Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis
unten zu steigen und mir die Seriennummer des Transformators vorzulesen?«
Wortlos befolgte Phillips die Anweisung, hockte sich in den engen Wartungsschacht und las die Seriennummer laut vor.
Sie passte nicht zu dem, was Strode in das Logbuch geschrieben hatte.
»Danke, Lord Leutnant«, sagte Martinez, während er Strodes verkniffenes, wütendes Gesicht anstarrte. »Sie können wieder heraufkommen.«
Phillips stieg hoch und wischte sich den Schmier von der Uniformhose.
»Schließen Sie bitte die Luke.«
Strode gehorchte.
»Strode«, sagte Martinez, »Sie bekommen eine Ermahnung, weil Sie Ihr Log manipuliert haben. Ich werde die Siebensiebenzwölfer überprüfen, und von jetzt an werde ich auf Ihre Eintragungen besonders sorgfältig achten.«
»Mein Lord«, erwiderte Strode verärgert, »die Seriennummer war nur … provisorisch eingetragen. Ich hatte noch keine Zeit, die richtige Nummer abzulesen.«
»Sorgen Sie dafür, dass Ihre Logs in Zukunft weniger provisorisch sind«, sagte Martinez. »Ich hätte lieber überhaupt keine Informationen als Daten, die mich in die Irre führen. Wegtreten.«
Er entfernte sich, während Marsden die Ermahnung auf seinem Datenpad notierte. Phillips folgte ihm.
»Sie müssen die Logs selbst überprüfen, Leutnant«, sagte Martinez zu ihm. »Sonst steht in den Formularen nichts als Unsinn.«
»Ja, mein Lord«, murmelte Phillips.
»Kommen Sie doch auf einen Kaffee mit in mein Büro.«
Die Kaffeepause war nicht sehr ergiebig. Phillips war ein Schützling von Fletcher gewesen, denn der Phillips-Clan zählte zu den Klienten der Fletchers. Wie Fletcher, so war auch Phillips in Sandama zur Welt gekommen, hatte aber den größten Teil seines Lebens in Zanshaa verbracht. Martinez hatte gehofft, mit ihm über Fletcher reden zu können, doch die Antworten des Leutnants waren kaum zu verstehen und so knapp und einsilbig, dass Martinez es schließlich aufgab und Phillips entließ.
Immerhin konnte er damit zufrieden sein, dass er ein paar eindeutige Signale ausgesandt hatte: zuerst an die Mannschaftsdienstgrade, dass er es mit den Siebensiebenzwölfern ernst meinte, und dann an die Leutnants, dass sie die Abteilungen genau überwachen sollten.
Das Abendessen mit den Stabsfeldwebeln verlief erfreulich, und dank Oberstabsfeldwebel Toutou, der das Magazin verwaltete, war der Tisch reichlich gedeckt. Die Stabsfeldwebel waren Spezialisten und dienten als Piloten, Navigatoren, Nachschuboffizier oder Sensorbediener. Sie führten keine großen Abteilungen wie die Mannschaftsdienstgrade. Ihre eigenen Logs waren viel leichter zu vervollständigen.
Einige mussten die Formulare überhaupt nicht ausfüllen. Vor allem Toutou lächelte breit und schien völlig unbekümmert.
Der Diener der Messe schenkte ihnen nach dem Essen gerade Trellinbeerenlikör ein, als Martinez’ Ärmeldisplay zirpte. Er meldete sich.
»Kapitän, ich brauche Sie in meinem Büro.« Michis Stimme verriet ihm, dass sie keinen Aufschub dulden würde.
»Bin sofort da, meine Lady.« Er stand auf, und bevor er sie aufhalten konnte, erhoben sich auch die anderen.
»Bleiben Sie doch sitzen«, sagte er. »Und vielen Dank für Ihre Gastfreundschaft. Ich werde sie eines Tages erwidern.«
Dr. Xi erwartete ihn schon mit Michi. Garcia war nicht da.
»Sagen Sie es ihm«, drängte Michi den Arzt, ohne Martinez vorher zu sagen, dass er entspannt stehen durfte.
Xi wandte sich an Martinez. »Als ich mich über Methoden zum Abnehmen von Fingerabdrücken informiert habe, erfuhr ich, dass die Abdrücke auf der bloßen Haut unter Laserlicht fluoreszieren. Deshalb bat ich Maschinist Strode, mir einen entsprechenden Laser zu besorgen.«
Martinez, der immer noch den Kopf gehoben hatte, blickte aus dem Augenwinkel auf Xi hinab. »Also haben Sie auf der Haut des Kapitäns Fingerabdrücke gefunden?«
Michi sah ihn ein wenig gereizt an. »Nun setzen Sie sich doch endlich.«
»Ja, meine Lady.«
Xi wartete höflich, bis Martinez saß, und fuhr fort, als hätte es keine Unterbrechung gegeben. »Ja, ich habe Fingerabdrücke gefunden. Meine eigenen, die von Garcia und die Abdrücke meiner Diener. Keine anderen.«
Dazu fiel Martinez nichts mehr ein.
»Dann habe ich Leutnant Kosinics Leichnam aus dem Kühlraum holen lassen, ein Sensornetz über den Kopf gelegt und eine dreidimensionale Darstellung der Verletzungen angefertigt. Er starb durch einen einzigen Schlag auf den Kopf, was hervorragend dazu passt, dass er das Gleichgewicht verloren hat und
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