brauchen sie mich nicht. Sie haben das Kriegsrecht verhängt und könnten einfach ihre Leute auf Sie loslassen. Niemand würde Sie jemals wieder lebend sehen.«
    Sie dachten schweigend darüber nach. »Warum sollten wir dann etwas tun, was sie auf uns aufmerksam macht?«, fragte Bakshi.
    Sula hatte drei Tage gehabt, sich auf das Gespräch vorzubereiten. Sie musste sich beherrschen, um nicht einfach herauszusprudeln. Es war besser, ruhig zu bleiben und jedes Argument mit dem nötigen Nachdruck zu präsentieren.
    »Sie wollen doch auf der Seite der Sieger stehen«, sagte sie. »Das bringt durchaus Vorteile mit sich. Zweitens ist die Untergrundregierung bereit, jedem, der uns hilft, mit Amnestie und Straferlass entgegenzukommen.«
    Es war, als redete sie gegen eine nackte Wand. Sie wollte herumlaufen, gestikulieren, leidenschaftlich argumentieren, damit wenigstens einer von ihnen irgendeine Reaktion zeigte. Doch sie beherrschte sich, hielt die Hände hinter dem Rücken verschränkt und behielt die Pose einer Vorgesetzten bei. Sie musste Befehlsgewalt und Autorität ausstrahlen. Wenn sie Schwäche zeigte, wäre es um sie geschehen.
    Zum ersten Mal meldete sich der Daimong

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