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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Universum trotzen konnten. Ich bin besiegt und blute, aber noch stehe ich hier …
    Die Darbietungen waren ein Kampf zwischen Leidenschaft und Selbstbeherrschung. Zu viel Leidenschaft, und der Vortrag verwandelte sich in ein absurdes Melodram. Zu viel Selbstbeherrschung, und die Lieder wurden seelenlos. Die Sängerin beherrschte jedoch die Gratwanderung zwischen Feuer und Eis, und in Sula erwachten die Erinnerungen. Sie hatte die Vernichtung der Heimatflotte in Magaria gesehen, sie hatte ihr Team nach dem gescheiterten Anschlag am Axtattle Parkway in Sicherheit gebracht, während ihnen die Kugeln um die Ohren geflogen waren. Sie hatte gesehen, wie Kameraden zu Tode gefoltert worden waren.
    Sula hatte Tragödien nicht nur erlebt, sondern auch verursacht. In Magaria hatte sie fünf naxidische Schiffe samt Besatzung vernichtet. »Sula hat dies getan!«, hatte sie gerufen. » Merkt euch meinen Namen!«
    Früher hatte sie einen anderen Namen getragen. Als junges Mädchen hatte man sie Gredel genannt. Dann hatte sie Lady Caroline Sula mit einem Kissen erstickt und den Namen der Toten, den Titel und ein kleines Vermögen für sich beansprucht.
    Sie war nicht sicher, ob dies als Tragödie galt oder nicht. Für Caro Sula war es vielleicht eine gewesen, aber Caro hätte sowieso nicht mehr lange gelebt. Sie hatte sich schon einmal eine Überdosis gespritzt und hätte es ganz bestimmt bald wieder getan.
    Nein, es war wohl keine Tragödie. Falls überhaupt Tragödien drohten, so sollten diese eher die Naxiden treffen.
    Mit einem Gefühl, als hätte sie eine grundlegende Wahrheit des Universums begriffen, die zugleich niederschmetternd und erfreulich war, verließ sie den Club und ging nach Hause. Nicht in die Wohnung, wo sie mit ihren Gefährten Mordanschläge plante und das Hauptarchiv missbrauchte, sondern in ihr eigenes Einzimmerapartment.
    Auf den Straßen war nicht mehr viel los, ein einsamer Straßenhändler verkaufte Sula einen seiner letzten gerösteten Maiskolben. Da nur wenige Straßenlaternen brannten, fuhr Sula überrascht zusammen, als sich aus den Schatten neben der Treppe eine Gestalt herausschälte. Sie machte sich instinktiv kampfbereit und hob den Maiskolben wie eine Waffe …
    »Bist du es, schöne Dame?«
    Sula erkannte die Stimme und entspannte sich. »Onestep? Was machst du so spät noch hier?«
    »Mein Büro ist Tag und Nacht geöffnet.«
    Sein Büro war ein Stück Pflaster neben der Treppe. Welche Geschäfte er dort abwickelte, war nicht ganz klar. Sula verzieh ihm diesen und andere Mängel, weil er wundervolle dunkle Augen hatte, strahlend und ausdrucksvoll, die man in dieser Finsternis aber leider nicht sehen konnte.
    »Du warst lange nicht hier, schöne Dame. Ich war untröstlich.«
    »Ein Freund hat mir einen Job in einem anderen Stadtteil besorgt.«
    »Arbeit?«, fragte er. »Was für eine Arbeit?«
    »Inventur. Aber es war nur vorübergehend, und jetzt ist es vorbei.«
    Nun klang seine Stimme anklagend. »Du hast dein Geld ausgegeben, nicht wahr? Du hast es ohne Onestep ausgeben.«
    »Ich habe mir eine Derivoo-Vorstellung angesehen«, gab sie zu.
    »Derivoo!«, höhnte er. »Das ist immer so deprimierend! Du solltest Onestep fragen, wenn du das Vergnügen suchst. Er wird dich zu etwas einladen, das du wirklich verdient hast, wie der höchste Peer der Hohen Stadt. Wie eine Königin. Du wirst es nie bereuen, wenn du einen Abend mit Onestep verbringst.«
    »Vielleicht ein andermal. Jetzt muss ich schlafen.«
    »Der Schlaf ist ein trügerischer Freund. Hier ist etwas, das dich noch eine Weile wach hält.«
    Er gab ihr eine Plastikfolie, und sie hob es im trüben Licht des Eingangs hoch.
    Widerstand, las sie.
    Onestep umwarb sie schon seit ihrer ersten Begegnung, doch nun war er überrascht, dass sie ihn fröhlich umarmte und küsste.
    »Schöne Dame«, sagte er, »du wirst es nie bereuen …«
    »Bestimmt nicht.« Sie wich zurück. »Aber du musst aufpassen, wem du das hier gibst.«
    Wieder klang seine Stimme vorwurfsvoll. »Onestep ist immer vorsichtig.«
    Beschwingt betrat sie das Gebäude, stieg zwei Treppen hinauf und überprüfte die Tür auf Eindringlinge. Dann ging sie hinein, schaltete das Licht ein und betrachtete die Kopie des Widerstand . Sie war auf ordentlichem Plastik gedruckt, und es gab keinen Hinweis, wo und wie sie entstanden war. Kein Wasserzeichen. » Ein treuer Freund schlug uns vor, es Ihnen zu schicken … « Wundervoll.
    Danke, Onestep, du treuer Freund.
    Die Wohnung war viel zu

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