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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Date?«, erwiderte Sula lachend.
    Er schürzte die Lippen wie ein schmollendes Kind. »Du weißt doch, was er treibt. Es ist gefährlich.«
    Sie fuhr sich mit gespreizten Fingern durch die schwarz gefärbten Haare. »Er ist ein notwendiges Übel. Ich weiß, wie ich mit ihm umgehen muss.«
    Macnamara grunzte missmutig. Sula sah zu Spence hinüber, die auf dem Sofa saß und so tat, als ginge sie das alles nichts an.
    »Er ist ein Verbrecher«, beharrte Macnamara. »Vielleicht sogar ein Mörder.«
    Er hat nicht annähernd so viele Leute umgebracht wie ich, dachte Sula. Sie hatte schließlich in Magaria fünf naxidische Schiffe in grelle Lichtblitze verwandelt, beschloss aber, Macnamara nicht daran zu erinnern.
    Sie drehte sich zu ihm um. »Zu wem gehst du, wenn du ein Geschäft gründen willst und nicht genug Geld hast?«
    Er beäugte sie misstrauisch, als ahnte er, was kommen würde. »Ich wende mich an das Oberhaupt meines Clans.«
    »Und wenn dir dein Clan nicht helfen kann?«
    »Dann wende ich mich an seinen Patron. An einen Peer oder so.«
    Sula nickte. »Und wenn nun der Neffe des Peers in genau dieser Branche tätig ist und keinen Konkurrenten haben will?«
    Wieder schmollte Macnamara. »Ich würde jedenfalls nicht zum Kleinen Casimir gehen.«
    »Du vielleicht nicht. Aber viele Leute wenden sich an Gauner wie den Kleinen Casimir. Er beschützt sie vor dem Neffen des Peers, bekommt fünfzig oder hundert Prozent Zinsen und gewinnt einen Klienten, der ihm einen Gefallen schuldig ist.«
    Macnamara machte ein Gesicht, als hätte er in eine Zitrone gebissen. »Und wenn sie die hundert Prozent Zinsen nicht zahlen, werden sie umgebracht.«
    Sula überlegte. »Wahrscheinlich nicht«, sagte sie. »Es sei denn, sie versuchen, Casimir auf irgendeine Weise übers Ohr zu hauen. Höchstwahrscheinlich übernimmt er einfach ihr Geschäft mit allen Waren und übergibt es einem anderen Klienten. Der Schuldner steht dann wieder auf der Straße und kann die Schulden nicht zurückzahlen.« Macnamara wollte widersprechen, doch Sula unterbrach ihn mit erhobenen Händen. »Ich sage nicht, dass er ein tugendhaftes Vorbild ist. Er hat es auf Geld und Macht abgesehen, er tut anderen Menschen weh. Aber in einem System wie dem unseren, wo die Peers das Geld und das Gesetz auf ihrer Seite haben, sind Leute wie die Uferclique notwendig.«
    »Verstehe ich nicht«, grummelte er. »Du bist eine Peeress und handelst doch gegen die Interessen der Peers.«
    »Oh.« Sie zuckte mit den Achseln. »Es gibt Peers, neben denen Casimir wie ein kleiner Amateur dastehen würde.«
    Beispielsweise Lord und Lady Sula.
    Sie schaltete die Kamera der Vid-Wand ein und betrachtete sich auf dem Bildschirm, dann setzte sie den zerknüllten Samthut auf und rückte ihn zurecht.
    So. Das war liederlich genug, und den forschenden Blick in ihren Augen dürfte niemand bemerken.
    »Ich komme mit«, beharrte Macnamara. »Die Straßen sind nicht sicher.«
    Sula gab seufzend nach. »Na gut, du kannst mir im Abstand von hundert Schritten bis zum Club folgen, aber sobald ich drinnen bin, will ich dich für den Rest des Abends nicht mehr sehen.«
    »Ja«, gab er unglücklich nach.
    Sie fragte sich, ob er besitzergreifend war und ob sein Verhalten emotionale oder sexuelle Hintergründe hatte.
    Das war anzunehmen. So war es ihrer Erfahrung nach bei den meisten Männern. Hoffentlich musste sie nicht zu streng mit ihm werden.
    Er folgte ihr wie ein gehorsamer, schwer bewaffneter Geist durch die dunklen Straßen bis zum Katzenclub. Gelbes Licht drang durch die Türen nach draußen, sie hörte Musik und Gelächter und roch den Tabakrauch. Noch einmal drehte sie sich zu Macnamara um und warnte ihn, ja nicht näher zu kommen, dann nickte sie den Türstehern zu und trat ein.
    Casimir erwartete sie mit zwei anderen Gestalten in seinem Büro. Er trug ein stahlgraues Seidenhemd mit steifem Kragen, schwere glänzende Stiefel und einen fast bodenlangen Mantel aus einem weichen schwarzen Stoff, in den kleine dreieckige Spiegel eingearbeitet waren. In einer schmalen bleichen Hand hielt er einen Gehstock aus Ebenholz, der ihm fast bis zum Rippenbogen reichte. Oben auf dem Stock saß eine silberne Kralle, die einen Bergkristall festhielt.
    Er lachte und verbeugte sich übertrieben, als er sie sah. Durch den Gehstock wurde der affektierte Eindruck noch verstärkt. Sula zögerte, als sie seine Aufmachung sah.
    »Sehr originell«, sagte sie schließlich.
    »Chesko«, erklärte Casimir. »Im nächsten

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