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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Martinez hören wollten.
    Mit Tork habe ich es mir doch sowieso schon verscherzt. Ein wenig Extravaganz kann nicht schaden. Warum also nicht?
    »Haben Sie schon über die Inneneinrichtung nachgedacht?«, fragte Martinez. Das war der Fall. Büro und Esszimmer waren so auffällig eingerichtet wie das Äußere. In einem Raum dominierte ein Grün von der Farbe des Dschungels, im anderen herrschten dunkelrote und gelbe Töne vor, die an Sandsteinklippen in der Wüste erinnerten.
    »Arbeiten Sie in dieser Richtung weiter«, sagte Martinez. »Wenn Ihnen sonst noch etwas einfällt, legen Sie es mir bitte vor. Wir haben viel Zeit.« Es würde eine halbe Ewigkeit dauern, bis die Illustrious das nächste Mal in einer Werft anlegte oder gewartet wurde. Der Vorstoß in das naxidische Territorium würde sich mindestens noch zwei Monate hinziehen, und danach wollten sich die Verbände wieder vereinen und Zanshaa zurückerobern.
    Bevor sie die Illustrious neu schmücken konnten, mussten sie erst einmal einen Krieg gewinnen.
    Trotzdem konnte es nicht schaden, jetzt schon für einen großen Triumph zu planen. Nach dem Sieg konnte er das Schiff einrichten wie eine Privatjacht.
    »Ich sollte an dieser Stelle vielleicht erwähnen, dass Kapitän Fletcher mir sechzig Zenith im Monat gezahlt hat.«
    »Ich habe die Kontobewegungen des Kapitäns überprüft. Es waren nur zwanzig«, erwiderte Martinez. »Was mich angeht, so zahle ich Ihnen fünfzehn.«
    Während Martinez sprach, wechselte Jukes’ Gesichtsausdruck von überheblichem Selbstvertrauen über Verärgerung zu blankem Entsetzen. Er starrte Martinez an, als hätte dieser sich gerade in eine Kreatur mit Schuppen und Reißzähnen verwandelt. Martinez hätte beinahe laut gelacht.
    »Ich brauche keinen persönlichen Künstler«, fuhr er fort. »Ich hätte lieber einen Monteur Erster Klasse, aber den werde ich wohl vorläufig nicht bekommen.«
    Jukes schluckte schwer. »Ja, mein Lord.«
    »Außerdem denke ich, dass Sie mit einem Porträt beginnen können, sobald es etwas ruhiger ist.«
    »Ein Porträt«, erwiderte Jukes niedergeschlagen. Anscheinend hatte der Schock sein Denkvermögen beeinträchtigt. »Wen soll ich malen, mein Lord?«
    »Einen Anführer, der sich nicht scheut, sich vom Rest der Offiziere abzuheben. Ich sollte romantisch und zugleich wagemutig aussehen, wie jemand, der die Zügel in der Hand hält. Irgendwo sollen die Corona und die Illustrious zu sehen sein. Den Rest überlasse ich Ihnen.«
    Jukes blinzelte einige Male, als müsste er seinen Kopf umprogrammieren.
    »Jawohl, mein Lord.«
    Martinez beschloss, dass er zu guter Letzt Jukes ruhig noch ein Kompliment machen konnte, um ihn auf andere Gedanken zu bringen. »Vielen Dank, dass Sie die Bilder in meiner Kabine ausgewechselt haben. Der jetzige Anblick ist mir erheblich lieber.«
    »Gern geschehen.« Jukes holte Luft und gab sich sichtlich Mühe, sich wieder auf seinen Kapitän zu konzentrieren. »Gibt es eines, das Sie besonders mögen? Ich könnte versuchen, andere in der gleichen Art zu finden.«
    »Das Bild mit der Frau und der Katze«, sagte Martinez. »So etwas habe ich noch nie gesehen.«
    Jukes lächelte. »Es handelt sich um ein sehr altes Werk aus Westeuropa.«
    Martinez sah ihn fragend an. »Und wo genau ist Westeuropa?«
    »Auf Terra, mein Lord. Das Gemälde entstand bereits vor der Eroberung der Shaa. Oder eher wohl das Originalgemälde, denn dies könnte durchaus eine Kopie sein. Es ist schwer zu sagen, weil die Dokumentationen in Sprachen verfasst sind, die heute niemand mehr spricht und liest.«
    »Es kommt mir jedenfalls sehr alt vor.«
    »Es müsste restauriert werden.« Jukes dachte nach. »Sie haben ein gutes Auge, mein Lord. Kapitän Fletcher hat es schon vor einigen Jahren gekauft, aber es hat ihm nicht gefallen, weshalb er es einlagern ließ.« Die Lippen des Künstlers zuckten missbilligend. »Ich weiß nicht, warum er es in den Krieg mitgenommen hat. Es kann ja nicht so ohne weiteres ersetzt werden, falls wir in die Luft fliegen. Vielleicht wollte er es bei sich haben, weil es so wertvoll ist, aber das weiß ich nicht genau.«
    »Wie wertvoll ist es denn?«, fragte Martinez.
    »Ich glaube, er hat um die achtzigtausend dafür bezahlt.«
    Martinez pfiff durch die Zähne.
    »Möglicherweise könnten Sie es ja aus dem Nachlass des Kapitäns erwerben.«
    »Nicht zu diesem Preis, nein.«
    Jukes zuckte mit den Achseln. »Es hinge sowieso davon ab, ob Sie eine Genehmigung für kultische Kunst

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