Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis
Sicherheitskräfte. Sie war nicht überrascht, dass die meisten die Fahrt ins Gefängnis nicht überlebten.
Auch wunderte es sie nicht, dass auf einmal viele Leute alte Rechnungen begleichen wollten und darauf brannten, sich gegenseitig umzubringen. Sie befahl der Untergrundarmee, sich herauszuhalten, war aber nicht sicher, ob die Befehle auch befolgt wurden.
Tork drängte sie, mehr Blut zu vergießen.
»Alle, die dem Feind gedient haben, müssen mit dem Tod bestraft werden!«, sagte er. »Pflanzen Sie die Köpfe an den Straßenkreuzungen auf!«
Alle, die dem Feind gedient hatten? Jeder Tramschaffner, jeder Kanalarbeiter, jeder Platzanweiser in der Konvokation?
Sie begnügte sich damit, noch ein paar Bürokraten von der Klippe zu werfen.
Nach der Kapitulation hatten sich die Verhörspezialisten der Stadt wieder zum Dienst gemeldet. Es waren genau die Leute, die in den vergangenen Monaten die Angehörigen der Untergrundarmee zu Tode gefoltert hatten. Jetzt durften sie sich mit den höheren Mitgliedern der Rebellenregierung befassen. So erhielt Sula die Passwörter und den Zugang zu sämtlichen Dokumenten der naxidischen Regierung.
Sie bekam aktuelle Informationen über die naxidische Flotte. Fünf Schiffe standen in Magaria, zwei bewachten Naxas, achtzehn waren in verschiedenen Werften im Bau. Sie übermittelte die Daten an Tork, der sie zum Dank zurechtwies.
»Sie haben es versäumt, die von mir angeordneten Hinrichtungen durchzuführen«, sagte er. »Ich verlange Listen derjenigen, die mit den Naxiden kooperiert haben, und Sie müssen auf der Stelle Verhaftungen vornehmen!«
Inzwischen waren neue Passwörter eingerichtet, und dank der Kommunikationseinrichtungen der Kommandantur konnte Sula die starken Laser für kodierte Meldungen an Tork benutzen. Das machte seine Forderungen nicht weniger lästig.
»Ich bin unbedingt der Ansicht, dass alle, die für die Rebellion verantwortlich sind, für ihre Verbrechen sterben müssen«, antwortete sie. Der Oberkommandierende befand sich derzeit jenseits von Shaamah und würde die Meldung frühestens in elf Stunden erhalten. »Allerdings habe ich die Absicht, in der Zwischenzeit dem Reich dadurch zu dienen, dass ich jede brauchbare Information aus den Gefangenen herauspresse, ehe ich sie vom Felsen werfe. Die Informationen über die feindlichen Schiffe hätte ich Ihnen nicht schicken können, wenn ich sie nicht vorher dem Flottenpersonal abgepresst hätte.«
Sie schrieb Listen der Bogoboys und anderer Cliquenmänner, um ihnen die versprochene Amnestie zu gewähren, und eine Liste mit Angehörigen der Untergrundarmee, in der statt der bisher benutzten Decknamen die echten Namen auftauchten. Sie wollte wissen, wer sich freiwillig gemeldet hatte und wer nicht, denn nach dem Krieg würden viele fälschlicherweise behaupten, zur Schlacht um die Hohe Stadt beigetragen zu haben. Sie brauchte Beweise, um solche Lügen zu widerlegen. Außerdem wollte sie einige Leute für Auszeichnungen und Medaillen vorschlagen.
Dann demobilisierte sie mehrere Abteilungen der Untergrundarmee – vor allem diejenigen, die mit gestohlenen Fahrzeugen auf den Boulevards der Hohen Stadt hin und her rasten, in die Luft schossen und Paläste plünderten. Sie wurden nach Hause geschickt, und die Beute wurde beschlagnahmt. Julien betätigte sich als Vollstrecker. Der Rest der Untergrundarmee bezog den Sold von der Regierung.
Sie schlief in jeder Nacht ein paar Stunden eher schlecht als recht.
Das dringendste Problem betraf die Lebensmittelrationierung. Die meisten Lebensmittel des Planeten befanden sich in den Händen der Rationierungsbehörde. Die Einwohner nahmen an, dass zusammen mit der naxidischen Herrschaft auch die Rationierungen enden würden. Sula war in Versuchung, die Behörde einfach abzuschaffen, doch Sergius Bakshi warnte sie vor den Folgen.
»Wenn du die Rationierungen aufhebst, werden von allen Märkten von Zanshaa die Lebensmittel verschwinden. Die Behörde ist eher ein privates Konsortium, und auch nach dessen Abschaffung wird sich ein Großteil der Lebensmittel weiterhin in den Händen der Naxiden befinden. Sie werden die Lebensmittel horten, bis die Preise steigen, und man wird dir die Schuld geben.«
Er sah sie mit seinen toten Fischaugen an. »Das würde ich jedenfalls an ihrer Stelle tun.«
Sula überlegte. »Vielleicht können wir die Preise einfrieren.«
Sergius winkte geringschätzig ab. »Das bringt sie nicht dazu, die Waren zu verkaufen. Sie würden einfach alles
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