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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Die Offiziere statteten sich häufig gegenseitig Besuche ab und gaben Essen, Partys und Empfänge. Als weitere neu in Dienst gestellte Schiffe auftauchten, schickten alte Bekannte ihre Grüße. Lady Elissa Dalkieth, auf der Corona Martinez’ Erster Offizier, lud ihn zum Essen auf ihre neue Fregatte Courage ein. Der kleine blonde Vonderheydte, den Martinez auf der Corona zum Leutnant befördert hatte, lud ihn in die Messe seines Kreuzers ein, wo sie vor einer Gruppe fasziniert zuhörender Offiziere über die Flucht der Corona sprachen. Ari Abacha kam an Bord der Illustrious , trank eine Flasche aus Chens Weinkeller und beschwerte sich ausgiebig über die viele Arbeit, die er als Zweiter Offizier auf der Gallant zu erledigen hatte. Der einsilbige Meisteringenieur Maheshwari schickte respektvolle Grüße von der Maschinenkontrolle seiner neuen Fregatte. Geschwaderkommandant Do-faq, der Martinez’ Rat befolgt und dadurch die Schlacht von Hone-bar gewonnen hatte, begrüßte Martinez bei einem großen Empfang als Ehrengast. Dort war auch die Kadettin Kelly zugegen, mit der Martinez sich nach der Flucht vor den Naxiden wilden fleischlichen Gelüsten hingegeben hatte.
    Fast jeden Tag kam ein Brief oder ein Vid von Terza. Mit einer Mischung aus Ehrfurcht, Sehnsucht und Frustration betrachtete Martinez den wachsenden Bauch.
    Auf einem Vid war sein Porträt zu sehen, das sein stolzer Vater ausgedruckt und im Foyer des Palasts aufgehängt hatte.
    Von Caroline Sula hörte er nichts. Martinez fragte sich, wo sie steckte.
    Die zahlreichen gesellschaftlichen Begegnungen machten es ihm leicht, sein taktisches System immer wieder in einer zwanglosen Umgebung zur Sprache zu bringen. In der Orthodoxen Flotte gab es Hunderte Offiziere, die nie in einer Schlacht gekämpft hatten und darauf brannten, von Martinez zu hören, wie die Schlachten in Hone-bar und Protipanu verlaufen waren. Dabei kam zwangsläufig die neue Taktik zur Sprache. Als Martinez einem gerade aus Harzapid eingetroffenen Kapitän die Mathematik erklärte, einem recht eingebildeten Mann mit rotem Schnurrbart, schien dieser es sofort zu verstehen.
    »O ja«, sagte er. »Die konvexe Hülle eines dynamischen Systems. Das ist die Foote-Formel.«
    Martinez zog die Augenbrauen hoch. »Wie bitte?«
    »Die Foote-Formel. Einer der klugen jungen Burschen, die in Harzapid der Vierten Flotte zugeordnet wurden, hat das System erfunden. Lord Jeremy Foote. Er hat schon auf dem Weg von Zanshaa zur Vierten Flotte mit seinen Kollegen darüber debattiert und es nach seiner Ankunft weiter verbreitet. Unter den jüngeren Offizieren gibt es viele, die sich seiner Meinung angeschlossen haben. Nur schade, dass Lord Tork dies anders sieht.«
    Martinez traute seinen Ohren nicht. Er konnte sich an Foote gut erinnern: ein großer blonder Kadett mit der lässigen Eleganz eines vornehmen Peers, der trotz seines niedrigen militärischen Rangs alles tat, um seine gesellschaftliche Überlegenheit zur Schau zu stellen.
    »Glauben Sie denn, dass Lord Jeremy die Mathematik versteht?«
    Der Kapitän schien überrascht. »Er hat sie doch entwickelt, oder?«
    »Nein, eigentlich nicht.« Martinez wurde wütend. »Ich habe mich bei der Entwicklung des Systems mit anderen Offizieren beraten – unter anderem mit Lady Sula. Sie ist die Heldin von Magaria, wenn Sie sich erinnern wollen.«
    Der Kapitän konnte ihm nicht folgen. »Hat Sie denn auch Lord Jeremy dabei unterstützt?«
    »Nein. Lord Jeremy war Zensor an Bord von Lady Sulas Schiff. Er hatte vollständigen Zugriff auf die Korrespondenz und gab die Erkenntnisse bei seinen Freunden von der Vierten Flotte offenbar als Foote-Formel aus.«
    Der Kapitän dachte darüber nach, dann wurde er ernst. »Gewiss nicht. Ich kenne Lord Jeremys Vater. Der junge Mann ist der würdige Erbe makelloser Vorfahren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand aus dieser Familie so etwas tut.«
    Martinez grinste wild. »Ich werde ihn fragen, wenn ich ihn das nächste Mal sehe.«
    Die Gelegenheit ergab sich zehn Tage später bei einem Empfang auf der neu eingetroffenen Splendid . Der Kreuzer hatte als fliegender Palast in der früheren Vierten Flotte gedient, war bei der Meuterei schwer beschädigt worden und kehrte nun mit Foote an Bord repariert in den Dienst zurück.
    Martinez wartete bis kurz vor Ende des Empfangs, als Unterleutnant Foote entspannt mit einigen Kumpanen plauderte. Da es ein förmlicher Empfang war und Martinez die Goldene Kugel trug, mussten Foote und die

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