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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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festhalten und illegal an Leute wie mich verkaufen.«
    »Du könntest selbst eine Menge Geld verdienen. Ich muss mich für deinen Gemeinschaftsgeist bedanken.«
    Sergius ließ sich nichts anmerken. »Ich habe schon genug verdient«, gab er zu. »Das Beste, was ich jetzt tun kann, ist, dafür zu sorgen, dass sich die Bedingungen für die normalen Einwohner verbessern.«
    Sula vermutete, dass Sergius sich abgesichert hatte und auf jeden Fall noch einen gewaltigen Profit einstreichen würde, doch das war ihr im Grunde egal.
    Wahrscheinlich gab es eine raffinierte makroökonomische Lösung, doch ihr fiel dazu nichts ein. Sie schaffte die Rationierungen für die gewöhnlichen Bürger ab und setzte feste Preise für Grundnahrungsmittel wie Getreide, Gemüse und das Fleisch fest, von dem sich die Torminel ernährten. Die Preise waren etwas niedriger als vor dem Krieg. Sula freute sich darüber, dass die Ushgays, Kulukrafs, Ummirs und all die andern bei jedem Verkauf ein wenig Geld verloren.
    Gemüse und Früchte konnten sie nicht horten, denn dann würden sie verderben.
    Dann ließ sie die Clan-Oberhäupter frei, die sich in ihrem Gewahrsam befanden, und befahl ihnen, die Hohe Stadt nicht zu verlassen. Sie rief sie der Reihe nach an und erklärte ihnen die Bedingungen.
    »Solange die Waren reichlich auf den Markt kommen, werde ich nichts gegen Sie unternehmen und Ihren Gemeinsinn zur Kenntnis nehmen. Falls es Engpässe gibt, lasse ich Sie töten und ernenne ein neues Oberhaupt für Ihren Clan.«
    Am Ende musste sie nur Lady Jagirin verhaften und enthaupten lassen, nachdem es in der südlichen Hemisphäre Engpässe gegeben hatte.
    Sula sorgte dafür, dass die Aufzeichnung der Hinrichtung an die anderen Angehörigen der Rationierungsbehörde übermittelt wurde. Es gab keine weiteren Schwierigkeiten. Der neue Lord Jagirin war äußerst kooperativ.
    »Wir setzen die Preiskontrollen fort, bis die Ernte aus der südlichen Hemisphäre eingebracht ist«, erklärte sie dem Gremium. »Danach heben wir die Kontrolle für bestimmte Waren auf und sehen, was geschieht. Wenn die Ergebnisse positiv sind, heben wir weitere Beschränkungen auf.«
    Sie war nicht ganz sicher, doch sie glaubte, dass Sergius Bakshi anerkennend blinzelte.
     
    Casimir bekam das prächtige Begräbnis, das Sula ihm versprochen hatte. Es fand sechs Tage nach der Kapitulation auf einem Friedhof am Stadtrand statt. Als unumschränkte Herrscherin der Welt hatte sie keine Mühe gehabt, eine wundervolle Grabstätte aus Marmor zu beschlagnahmen, die ursprünglich einer Daimong-Familie gehört hatte. Die Vorbesitzer waren entweder alle verstorben oder hatten Zanshaa verlassen. Die Knochen der vorherigen Bewohner wurden in ein städtisches Beinhaus überführt, und die alte Gedenktafel musste einer neuen weichen, auf der Casimirs Name und sein Abbild eingraviert waren.
    Er wurde in einem seiner Chesko-Anzüge in glänzenden Stiefeln bestattet. Die schmalen bleichen Hände waren über dem Gehstock mit dem Kristallknauf gefaltet. Die Cliquenmänner hatten die Blumenläden der Stadt zur Hälfte leergekauft. Durch eine lange Allee aus duftenden Blüten trugen sie Casimirs Sarg zur Gruft.
    Sula führte die Prozession in ihrer Paradeuniform an: ein Mantel, der fast bis zum Boden reichte, ein schwerer Tschako mit silberner Plakette, polierte Stiefel, das gekrümmte Messer an der Hüfte. Inzwischen hatte der Winter die Stadt im Griff. Der Himmel war undurchdringlich grau, der Wind ließ den Mantel flattern. Gelegentlich flogen ihr kalte Tropfen ins Gesicht. Direkt hinter ihr trugen Julien, Sergius und andere Cliquenmänner den Sarg.
    Natürlich zeichneten Kameras in höflicher Distanz alles auf. Was die Gouverneurin tat, war immer eine Meldung wert.
    Ein Daimong-Chor sang das klingelnde Totenlied der Flotte und endete mit einem tiefen Grollen im Bassregister. »Tröste dich mit der Tatsache, dass alles Wichtige bereits bekannt ist.« Als das Lied verklang, bückte Sula sich, küsste das polierte Holz des Sargs und betrachtete ihr verzerrtes Spiegelbild.
    Sie musste eine Ansprache halten, doch ihr fiel nichts ein. Casimir hatte ein Leben voller Verbrechen, Ruhm und Gewalt geführt. Er war ein glückliches, amoralisches Raubtier gewesen und zusammen mit vielen anderen gestorben, um eine bösartige Tyrannei durch eine andere zu ersetzen, deren einziger Vorteil darin bestand, dass sie recht ungeschickt vorging. Er und Gredel hätten sich als Lord und Lady Sula in die dunklen Ecken der

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