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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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ganzen Untergrundarmee bekannt, dass der Einsatz unmittelbar bevorstand, und dass es darum ging, Gebäude einzunehmen und zu besetzen. Sie stellten Bomben, Granaten und Raketen her und lagerten sie in geheimen Magazinen. Großmütter buken Munition für die Sid-Gewehre von Sidney.
    An einem regnerischen, kalten Tag fuhr Sula mit der Seilbahn in die Hohe Stadt. Sie wollte den leeren Ngeni-Palast inspizieren und sich vergewissern, dass die Bogoboys und die anderen Einsatzteams gut untergebracht wären.
    PJ schien fröhlicher als sonst. »Ich zeige Ihnen gern das alte Haus, aber wann werden Sie es brauchen?«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Man hat mich ausgewiesen. Irgendein naxidischer Clan hat das Anwesen beschlagnahmt. Vor zwei Tagen habe ich die Nachricht bekommen, insgesamt bleiben mir zehn Tage für den Auszug.« Er strahlte sie an. »Jetzt kann ich mich nützlich machen. Ich muss nicht mehr in der Hohen Stadt leben, sondern kann in die Unterstadt umziehen und ein Soldat der Untergrundarmee werden.«
    Sie überlegte rasch. »Können wir uns den Wetterbericht ansehen?«
    Er führte sie zu einem Schreibtisch. Das kalte Nieselwetter sollte noch zwei Tage anhalten, danach näherte sich von Südwesten ein Hochdruckgebiet. Mindestens vier Tage lang würden sie schönes, beinahe sommerliches Wetter bekommen.
    Das ist der Zeitpunkt, dachte sie. Sechs Tage würden hoffentlich ausreichen.
    Sie richtete sich auf und sah ihn an. »Ich hoffe, Sie werden unsere Lieferfirma beauftragen, Ihre Sachen in Ihre neue Wohnung zu befördern.«
    Er zuckte mit den Achseln. »Ich besitze nicht mehr viel, seit mein Vater unser ganzes Geld verloren hat.«
    »Sie vergessen die Waffen, die Sidney uns geschenkt hat.«
    »Oh.« PJ riss die Augen auf.
    »Außerdem will der Ngeni-Clan doch sicherlich nicht die Möbel und den ganzen anderen Besitz den Naxiden schenken. Oder haben sie darauf bestanden, dass alles so bleiben muss, wie es ist?«
    Darüber hatte PJ offenbar noch nicht nachgedacht. »Nein«, sagte er. »Ich darf anscheinend alles mitnehmen.«
    »Dann werden wir die Habseligkeiten Ihres Clans transportieren. Außerdem würde ich mir jetzt gern den Palast ansehen. Vorausgesetzt, Sie haben nichts dagegen, dass wir ihn für eine letzte Operation benutzen.«
    »Gewiss, natürlich.« Er sah sie besorgt an. »Kann ich wirklich der Untergrundarmee beitreten, wenn ich die Hohe Stadt verlasse?«
    »PJ, Sie waren schon immer in der Untergrundarmee. Sie waren mein erster Rekrut.«
    Darüber schien er sich zu freuen. »Na ja, danke. Aber ich will doch ein echter Soldat werden.«
    »Sie waren von Anfang an ein echter Soldat.«
    Überrascht strahlte er sie an. »Ich wollte … meinen Wert unter Beweis stellen.«
    »Das haben Sie ganz bestimmt getan«, sagte sie. »Und soweit es mich betrifft, sind Sie ohne sie besser dran.«
    »Ach, ich weiß nicht«, sagte er traurig. »Sie war so klug und lebhaft, und ich …« Er verstummte.
    Auf einmal fiel Sula etwas ein.
    »PJ, sagten Sie nicht, Ihr Vater hätte Ihr ganzes Geld verloren?«
    »Ja, beim Glücksspiel und bei … bei unklugen Investitionen. Aktienspekulationen oder so. Mein Vater hat die Verluste lange Zeit geheim gehalten, und ich konnte eine Weile recht angenehm leben, aber dann …« Er suchte nach den richtigen Worten. »Es war alles geborgtes Geld. Als ich fünfunddreißig wurde, war alles weg.« Er hob hilflos die Hände.
    Sula war überrascht. Sie hatte immer angenommen, PJ hätte sein Vermögen mit Ausschweifungen vergeudet. Anscheinend hatte er aber für einen Angehörigen seiner Kaste ein völlig normales Leben geführt, solange es ging. Dann war er zum Ziel von Mitleid und Verachtung geworden, weil seine Verwandten ihn an den Martinez-Clan verkaufen wollten. Die Frau, die er liebte, hatte ihn jedoch wegen eines anderen sitzengelassen. So war das.
    »Tut mir leid«, sagte Sula.
    Er sah sie niedergeschlagen an. »Bei der Heirat mit Sempronia ging es ja nur ums Geld«, erklärte er. »Ich war nutzlos und lächerlich, niemand hat mich ernst genommen, und …« Die Tränen schossen ihm in die Augen. Er wandte sich ab. »Wir wollen den Palast besichtigen. Die Schlüssel habe ich gleich hier.«
    Sula folgte ihm über den Hof in das riesige, leere Haus, in dem sich langsam der Staub sammelte. Sie hätte ihn gern getröstet, doch so etwas lag ihr nicht.
    Genau wie sie selbst, so war auch er ein Opfer der ehrgeizigen Martinez.
     
    Nun folgten drei hektische Arbeitstage, bis sich der vielgliedrige

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