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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Gefahren es entgehen wollte, und dadurch erst auf Ideen kommen, die sie bisher noch gar nicht gehabt hatten.
    Diese Sorgen konnte er sich allerdings für einen anderen Tag aufheben. Im Moment entdeckten die Laser überhaupt nichts, und die ChenForce war vor Angriffen sicher.
    Acht Stunden nach dem Eintritt in das neue System bat Martinez Michi um Erlaubnis, den Gefechtsalarm aufheben zu dürfen. Er machte sich wieder an die Büroarbeit und musste sich beherrschen, um den wachhabenden Offizier nicht alle paar Minuten anzurufen und nachzufragen, ob irgendwo Gefahren drohten.
    Einige Tage vergingen. Martinez führte regelmäßige Inspektionen durch, um sich mit seinem Schiff und der Mannschaft vertraut zu machen und zu überprüfen, ob die Siebensiebenzwölfer richtig ausgefüllt waren. Der Reihe nach speiste er mit Lord Phillips, der kaum gesprächiger war als bei ihrer ersten Begegnung, Leutnant Lady Juliette Corbigny, deren aufgeregtes Geschnatter einen starken Kontrast zur Schüchternheit in Gegenwart der Geschwaderkommandantin bildete, und mit Leutnant Lord Themba Mokgatle, der befördert worden war, um die Lücke zu schließen, die nach Chandras Versetzung in Michis Stab entstanden war.
    Eines Abends, als Martinez seinen Kakao trank und das Gemälde mit der Frau, dem Kind und der Katze betrachtete, entdeckte er, dass es noch eine weitere Figur gab. Auf der rechten Seite saß ein Mann auf einem Bett. Dies war Martinez wegen der dunklen Farben bisher entgangen. Der Mann wurde nicht vom Feuerschein erfasst. Er hatte den Kopf gesenkt, hielt einen Stock oder Stab in den Händen und wirkte fast wie ein Geist.
    Martinez hätte nicht überraschter sein können, wenn die Katze auf einmal aus dem Bild in seinen Schoß gesprungen wäre.
    Die dunkle Figur war die einzige Entdeckung, die Martinez machte. Kapitän Fletchers Mörder blieb dagegen ein Phantom. Michi reagierte immer gereizter und fauchte ihn und Garcia an. Ihre Blicke verrieten ihm, dass ihm dabei noch einiges erspart blieb, da er zur Familie gehörte.
    Nach einer Weile, als er sich einigermaßen eingelebt hatte, wurde ihm bewusst, dass für einen einzigen Kapitän zu viele Diener an Bord waren. Er versetzte Monteur Espinosa und Maschinist Ayutano zu Garcias Polizeitruppe. Ihre besondere Aufgabe bestand nun darin, die Decks zu überwachen, auf denen die Quartiere der Offiziere lagen. Der Privatfriseur Buckle wurde zum Friseur des Schiffs abgeordnet. Narbonne blieb als Alikhans Assistent in Martinez’ Diensten.
    Baca, der dicke, überflüssige Koch, den anscheinend niemand haben wollte, fand zu seinem Leidwesen schließlich doch noch einen Posten als Assistent von Michis Koch. Nun blieb nur noch der persönliche Künstler.
    Martinez rief Jukes in sein Büro, um ihn zu informieren. Der Mann erschien in der Arbeitskleidung der Flotte und schaffte es sogar, einigermaßen professionell zu salutieren. Wahrscheinlich hatte Martinez Jukes erreicht, ehe dieser den Sherry erreicht hatte.
    »Ich habe über ein Design für die Illustrious nachgedacht«, verkündete Jukes. »Es beruht auf volkstümlichen Motiven aus Laredo. Möchten Sie es sehen?«
    Martinez willigte ein. Jukes lud die Entwürfe von seinem Ärmeldisplay auf das Wanddisplay und zeigte ihm ein dreidimensionales Modell der Illustrious , die mit riesigen geometrischen Figuren in Schwarz und grellen Rot- und Gelbtönen verziert war. Einen krasseren Gegensatz zu Fletchers feinen, verschlungenen Linien in Rosa, Weiß, und Hellgrün konnte man sich kaum vorstellen.
    Martinez betrachtete überrascht den Kreuzer. »Das ist etwas völlig Neues.«
    »So soll es auch sein. Wer die Illustrious betrachtet, soll gleich wissen, dass Kapitän Martinez hier Dienst tut und dass er ein kühner Anführer ist, der sich nicht scheut, sich vom Rest der Offiziere abzuheben.«
    Martinez fürchtete, dass er sich sowieso schon viel mehr abhob, als gut für ihn war. Lord Tork, der Vorsitzende des Flottenausschusses, würde ihm nie verzeihen, dass er so schnell aufgestiegen war, denn normalerweise wurden Beförderungen mittels familiärer Beziehungen geräuschlos abgestimmt, um jene zu erhöhen, die sowieso schon Vorrechte genossen. Was den Ausschuss betraf, so ging jede Auszeichnung, die Martinez erhielt, auf Kosten anderer Peers, die es viel eher verdient hätten, befördert und dekoriert zu werden.
    Dieses grelle rote und gelbe Design wäre ein lauter Schrei in den Ohren der Vorgesetzten, die möglichst überhaupt nichts mehr von

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