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DREAM - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition)

DREAM - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition)

Titel: DREAM - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa McMann
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für ihn schwerer werden.
    Denn die Sache mit der Liebe ist neu für Carl. Und jetzt, wo er Janie gefunden hat, fühlt er sich mehr und mehr für sie verantwortlich. Mit keinem Mann der Welt will er sie teilen. Und schon gar nicht mit so einem Drecksack.
    Nicht mal, um einen Skandal aufzudecken.
    Einen Skandal erster Güte.
    Den größten Skandal, den die Fieldridge High je erlebt hat.

22:49 Uhr
    Janie bleibt über Nacht.
    »Alles in Ordnung?«, fragt sie leise.
    Nach kurzem Schweigen flüstert Carl: »Alles in Ordnung.«
    Er schlingt im Bett den Arm um sie und wie üblich unterhalten sie sich leise.
    Janie bringt das Thema zuerst zur Sprache: »Also, spuck’s aus: alles Einser, ja?«
    Er drückt sie an sich und schließt die Augen. »Ja.«
    »Ich habe eine Zwei plus in Mathe«, gibt sie schließlich zu.
    Er schweigt, nicht sicher, was sie hören will. Vielleicht will sie es einfach nur sagen und es dabei belassen. Es loswerden, damit es davonschweben kann und nicht mehr so wehtut.
     
    Er wartet einen Augenblick. Dann murmelt er: »Ich liebe dich, Janie Hannagan. Ich kann nicht genug von dir bekommen. Wenn ich morgens aufwache, dann will ich nur bei dir sein.« Er stützt sich auf den Ellbogen. »Hast du eine Ahnung, wie außergewöhnlich,wie wichtig das für mich ist? Im Vergleich zu irgendeinem dummen Test, den du unter schwierigen Bedingungen hast zweimal schreiben müssen?«
     
    Er hat es gesagt.
    Es ist das erste Mal, dass er es laut gesagt hat.
    Janie muss schwer schlucken.
    Sie versteht vollkommen, was er meint.
    Sie möchte ihm auch sagen, wie sie zu ihm steht.
    Das Problem ist nur, dass sich Janie nicht daran erinnern kann, schon jemals zu irgendjemandem »Ich liebe dich« gesagt zu haben.
     
    Sie schmiegt sich dichter an ihn. Wie hat sie es nur so viele Jahre ertragen können, niemanden zu berühren? Zu umarmen? Sie hat die Arme im Schlaf locker um ihn geschlungen, ähnlich einem Band um ein geduldig wartendes Weihnachtsgeschenk, das ganz zuletzt geöffnet wird.
     
    Unter der Bettdecke besprechen sie noch einmal ihre Pläne für den nächsten Tag. Anders als im letzten Halbjahr müssen sie diesmal unterschiedliche Stundenpläne haben, um breiter nachforschen zu können. Und auch unterschiedliche Lehrer. Carl hat seinen Stundenplan mit Direktor Abernethy ausgearbeitet, nachdem Janie ihren hatte, ohne dass Abernethy wusste, warum er bestimmte Fächer, Lehrer oder Stunden gewählt hat. Direktor Abernethy weiß vonCarls Job. Aber von Janie weiß er nichts und Captain möchte, dass das auch so bleibt.
    Carl ist mit dem Stundenplan einverstanden gewesen, bis auf eine Sache. Er hat Captain gegenüber darauf bestanden, zur gleichen Zeit wie Janie im Lesesaal zu sein, damit er sie decken kann, falls jemand sieht, was mit ihr dort passiert. Captain hat zugestimmt.
    Im letzten Halbjahr hatten sie identische Stundenpläne. Carl behauptet, es sei reines Glück gewesen.
    Janie glaubt ihm kein Wort.
    Vielleicht will sie auch glauben, dass er sie absichtlich gesucht hat. Selbst Janie hat ihre Träume.
    Langsam schlafen sie ein. Und als Carl anfängt zu träumen, wird sie wach, schüttelt den Traum ab und löst sich von ihm, gleitet zur Tür hinaus und schläft auf dem Sofa weiter.

3. Januar 2006, 06:50 Uhr
    Der Geruch von Schinken und Kaffee weckt sie. Ihr Magen knurrt, aber es ist ganz normaler Hunger, nicht dieses erschöpfte Verlangen, das sie gelegentlich überfällt, wenn sie nachts in jemandes Albträume geraten ist.
    Janie weigert sich, die Augen aufzumachen, und plötzlich ist er da, liegt auf ihrer Decke und küsst sie aufs Ohr. »Das nächste Mal tritt mich einfach aus demBett«, flüstert er. Sein Körpergewicht auf ihrem fühlt sich gut an.
    Vielleicht liegt das daran, weil sie so oft gar nichts spürt.
    Weil sich ihr Inneres oft so taub angefühlt hatte, bevor sie ihn in ihr Herz einließ.
    Langsam öffnet sie die Augen. Einen Moment lang muss sie sich an das helle Licht aus der Küche gewöhnen. Es blendet sie. »Können wir am Wochenende die Möbel umstellen?«, fragt sie verlegen. »Dann scheinst du mir nicht immer frühmorgens mit diesem Höllenfeuer in die Augen, wenn ich hier schlafe.«
    »Ach, sei nicht böse. Vor uns liegt die beste Zeit unseres Lebens! Freu dich!«
    Er macht Witze.
     
    Jeder, der aufs College gehen will, weiß, dass das beste Semester erst nach vier Jahren kommt. Doch auf der Schule ist es jetzt wahrscheinlich noch einfacher.
    Da sie jetzt wach ist, schiebt sie ihn von sich,

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