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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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irgendeines erotischen Spiels, oder?«
    »Ich glaube nicht, dass Fletcher an homoerotischer Selbstkasteiung interessiert war«, antwortete Xi belustigt. »Aber die menschliche Seele ist unergründlich, was?«
    Schon wieder eine Sackgasse. »Wenn Sie meinen«, entgegnete Martinez frustriert.
    Xi stellte das leere Glas auf das Tablett. »Danke für den Drink, Kapitän. Es tut mir leid, dass ich Ihnen nicht helfen konnte.«
    Martinez betrachtete die Proben. »Ich hoffe, wir werden dort etwas finden.«
    »Das hoffe ich auch.« Xi stand auf und nahm die kleinen Plastikschachteln an sich. »Wenn Sie erlauben, beginne ich jetzt mit der Untersuchung.«
    Martinez seufzte. »Tun Sie das, Lord Doktor.«
    Xi schlurfte hinaus, ohne zu salutieren. Nach einigen Augenblicken rief Martinez Alikhan zu sich.
    »Sagen Sie Perry, dass er das Abendessen bringen kann, sobald er so weit ist«, trug Martinez ihm auf. »Außerdem werde ich erst morgen ins Quartier des Kapitäns umziehen. Packen Sie genug für mich aus, damit es bis dahin reicht.«
    »Jawohl, mein Lord.« Alikhan beugte sich vor, um Martinez nachzuschenken. »Sonst noch etwas, mein Lord?«
    »Was reden die Leute im Schiff?«
    »Ich war den ganzen Tag mit Packen beschäftigt, mein Lord, und hatte daher keine Zeit, mit irgendjemandem zu sprechen.«
    »Ja«, murmelte Martinez. »Danke.«
    Alikhan zog sich zurück. Martinez sah die Akten durch, auf die er nun mit dem Schlüssel des Kapitäns zugreifen konnte, und richtete für Xi den Zugang zur Datenbank mit den Fingerabdrücken ein. Einige Minuten später servierte Perry ihm das Abendessen. Martinez aß mit der linken Hand und arbeitete auf dem Schreibtischdisplay verschiedene Listen durch.
    Für den Kapitän eines Schiffs gab es viel zu wissen und zu bedenken.
    Nachdem Perry die leeren Teller wieder abgeholt hatte, schickte Martinez Botschaften an alle höheren Mannschaftsdienstgrade und Abteilungsleiter und befahl ihnen, die Bewegungen ihrer Untergebenen in den entscheidenden Stunden am Morgen zu melden. Anschließend rief er Fulvia Kazakov an.
    »Haben Sie gerade Wache, Leutnant?«
    »Nein, mein Lord.« Die Frage schien sie zu überraschen.
    »Dann wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie in meinem Büro vorbeischauen könnten.«
    »Selbstverständlich, mein Lord.« Die Erste zögerte kurz. »Welches Büro wäre das, mein Lord?«
    »Mein altes Büro«, sagte Martinez lächelnd. »Ihr altes Büro.«
    Als er an Bord gekommen war, hatte er den dritthöchsten Rang bekleidet und damit auch die drittbeste Kabine bekommen. Es war die des Ersten Leutnants gewesen. Kazakov war in die Kabine des nächsten Leutnants unter ihr umgezogen, und das hatte sich die Befehlskette hinab fortgesetzt. Der jüngste Leutnant war wieder bei den Kadetten eingezogen. Morgen würden sie alle mit großer Erleichterung wieder in die alten Kabinen zurückkehren.
    Natürlich mit Ausnahme von Kapitän Fletcher, dessen Leiche bereits in einem Kühlfach der Illustrious steckte.
    Kazakov kam in einer Wolke von metallisch riechendem Parfüm. Sie trug die Ausgehuniform, der hohe Kragen betonte den langen Hals unter dem herzförmigen Gesicht. Auf den Stäben, die sie durch den Haarknoten gesteckt hatte, glänzte Perlmutt.
    »Setzen Sie sich, meine Lady«, lud Martinez sie ein. »Möchten Sie einen Wein oder etwas anderes?«
    »Was immer Sie haben, mein Lord. Vielen Dank.«
    Er schenkte aus der Weinflasche ein, die Perry zum Abendessen geöffnet hatte. Sie nahm das Glas, nippte höflich und stellte es wieder auf den Schreibtisch.
    »Ich bin ein ganz anderer Mensch als Kapitän Fletcher«, begann er.
    Kazakov schien das nicht zu überraschen. »Ja, mein Lord.«
    »Aber«, fuhr Martinez fort, »ich werde mir sehr große Mühe geben, wenigstens eine Zeit lang Kapitän Fletcher zu sein .«
    Kazakov nickte nachdenklich. »Verstehe, mein Lord.«
    Kontinuität war wichtig. Fletcher hatte die Illustrious mehrere Jahre befehligt, und seine Gewohnheiten und Eigenarten waren Bestandteil des Schiffsalltags geworden. Wenn ein neuer Kapitän zu viele Dinge zu schnell veränderte, störte er das organisch gewachsene Gleichgewicht innerhalb der Mannschaft, das durch die Ereignisse der letzten Tage ohnehin schon angeschlagen war.
    »Ich habe die Absicht, Kapitän Fletchers strenge Inspektionen fortzuführen«, sagte Martinez. »Können Sie mir sagen, ob er die Abteilungen in einem regelmäßigen Rhythmus besucht hat, oder ob er sie willkürlich ausgewählt hat?«
    »Ich glaube, es war

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