Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
Vom Netzwerk:
klingelnde Willkommensgrüße aus. Es waren wundervolle, ohrenbetäubende Geräusche. Zugleich ließ der Verwesungsgeruch der Daimong die Gäste würgen. Ein Leutnant führte sie in Torks Suite, wo zunächst einmal alle, Tork eingeschlossen, vor Martinez’ Kugel Haltung annahmen.
    Der Tisch war eine einfache Plastikplatte auf einem Metallrahmen. Auch die Stühle bestanden aus Plastik, waren jedoch auf die Körperformen der Daimong zugeschnitten. Die Metallwände waren in unzähligen Abstufungen des offiziellen Grüntons gestrichen, außerdem hatte der Kommandant gerahmte Fotos seiner Vorfahren, seiner Auszeichnungen und Urkunden und seiner früheren Schiffe aufgehängt.
    Es sah völlig anders aus als die luxuriösen Flaggschiffe der Vergangenheit. Die Judge Urhug war eilig gebaut und mit der billigsten verfügbaren Farbe lackiert worden. Die Möblierung bestand aus Massenprodukten, die gerade intelligent genug waren, sich bei Schwerelosigkeit am Boden festzuklammern.
    »Nehmen Sie Platz, meine Lords«, sagte Tork. Streifen toter Haut baumelten in seinem Gesicht.
    Martinez legte die Goldene Kugel vor sich auf den Tisch und hockte sich vorsichtig auf einen Stuhl, der für einen schmalen Daimong-Körper gebaut war. Der grässliche Gestank verschlug ihm den Atem. Er räusperte sich und trank einen Schluck Wasser aus dem Glas, das an seinem Platz bereitstand.
    »Ich habe den Bericht der Geschwaderkommandantin Chen und die Daten der einzelnen Kapitäne überprüft. Der Bericht der ChenForce gleicht keinem anderen, den ich je gesehen habe.«
    Als er dies hörte, verspürte Martinez einen gewissen Optimismus. Vielleicht war Tork in den letzten Monaten milde geworden. Vielleicht hatte ihn der Erfolg des Vorstoßes überzeugt, die ChenForce als Vorbild für den Rest der Flotte zu betrachten.
    »Die ChenForce hat viele der Wurmlochstationen zerstört, auf denen unsere Zivilisation beruht«, sagte Tork. »Sie hat einen Beschleunigerring vernichtet und viele, wenn nicht die meisten Einwohner von Bai-do getötet. An Bord des Flaggschiffes wurden Offiziere – darunter der Kapitän – ermordet. Die Schuldigen durften monatelang frei herumlaufen, ehe sie für ihre Verbrechen zur Rechenschaft gezogen wurden. Ebenso gab es Glücksspiel, Erpressung und eine verräterische Partnerschaft mit naxidischen Rebellen und sogar Hinweise auf kultische Aktivitäten an Bord des Schiffs. Dies ist ein sicherer Hinweis darauf, dass die Offiziere die Besatzung nicht richtig in ihre Verantwortung gegenüber der Flotte und der Praxis eingewiesen haben.«
    Torks Vortrag hatte melodisch begonnen, wurde aber zunehmend misstönend. Der Lärm tat Martinez in den Ohren weh und reizte ihn zur Weißglut.
    »Ich muss mich fragen«, fuhr Tork fort, »ob dies regelrechte Kriegshandlungen waren. Ein Pirat könnte sicherlich damit prahlen, Wurmlochstationen zerstört, einen Planeten ausgelöscht und Mord und Kulte gefördert zu haben. Aber sind dies die richtigen Handlungen für einen Peer und Offizier?«
    Er drehte den Kahlkopf hin und her und starrte die Offiziere an.
    »Ich urteile nicht«, sagte er, »denn ich war nicht dabei. Ich sage lediglich, dass solche Aktivitäten in der Gerechten und Orthodoxen Flotte der Vergeltung nicht geduldet werden. Wir greifen keine Planeten an. Wir greifen nicht die hilflosen Besatzungen in Relaisstationen an. Wir haben nur eine Aufgabe, und zwar, die Feinde in der Schlacht zu bekämpfen – in einer richtigen Schlacht – und sie zu vernichten und den Krieg zu beenden, der das Reich spaltet. Abweichungen von dieser einfachen Aufgabe kommen nicht in Betracht.«
    Er stieß mit den langen Fingern auf die durchsichtige Tischplatte hinab.
    »Wir greifen den Feind an und besiegen ihn, indem wir die Methoden benutzen, die auf der Weisheit unserer Vorfahren beruhen. Neben diesen großen Vorgängern sind wir bloße Schatten. Die perversen Taktiken, die Flottenkommandant Kangas das Leben gekostet haben, sind nicht erlaubt. Die Flotte wird die richtige Taktik anwenden, die uns den Sieg garantiert.«
    Er zeigte nacheinander auf alle Offiziere. »Es wird keine vorzeitigen Sternsprünge geben, meine Lords! Jede Formation, die den Sternsprung anordnen will, muss zuvor die Genehmigung des Oberkommandierenden einholen.«
    Er klingelte schriller denn je.
    »Alles Wichtige ist bereits bekannt! Alles Vollkommene ist Bestandteil der Praxis! Jede Neuerung ist eine Abweichung vom höchsten Gesetz. Abweichungen sind nicht erlaubt! «
    »Ich hätte

Weitere Kostenlose Bücher