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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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heirateten oft untereinander und mieden die Öffentlichkeit. Gelegentlich versuchte ein Gouverneur oder ein Beamter, sich einen Namen zu machen, indem er sie scharf verfolgte, einige Leute hinrichten ließ und andere zwang, ihrem Glauben abzuschwören, doch überwiegend blieben sie sich selbst überlassen.
    Es war sowieso sinnlos, die Kulte weiter zu verfolgen. Das Übernatürliche stellte schon lange keine Bedrohung mehr für das Reich dar.
    Marsden kehrte nach kurzer Zeit mit zwei grauen Plastikkisten zurück. »Ich habe angenommen, dass Sie alles außer der Kleidung haben wollten, mein Lord. Falls Sie auch die Kleidung untersuchen möchten, brauchen wir einen Handkarren.«
    Als Offizier hatte Kosinic eine erstaunliche Anzahl von Uniformen und einen persönlichen Vakuumanzug besessen. Thuc hatte nicht ganz so viele Uniformen gehabt und einen Vakuumanzug aus dem allgemeinen Fundus des Schiffs benutzt.
    »Wurden die Taschen geleert?«, fragte Martinez.
    »Ja, Lord Kapitän. Alles, was wir entdeckt haben, befindet sich in den Kisten.«
    »Dann brauche ich die Kleidung nicht. Stellen Sie die Kisten auf meinen Schreibtisch.«
    Zuerst öffnete Martinez Kosinics Kiste und fand einen Ring von der Nelson-Akademie, die Martinez noch vor Kosinics Ankunft abgeschlossen hatte, und einen edlen Stift: gebürstetes Aluminium mit Unakit und Jaspis und der Inschrift: »Für Leutnant Javier Kosinic von seinem stolzen Vater«. Außerdem Rasierzeug, ein nicht zu teures Rasierwasser und eine fast leere Flasche keimtötendes Spray, das der Arzt ihm vermutlich für die Wunden gegeben hatte. Martinez fand auch etwas edles Papier, Pinsel, Wasserfarben und einige fertige Bilder. Die meisten zeigten Landschaften, Flüsse und Bäume. Auf einem war Fulvia Kazakov an einem Tisch in der Messe zu sehen. Für Martinez’ ungeübtes Auge schienen sie künstlerisch nicht herausragend zu sein.
    In einem kleinen Ordner fand er ordentlich beschriftete Datenkarten mit Musik und Filmen, ganz unten ein kleines Datenpad, das er einschaltete. Es fragte nach einem Passwort, das Martinez jedoch nicht kannte. Er schob den Kapitänsschlüssel hinein, doch das Datenpad war privat und akzeptierte seinen Schlüssel nicht. Martinez schaltete es ab und legte es in die Kiste zurück.
    Die wenigen Habseligkeiten lieferten ein höchst unzulängliches Bild des verstorbenen Besitzers. Was Kosinic wichtig gewesen war, konnte Martinez hier wohl nicht finden. Seine Leidenschaften waren im Gehirn verborgen geblieben und mit ihm gestorben. Er betrachtete noch einmal den Stift, das Geschenk des Vaters, der noch nicht wusste, dass sein Sohn tot war, und schloss die Kiste mit den Überresten von Kosinics Leben.
    Dann nahm er sich die zweite Kiste vor. Sie trug die Aufschrift »THUC, H.C., MEISTERINGENIEUR (verst.)«. Ganz oben fand er das, was er gesucht hatte.
    Ein kleiner emaillierter Anhänger in der Form eines Baums mit roten Blüten, der an einer hell glänzenden Metallkette hing.
     
    »Ich glaube, an Bord der Illustrious hat es eine Gruppe von Narayanisten gegeben«, erklärte Martinez der Geschwaderkommandantin. »Kapitän Fletcher war vermutlich einer von ihnen. Er trug ein Symbol des Kults an einer Halskette und hatte eine riesige Statue von Narayanguru in seiner Schlafkabine. Ich glaube, er hat sich als Sammler von Kultgegenständen ausgegeben, um narayanistische Artefakte legal besitzen zu dürfen. Zur Tarnung hat er auch andere Kultgegenstände erworben.«
    »Wenn Sie bei dieser Theorie bleiben, bekommen Sie Ärger mit den Fletchers, vielleicht droht Ihnen sogar eine Zivilklage«, warnte Michi ihn.
    »Nicht wenn ich richtigliege«, erwiderte Martinez. »Falls es in den Familien Narayanisten gibt, werden wir kein Wort von ihnen hören.«
    Michi nickte schweigend. »Fahren Sie fort.«
    Er hatte Michi zu einem vertraulichen Gespräch in sein Büro gebeten, und sie hatte zu ihrem Erstaunen auch Marsden und Jukes dort angetroffen. Martinez hatte Perry angewiesen, Kaffee und einen Imbiss zu servieren und Marsden befohlen, das Treffen aufzuzeichnen und sich Notizen zu machen.
    »Ich vermute, dass noch mehr Narayanisten an Bord sind«, sagte Martinez. »Kapitän Fletcher hat sie anscheinend gedeckt. Irgendwie hat Kosinic wohl etwas herausgefunden, auch wenn er vielleicht nicht wusste, dass der Kapitän mit von der Partie war. Da Kosinic für die Kultisten eine Bedrohung darstellte, brachte ihn einer aus dieser Gruppe – Thuc – um.«
    Michi nickte. »Das kling

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