Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
Vom Netzwerk:
Schuld war. Nur dank des Einflusses seiner Familie blieb ihm das Kriegsgericht erspart. Seitdem durfte er nicht einmal mehr eine Pinasse fliegen.« Sie schien sehr erfreut. »Jetzt hat er einen ganzen Planeten unter sich! Die Rebellen waren seine einzige Hoffnung, befördert zu werden.«
    Fletcher winkte seinem Weinsteward. »Vielleicht sollten wir auf das Glück des Flottenkommandeurs anstoßen.«
    Während die Weingläser aufgefüllt und ironische Trinksprüche auf den Kapitän der Champion ausgebracht wurden, räumten die Diener die Teller ab und servierten den nächsten Gang: Killifisch in einer süßen Beerensoße an Seetang.
    Dieser Gang stellte, genau wie alle anderen, die noch folgen sollten, das Beste dar, was Fletchers persönlicher Meisterkoch aufzubieten hatte.
    Neben Martinez wippte Chandra aufgewühlt und ungeduldig mit einem Bein.
    »Sie hätten sich ruhig verteidigen können«, sagte sie zu Martinez, als sie nach dem Essen in die Kabinen zurückkehrten.
    »Niemand hat mich angegriffen«, erwiderte er. »Das Schlimmste, was man über mich gesagt hat, war, dass ich kein tragischer Held sei, und ich hoffe doch sehr, dass dies der Wahrheit entspricht.«
    »Fletcher hat eine Menge Dinge über Sie gesagt«, widersprach Chandra.
    »Ja«, gab Martinez zu. Er öffnete seine Kabinentür und drehte sich zu ihr um. »Aber das darf ich ja gar nicht wissen, nicht wahr? Denn auf so gutem Fuß sollte ich mit der Geliebten des Kapitäns keinesfalls stehen.«
    Er warf der erbosten Chandra die Tür vor der Nase zu und setzte sich an den Schreibtisch. Die Goldene Kugel legte er auf die nachtschwarze Fläche, dann öffnete er die Knöpfe der Galauniform.
    Nach dem vierstündigen formellen Essen fühlte er sich wie eine Weihnachtsgans, ausgestopft und bratfertig dekoriert.
    Die geflügelten Kinder auf den Wänden blickten ihn hungrig an.
     
    Kaum dass Martinez am nächsten Tag im Leitstand seinen Platz eingenommen hatte, startete die Illustrious zwei Pinassen. In einer saß der gerettete Daimong von der Beacon. Sie würden an Termaine vorbeifliegen und mit den hochauflösenden Kameras und den starken Sensoren überprüfen, ob der Ring Lady Michis Befehle befolgt hatte. Jenseits des Systems würde die Illustrious die Pinassen wieder aufnehmen.
    In Bai-do hatten die Naxiden das Feuer auf die Pinassen eröffnet und die Kadetten getötet, die sie gesteuert hatten. Daraufhin hatte Lady Michi den Ring zerstört. Milliarden waren als Vergeltung für zwei Kadetten gestorben. Es war zu hoffen, dass das naxidische Oberkommando diese Botschaft verstanden hatte.
    Dieses Mal flogen die Pinassen allerdings mit einer Eskorte. Jede Pinasse war von vierundzwanzig Antimaterieraketen umgeben, die von den Piloten selbst gesteuert wurden. Die Raketen konnten offensiv eingesetzt werden oder etwa vom Ring abgefeuerte Geschosse zerstören. Wie die Pinassen konnten die Raketen nach dem Einsatz geborgen oder auf andere Ziele umgelenkt werden, beispielsweise auf die Handelsschiffe, die stark beschleunigten, um aus dem System zu fliehen, bevor die ChenForce sie zerstörte.
    Sobald die Pinassen und die Raketen unterwegs waren, gab es im Leitstand nicht mehr viel zu tun. Martinez klemmte sich den Helm unter den Arm und ging in seine Kabine, wo sein Bursche Khalid Alikhan ihm aus dem Vakuumanzug half.
    Alikhan hatte dreißig Jahre in der Flotte gedient und im Rang eines Waffenmeisters seinen Abschied genommen. Immer noch trug er voller Stolz den Ziegenbart und den geringelten Schnurrbart, den viele ältere Mannschaftsdienstgrade bevorzugten. Alikhan war eine Fundgrube an amüsanten Anekdoten, technischen Details und Wissen über die verschlungenen Pfade, die man einschlagen konnte, um die Formalitäten und Abläufe in der Flotte zu umgehen. Martinez hatte ihn in Dienst genommen, weil er die Absicht hatte, von dieser dreißigjährigen Erfahrung in den Waffenschächten zu profitieren.
    Alikhan hängte den Vakuumanzug in den Spind und servierte Martinez Kaffee aus der Warmhaltekanne, die auf einem Schränkchen im Büro stand.
    »Mein Lord, dürfte ich vielleicht um einen Vorschuss auf meinen nächsten Sold bitten?«, sagte er, als er die Tasse auf den Schreibtisch stellte.
    Martinez stutzte überrascht. Bisher war Alikhan noch nie in finanzielle Verlegenheit geraten.
    »Ja, natürlich«, willigte er ein. Er stand auf, öffnete den Safe und gab Alikhan fünf Zenith. »Reicht Ihnen das?«
    »Das ist mehr als genug, mein Lord. Vielen Dank.«
    Martinez

Weitere Kostenlose Bücher