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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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über eine Distanz von sieben Lichtstunden war es noch sehr unangenehm.
    »Ich missbillige schärfstens Ihr Erscheinen auf der Beerdigung eines Menschen, dem gewisse Unregelmäßigkeiten vorzuwerfen sind. Dies passt nicht zur Würde und Bedeutung eines hohen Amtes. Außerdem ließen es die sogenannten Soldaten bei der Beerdigung an militärischer Disziplin mangeln. Ich hoffe sehr, dass sich derart unschöne Ereignisse nicht wiederholen.«
    Das orangefarbene Ende-Zeichen erschien auf dem Display, bevor Sula die Beleidigungen formuliert hatte, die ihr auf der Zunge lagen.
    Dann dachte sie: Woher weiß er das?
    Die Beerdigung war nur auf Zanshaa ausgestrahlt worden. Wie hatte Tork davon erfahren, obwohl er so weit entfernt war? Die Nachrichtensendungen wurden nicht von Zanshaa aus an die Flotte übertragen.
    Irgendjemand stand mit Tork in Verbindung. Sie fragte sich, wer das wohl sein mochte.
    Diese Überlegungen führten dazu, dass ihre Antwort nicht ganz so scharf ausfiel, wie es sonst der Fall gewesen wäre.
    Sie zeichnete das Vid in der Unterkunft des Kommandeurs der Heimatflotte auf. Hinter ihr an der Wand prangte das silberne Symbol der Flotte, am Rande des Blickfelds der Kamera stand die Ju-yao-Vase auf dem mächtigen Schreibtisch.
    »Ich hätte gern auch einige Peers für ihre Tapferkeit ausgezeichnet, mein Lord, aber leider sind die meisten aus Zanshaa geflohen, so schnell ihre Jachten nur fliegen wollten, und diejenigen, die geblieben sind, haben sich jedenfalls nicht dort aufgehalten, wo die Kugeln geflogen sind. Soweit ich weiß, gab es in der ganzen Untergrundarmee nur zwei Peers, und einer davon bin ich selbst. Den anderen, PJ Ngeni, habe ich für die Tapferkeitsmedaille Erster Klasse vorgeschlagen.«
    Sie blickte direkt in die Kamera. »Es ist nun einmal eine Tatsache, mein Lord, dass die Gemeinen in diesem Krieg weitaus tapferer waren als die Peers, und das wissen sie auch. Deshalb haben alle meine Empfehlungen Bestand. Wenn Sie diese Aufzeichnung sehen, habe ich die Empfehlungen bereits öffentlich bekanntgegeben.«
    Sie schenkte der Kamera ihr strahlendstes Lächeln.
    »Da die Peers und die politischen Anführer geflohen sind, und da meine eigenen Vorgesetzten nur wenige Tage nach Ankunft der Naxiden verhaftet wurden, war ich gezwungen, mit Bürgern, die über eine gewisse Macht verfügen, Abkommen zu schließen. In diesem Zusammenhang habe ich ihnen Immunität für alle – wie Sie es nennen – Unregelmäßigkeiten versprochen, die sie vor dem Eintritt in die Armee begangen haben. Falls das Wort eines Peers überhaupt etwas zu bedeuten hat…«
    Hoffentlich mehr als das Wort der Peers, die wie feige Hunde weggelaufen sind, obwohl sie wie Lord Tork selbst geschworen haben, Zanshaa bis zum letzten Atemzug zu verteidigen.
    »Falls das Wort eines Peers überhaupt etwas zu bedeuten hat, dann sollten auch diese Amnestien Bestand haben. Auch diese Liste wird öffentlich bekanntgegeben.«
    Sie holte tief Luft und beugte sich vor. »Was die Disziplin der Armee angeht, so muss ich einwenden, dass sie vor allem damit beschäftigt waren, Naxiden zu töten. Sie hatten leider keine Zeit, eine ordentliche Marschordnung zu lernen. Ich werde mich aber bemühen, ihnen die entsprechenden Fähigkeiten zu vermitteln. Ende der Sendung.«
    Sula schickte die Botschaft ab, ehe sie es sich anders überlegen konnte, und wies das Ministerium der Weisheit an, die Listen mit den Auszeichnungen und Amnestien zu veröffentlichen. Gleich danach meldete die Wache am Haupteingang der Kommandantur, dass sie dort dringend gebraucht würde.
    Als sie eintraf, stand eine Gruppe von Besuchern im Nieselregen, ganz vorne eine große Torminel in der Ausgehuniform der Flotte. Auch die anderen trugen Uniformen. Die Anführerin war ein Kapitänleutnant, die Übrigen waren Mannschaftsdienstgrade.
    Als Sula sah, dass die Neuankömmlinge nicht bewaffnet waren, seufzte sie erleichtert und ließ die Tür öffnen.
    »Ja?«, sagte sie. »Wer, zum Teufel, sind Sie?«
    Die Anführerin sah sie überrascht an und sträubte über der dunklen Schutzbrille das Fell. »Ich hätte doch erwartet, dass ein Leutnant vor mir Haltung annimmt.«
    »Von einer Militärgouverneurin bekommen Sie überhaupt nichts, solange Sie mir nicht sagen, wer Sie sind.«
    »Kapitänleutnant Lady Trani Creel, Einsatzteam fünfsechsneun.« Sie zückte ihren Flottenausweis.
    Sula betrachtete das Bild, auf dem sich winzige Regentropfen sammelten. Der Ausweis war anscheinend in

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