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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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richtete.
    Die Naxidin stürzte auf den Gehweg und trat mit den blitzblanken Schuhen hilflos um sich. Sula spähte den Boulevard der Praxis hinunter. Der Oberste Richter Makish und seine Leibwächter wurden von einem Offizier in der moosgrünen Uniform der Flotte begleitet. Die Abzeichen auf den Schultern und die Medaillen auf der Brust verrieten, dass er einen hohen Rang bekleidete.
    »Stand-by«, bestätigte Spence. Macnamara kam aus der Deckung und hielt die Pistole hinter dem Bein bereit.
    Sie hob die Bombe auf und sprang über die Mauer. Vor ihr keuchte und würgte die Dienerin. Sula drehte sich zu Makish und seinen Begleitern um und lief ihnen eilig entgegen.
    »Herr!«, rief sie und winkte. »Meine Lords!«
    Die Leibwächter bauten sich vor dem Richter auf und legten die Hände an die Waffen. »Ihre Dienerin ist verletzt!«, erklärte Sula. »Sie braucht Hilfe!«
    Die Naxiden setzten auch die vorderen Gliedmaßen auf den Boden und bewegten sich so schnell, dass Sula zur Seite springen musste. Überrascht blickte sie ihnen hinterher und stellte die Bombe ab, um ihnen zu folgen. Sie griff nach der Pistole in der Hosentasche. Die beiden Wächter, die zweifellos auch in Erster Hilfe ausgebildet waren, beugten sich über die verletzte Dienerin.
    Der flache Kopf der Naxiden diente nur als Träger der Sinnesorgane. Das Gehirn steckte mitten im Rumpf, das Herz und die anderen lebenswichtigen Organe befanden sich weiter unten im vierbeinigen Körper. Sula hätte am liebsten zuerst die Leibwächter erschossen, doch Makish und der Flottenoffizier – anscheinend ein jüngerer Kommandeur – waren im Weg. Also zielte sie auf den gefährlicheren der beiden und jagte dem Offizier ein paar Kugeln in den Rücken.
    Als sie das Ziel wechselte, ertönten weitere Schüsse, und sie erschrak. Hatten die Leibwächter wirklich so schnell die Waffen gezogen? Sie schoss auf Makish und rechnete schon damit, selbst getroffen zu werden, doch dann erkannte sie, dass Macnamara der zweite Schütze war. Er feuerte über die Mauer hinweg und nahm die Naxiden ins Kreuzfeuer.
    Dann gab es eine Pause, in der Sula nur noch ein Summen in den Ohren hörte. PJs antike Waffen waren recht laut. Auf dem Gehweg lagen tote Naxiden, ihr dunkles, purpurnes Blut bildete eine große Lache.
    »Lauf!«, rief Sula. Sie rannte los und sprang über die Naxiden hinweg, immer noch die Pistole in der Hand. Macnamara setzte über die Mauer und folgte ihr sofort.
    »Kommunikator: Stand-by! Es ist gleich so weit! Kommunikator: Senden!«
    Die Bombe war jetzt eigentlich überflüssig, zu Propagandazwecken aber immer noch nützlich. Zwei Meuchelmörder mit Pistolen konnte die Regierung totschweigen, aber nicht eine große Explosion auf dem Boulevard der Praxis mitten in der Hohen Stadt.
    Unter Aufsicht einer Lehrerin näherte sich ihnen eine Gruppe naxidischer Kinder in Schuluniformen.
    Sula hatte nicht die Absicht, Kinder umzubringen, selbst wenn es naxidische Kinder waren, doch das Schicksal ging oft eigene Wege, und sie hatte keine Lust, anzuhalten und langatmige Erklärungen abzugeben. »Lauft!«, rief sie, als sie an den Kindern vorbeirannte. »Gefahr!«
    »Halt!«, befahl die Lehrerin und riss die Augen weit auf. Sula blickte sich nicht einmal um.
    Sie rannte um die Ecke des Urghoder-Palasts herum und bog in eine schmale Seitenstraße ein. Nach der heißen Nachmittagssonne war es im Schatten angenehm kühl. Sula lief jetzt etwas langsamer, hinter ihr blieb Macnamara kurz stehen, riss an der Mauer eine Rauchfackel an und warf sie hinter sich auf den Boden, um ihren Rückzug durch wallenden roten Rauch zu decken.
    Sula hielt keuchend an, lehnte sich an die Mauer und überlegte, wie viel Zeit sie den naxidischen Schülern noch geben sollte. Sie zählte bis zehn.
    »Kommunikator: Zünden. Kommunikator: Senden.«
    Gleich darauf wackelte die Sandsteinmauer neben ihr, und der Boden bebte. Sie konnte nicht viel hören, sondern spürte die Explosion eher in ihrem Körper, als die Druckwelle sie traf. Dünner roter Nebel wehte in ihre Richtung, und rings um sie regneten die Dachziegel herab, die der heftige Wind vom Dach des Urghoder-Palasts gerissen hatte.
    Sobald sie die Staubwolke hinter sich gelassen hatten, zogen sie die grauen Overalls aus und stopften sie in die Packtaschen von Macnamaras Zweisitzer. Unter der Arbeitskleidung kam erheblich bessere Kleidung zum Vorschein, und als sie sich in den fließenden Verkehr einfädelten, waren sie zwei junge Angehörige der

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