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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Jahr um diese Zeit wird jeder ihre Mode tragen.« Er wandte sich an die beiden anderen. »Das sind Julien und Veronika. Sie werden uns heute Abend Gesellschaft leisten, wenn es dir nichts ausmacht.« Julien war ein junger Mann mit schmalem Gesicht, Veronika eine aufgedonnerte Blondine, die viel Brokat und ein sehr glitzerndes Fußkettchen trug.
    Interessant, dass er noch ein anderes Paar eingeladen hat, dachte Sula. Vielleicht wollte er sie beruhigen und ihr zeigen, dass sie nicht die ganze Nacht im Nahkampf mit einem Raubtier verbringen würde.
    »Freut mich«, sagte ich. »Ich bin Gredel.«
    Casimir schnippte zweimal mit den Fingern, worauf ein Teil der Wandvertäfelung zur Seite fuhr und eine gut bestückte Bar freigab. In seltsam geformten Flaschen standen bernsteinfarbene, grüne und rote Flüssigkeiten bereit. »Wollen wir vor dem Abendessen noch etwas trinken?«
    »Ich trinke nicht«, lehnte Sula ab, »aber lasst euch nicht stören.«
    Casimir, der schon zur Bar unterwegs war, hielt inne. »Willst du etwas anderes? Haschisch oder …«
    »Mineralwasser.«
    Wieder zögerte Casimir. »Na gut«, sagte er schließlich und gab ihr einen schweren Kristallkelch, den er aus einem silbernen Zapfhahn gefüllt hatte.
    Er mischte die Drinks für sich und die anderen, sie setzten sich auf die großen weichen Sessel und unterhielten sich über Musik, Liedermacher und Musiker, die Sula nicht kannte. Casimir wies den Raum an, verschiedene Stücke abzuspielen. Er mochte unruhige Musik mit aggressiven Rhythmen.
    »Was hörst du gern?«, wollte Julien von Sula wissen.
    »Derivoo«, sagte sie.
    Veronika kicherte leise, Julien schnitt eine Grimasse. »Das ist mir zu intellektuell.«
    »Überhaupt nicht«, protestierte Sula. »Es ist reines Gefühl.«
    »Aber es geht immer um den Tod«, wandte Veronika ein.
    »Warum auch nicht?«, sagte Sula. »Der Tod ist eine universelle Konstante. Jeder wird alt und stirbt. Im Derivoo ist Raum dafür.«
    Es gab ein kurzes Schweigen. Sula dachte, dass Tod und Leiden nicht unbedingt ein Thema waren, das sie beim ersten Treffen mit Unbekannten zur Sprache bringen sollte. Dann blickte sie zu Casimir und entdeckte eine boshafte Belustigung in seinen Augen. Er packte den Gehstock und stand auf.
    »Wir wollen aufbrechen. Nehmt die Drinks ruhig mit, wenn ihr noch nicht ausgetrunken habt.«
    Casimirs riesige Victory-Limousine war mit nicht weniger als elf Schattierungen von Apricot lackiert und eingerichtet. Vorn saßen die beiden Torminel-Wächter, die dank der riesigen Nachtaugen auf den düsteren Straßen keine Probleme hatten. Das Restaurant war mit altem, dunklem Holz vertäfelt, die Tischdecken frisch gebügelt und von guter Qualität, die Messingbeschläge schimmerten leicht im gedämpften Licht. In einem zweiten Speisesaal hinter einem Raumtrenner saßen Lai-own auf angepassten Stühlen, die ihre langen Brustbeine stützten.
    Casimir schlug die Speisen vor, und der ältere Kellner, dessen stoische, missbilligende Miene verriet, dass er schon viele wie Casimir hatte kommen und gehen sehen, riet zu etwas anderem. Sula hielt sich an Casimir und bestellte ein zartes, saftiges Straußensteak. Die pürierten Krek-Knollen mit Trüffeln waren ziemlich fettig, schmeckten aber köstlich.
    Casimir und Julien orderten teure Mixgetränke, eine Reihe von Vorspeisen und jede Menge Nachtisch. Sie überboten sich gegenseitig darin, möglichst viel Geld auszugeben. Nicht einmal die Hälfte von dem, was sie bestellten, wurde gegessen und getrunken. Julien war überschwänglich und frech, Casimir tat sich durch hämische Bemerkungen hervor. Veronika riss die Augen weit auf wie ein erstauntes Kind und kicherte oft.
    Vom Restaurant fuhren sie in einen Club, der sich oben in einem Hochhaus in Grandview befand. In diesem Viertel hatte Sula gelebt, bis sie ihre Wohnung zusammen mit einem Trupp naxidischer Polizisten in die Luft gejagt hatte. Die mächtige Granitkuppel der Großen Zuflucht, der höchste Punkt der Hohen Stadt, schien hinter den Glaswänden der Bar zum Greifen nahe. Casimir und Julien warfen weiterhin mit Geld um sich, bestellten Getränke und bedachten Kellner, Barkeeper und Musiker mit Trinkgeld. Es sah nicht so aus, als hätte die naxidische Eroberung ihre Geschäfte beeinträchtigt.
    Sula war klar, dass er sie damit beeindrucken wollte. Doch schon vor Jahren, als sie noch Lameys Mädchen gewesen war, hatte sie genau gewusst, woher das Geld kam.
    Dagegen war sie beeindruckt, als Casimir sie zum Tanzen

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