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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Zerstöre es nicht, dachte sie. Es wäre nicht das erste Mal, dass sie einen perfekten Abend verdarb.
    »Ich musste mich auch hinaufkämpfen«, wandte sie ein.
    »Ja, und ich weiß, wie viel es dich gekostet hat, bis zu diesem Punkt zu gelangen, an dem du heute stehst.«
    Panisch überlegte sie, ob Casimir irgendwie erfahren hatte, was mit Caroline Sula geschehen war. Aber wie?
    »Was meinst du damit?«, flüsterte sie.
    »Als Julien verhaftet wurde, hast du in meinem Büro eine beeindruckende Vorstellung gegeben. Ich war völlig überrumpelt, als du unter dem Mantel nackt warst.« Er streichelte ihre nackte Schulter. »So hast du dich seitdem nicht mehr aufgeführt, aber das war ja auch nicht nötig. Du hast bekommen, was du wolltest – du hast mich vor der Razzia beschützt, die du arrangiert hast, um den alten Sergius auf deine Seite zu ziehen.«
    Ihr wurde eiskalt. »Wer weiß es sonst noch?«
    »Ich habe es mir leicht zusammengereimt, weil ich deinen Auftritt gesehen habe. Ich würde mich aber nicht wundern, wenn irgendwann auch Sergius darauf kommt.«
    Sula schnaufte. Ihr war schwindlig.
    »Ja«, gab sie zu. »Am Anfang habe ich dich manipuliert.« Sie lachte nervös. »Warum auch nicht? Ich kannte dich ja nicht. Aber das hat sich geändert. Jetzt bist du kein Mensch mehr, den ich einfach benutzen könnte.«
    Er runzelte die Stirn. »Was ist das wieder für ein Akzent?«
    Sie starrte ihn an. »Was?«
    »Du sprichst schon wieder mit einem neuen Akzent. Weder Uferviertel noch Hohe Stadt.«
    »Spannan«, sagte sie. »Die Fabs. Dort bin ich zur … ich meine, dort bin ich aufgewachsen.«
    »Du warst lange genug auf Spannan, um den Akzent aufzuschnappen, doch dann bist du fortgegangen und Lady Sula geworden und hast dir einen mondänen Akzent zugelegt. Das wirst du wieder tun, sobald wir den Krieg gewonnen haben.« Er wandte sich ab und presste die Finger an die Stirn. »Es tut mir leid, ich wollte dich nicht verletzen. Ich hätte an diesem Abend gar nicht darüber sprechen sollen. Du musst dich auf den Angriff konzentrieren, ich darf dich nicht ablenken.«
    Verzweifelt sah sie ihn an. »Hör mal, ich bin schrecklich darin, Lady Sula zu sein.« Sie berührte ihn am Arm. »Ich bin viel lieber Gredel oder der Weiße Geist.«
    Casimir betrachtete ihre Hand und lächelte traurig. »Auch wenn du es nicht gern hörst, du bist und bleibst Lady Sula. Das musst du auch sein, wenn wir siegen. Ich werde Casimir Massoud bleiben, der Cliquenmann aus dem Uferviertel. Wo stehe ich denn, wenn die Peers zurückkehren und die Sache in die Hand nehmen?«
    Ich bin nicht Lady Sula, dachte sie verzweifelt. Aussprechen konnte sie es nicht, und selbst wenn, es hätte nichts geändert.
    »Du könntest dann Lord Sula sein.«
    Erstaunt riss er den Mund auf. »Das ist nicht dein Ernst.«
    »Warum denn nicht?«, erwiderte sie. »Du wärst bestimmt kein schlechterer Peer als ich.«
    »Sie werden mich nur auslachen«, widersprach er. »Ich bin ein Freak, ein Cliquenmann in einem Palast der Hohen Stadt. Wenn jemand herausfindet, was ich auf dem Kerbholz habe, werde ich angeklagt und erdrosselt.«
    »Falsch. Ich habe Amnestien angekündigt. Sobald du deine Straffreiheit hast, kannst du dein altes Leben hinter dir lassen. Du bist dann ein ehrenwerter Geschäftsmann, der eine Medaille bekommt, weil er das Reich gerettet hat.«
    Er musterte sie skeptisch. »Und was dann? Soll ich in einem Palast hocken, bis ich verfaule?«
    »Nein. Du kannst Geld verdienen.« Sie lachte hysterisch. »Du weißt immer noch nicht, wie die Peers ihr Geld verdienen, was? Sie stehlen es. Nur dass sie es ganz legal tun. Wenn du die richtigen Beziehungen und den richtigen Namen hast, kannst du aus einwandfreien Geschäften dein Leben lang Prozente kassieren. Das heißt allerdings nicht Schutzgeld, sondern es ist eine Beziehung zwischen Patron und Klient. Man muss nur die richtigen Vokabeln kennen.«
    Sula konnte nicht mehr ruhig stehen. Sie marschierte im Zimmer hin und her. »Es gibt zwei Wege, die Hohe Stadt einzunehmen«, erklärte sie. »Man kann es mit Waffen tun, wie wir es in zwei Tagen versuchen werden, oder mit einem richtigen Namen. Sula ist so ein Name. Das ganze Reich wartet förmlich darauf, ausgeplündert zu werden. Es schwankt, und nicht nur, weil die Naxiden gierig geworden sind. Wir sollten Piraten werden und qualmende Ruinen hinter uns zurücklassen.«
    Sie blieb stehen und grinste ihn an. Erstaunen, Verwirrung und Verärgerung wechselten in seiner

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