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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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verbreiten.
    Vergessen Sie nicht, dass die Untergrundregierung an viel mehr Stellen aktiv ist, als Sie es sich vorstellen können. Vergessen Sie nicht, dass wir immer gegen den Feind und für Sie arbeiten.
    Vergessen Sie nicht, dass der Sieg unser ist.
    Sula überflog noch einmal den Text und nagte an der Unterlippe, während sie die teils stark übertriebenen Behauptungen las: »… dass die Untergrundregierung an viel mehr Stellen aktiv ist, als Sie es sich vorstellen können«. Sie fragte sich, wie viele Bürger für diese Worte mit dem Leben würden bezahlen müssen.
    Abgesehen von ihren Übertreibungen hatte sie viel weniger Vertrauen zu der legitimen Regierung, als die Botschaft vermuten ließ. Bisher hatte die Regierung so ziemlich alles verpatzt, und die einzigen Erfolge, die sie für sich in Anspruch nehmen konnte, beruhten auf den Anstrengungen einiger Einzelner, die glücklicherweise im richtigen Moment am richtigen Platz gewesen waren. Es waren außerdem so wenige, dass sie die meisten persönlich kannte.
    Das Mitteilungsblatt sollte die Bürger ermutigen, gegen die Naxiden vorzugehen, doch sie hatte das Gefühl, dass nur wenige dem Aufruf folgen würden. Von diesen wiederum würden viele scheitern und verhaftet oder getötet werden. Die Übrigen konnten wahrscheinlich nicht viel ausrichten.
    Völlig hoffnungslos war es aber nicht. Die Untergrundregierung und die meisten ihrer Kämpfer waren bis zum Tod gefoltert worden. Nun bestand Sulas Aufgabe darin, den Widerstand der Bevölkerung gegen die Naxiden zu mobilisieren. Soldaten hatte sie nicht mehr, also mussten es Zivilisten sein.
    Wenn sie starben, dann starben sie eben. Menschliche Wärme ist nicht gerade mein Spezialgebiet.
    Sula wandte sich an Spence, die über ihre Schulter hinweg den Text las. »Fällt dir noch etwas ein, das wir vergessen haben?«
    Spence schüttelte den Kopf. »Ich halte das für perfekt.«
    »Wir brauchen noch einen guten Namen.«
    Macnamara, der in der Küche damit beschäftigt war, Iarogüt-Flaschen in den Ausguss zu leeren, rief herüber: »Unsere letzte Untergrundzeitung hieß Der Loyalist .«
    »Der Titel hat uns Pech gebracht«, widersprach Sula.
    » Die Standhaften «, schlug Spence vor. » Der Anti-Naxide. Der Getreue. «
    Macnamara kam mit drei stinkenden Flaschen in einem Beutel herüber. »Vielleicht einfach: Was wir schuldig sind. « Er legte eine Plane über die Bombe, damit sie vom Flur aus nicht zu sehen war, öffnete die Tür und stellte das Leergut nach draußen, wo es abgeholt werden konnte.
    Sula hatte sich entschieden, neugierigen Fragen der Nachbarn dadurch zu begegnen, dass sie eine unübersehbare Antwort auf eine Frage gab, die sie gar nicht gestellt hatten. Die Flaschen, die jeden Tag vor der Wohnung standen, kennzeichneten sie als Säufer, um die man besser einen weiten Bogen machte.
    » Der Kämpfer «, sagte sie. » Die Fanfare. «
    » Die Sturmglocke «, meinte Spence.
    »Das ist gut«, stimmte Sula zu. Die Einwohner von Zanshaa hatten die Sturmglocken das letzte Mal gehört, als der Beschleunigerring zerstört worden war.
    Macnamara schloss die Tür und ließ sich im Schneidersitz vor der Bombe nieder, die sie auf einem kleinen Tisch zusammengebaut hatten.
    » Die Bombe «, sagte er.
    Der Saboteur, dachte Sula. » Der Anarchist «, sagte sie lachend. »Warum eigentlich nicht? So nennen sie uns doch.«
    Noch einmal überflog sie den Text und suchte nach Wörtern, die sie inspirieren konnten. »Ach.«
    Dann stellte sie in der ersten Zeile eine größere Schrift ein und schrieb: Widerstand.
    Die erste Kopie des Widerstand ging nur an Spence. Eine halbe Sekunde, nachdem Sula die Mail abgeschickt hatte, tauchte sie auf Spences Handkommunikator auf.
    Die nächsten zehntausend Exemplare gingen an willkürlich ausgewählte Bürger, die im Laufe der letzten drei Jahre irgendwann einmal mit dem Hauptarchiv zu tun gehabt hatten. Das Programm sortierte alle Empfänger aus, die nicht in der Nähe von Zanshaa lebten oder Naxiden waren.
    Am Nachmittag, als im Hauptarchiv besonders viel Betrieb herrschte, schickte Sula die Mails ab.
    In der Zwischenzeit war sie auf die Idee gekommen, dass sie nicht nur den Server des Hauptarchivs als Ursprungsort entfernen, sondern auch gleich einen neuen eintragen konnte. Als sie Rashtags Korrespondenz durchging, stieß sie auf die Mail eines Beamten, der im Hotel Spartex in der Unterstadt unweit der Seilbahn residierte. Die Naxiden hatten das Gebäude beschlagnahmt und eine

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