Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dreck: Roman (German Edition)

Dreck: Roman (German Edition)

Titel: Dreck: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Vann
Vom Netzwerk:
heißen?, fragte Galen.
    Hat sie dir nichts erzählt?
    Nein.
    Deine Mutter kriegt alles. Du kriegst nichts. Jennifer kriegt nichts. Ich kriege nichts. Es geht alles an deine Mutter. Andererseits wird deine Mutter in ihrem Testament alles dir überschreiben. Also bist du am Ende fein raus.
    Die drei saßen da mit gesenktem Blick, und schließlich stand seine Tante auf. Ich bin im Wagen, sagte sie.
    Jennifer stand auf und zog den Plastikvorhang ums Bett. Steh auf, flüsterte sie. Galen stand auf. Schieb deine Shorts runter.
    Galen schob seine Shorts runter.
    Und deine Unterhose.
    Also hing Galen dort ganz entblößt.
    Krieg ihn hoch, sagte sie.
    Galen spürte überhaupt keine Lust. Nach dem hier?, fragte er. Unmöglich.
    Jennifer hob den Rock und schob ihren Schlüpfer beiseite.
    Wow, sagte Galen. Hellblondes Haar, ein paar Büschelchen, und dann zog sie mit den Fingern ihre Lippen auseinander, sodass er rosa sah. Oh, sagte er und spürte, wie sein Schwanz wieder steif wurde, nach und nach, biser ganz hart war und schmerzte. Galen ging auf sie zu, aber da ließ sie ihren Rock fallen.
    Stell dich seitlich hin, sagte sie. Und nimm die Hände auf den Rücken.
    Okay, sagte er.
    Ich werde jetzt deinen Schwanz schlagen, doll, und du darfst dich nicht bewegen und keinen Mucks von dir geben.
    Was?
    Wenn du dich bewegst oder einen Mucks machst, siehst du meine Muschi nie wieder.
    Warum machst du das?
    Stillhalten.
    Sie holte mit der flachen Hand aus, und er spürte eine Schmerzexplosion. Er wollte schreien, schluckte es aber hinunter. Behielt die Hände auf dem Rücken und die Augen geschlossen und spürte Tränen. Dann wieder ein heftiger Schlag, und er wimmerte, bebte.
    Sie beugte sich vor und flüsterte ihm ins Ohr. Wie fühlt sich das an?
    Warum hast du das gemacht?
    Sie griff nach seinen Hoden. Nicht bewegen, flüsterte sie.
    Nein, sagte er. Bitte.
    Doch sie drückte zu, immer fester, und der Schmerz stieg ihm in den Bauch, der Schwindel. Bitte, japste er.
    Jennifer ließ los, dann schlug sie einen seiner verbrannten Schenkel, so kräftig, dass er hätte aufjaulen mögen. Nicht vergessen, sagte sie. Und verschwand durch den Schlitz im Vorhang.

 
 

 

 
    G alen versuchte es mit Geistchirurgie. Auf dem Bett sitzend stellte er sich einen kleinen goldenen Haken vor, der an seiner rechten Hand baumelte. Er führte die Hand über seinen verletzten Schwanz und ließ den Haken heilend hindurchfahren. Eigentlich hätte die linke Handfläche darunter sein sollen, um ein elektromagnetisches Feld für die Heilung zu schaffen, doch erschien es ihm unpassend, einfach auf seiner Hand zu sitzen. Auf jeden Fall brauchte man Luft von allen Seiten. Also drehte er sich auf die Seite, hielt die linke Hand hinter seinem nackten Po und führte die rechte vor seinem Schwanz hin und her. Jetzt hing der goldene Haken allerdings gerade herunter. Galen musste sich gedanklich von der Schwerkraft befreien. Es gab keinen Grund, weshalb der goldene Haken nicht seitwärts hängen konnte. Schließlich handelte es sich hier um eine Geistheilung. Doch seine Gedanken kamen nicht davon los, dass der Haken nach unten hing. Galen konnte sich nicht richtig in die Atmung begeben. Und sein Schwanz tat weh. Er war rot und geschwollen auf einer Seite, obwohl er ganz schlaff war. Und an der Wurzel war ein kleiner Bluterguss, als wäre das ganze Ding am Schaft abgebrochen worden.
    Ihm war schleierhaft, wie Jennifer das tun konnte. Auch seine Hoden taten weh, wenn er sie berührte.
    Galen schloss die Augen und versuchte sich den Haken vorzustellen. Wie er an einer schlanken goldenen Kette stramm zur Seite pendelte. Da wurde ihm klar, dass er sich die Kette noch gar nicht vorgestellt hatte. Sollte der Haken an einer Kette hängen oder allein da schweben? Und brauchte er wirklich Luft? Wie funktionierte die Geistheilung?
    Er versuchte, sie zu spüren, versuchte, sie geschehen zu lassen, aber sie geschah nicht. Er erinnerte sich an eine Passage über Fehlerdiagnose in dem Buch über ätherische Heilung. Irgendetwas über die Wiederherstellung eines Feldes. Also verharrte er mit den Handflächen Zentimeter hinter dem Po und Zentimeter vor dem Schwanz und versuchte, das Kraftfeld dazwischen zu spüren. Er drückte sie leicht aufeinander zu, als würde er Zuckerwatte plustern, spürte nun die Energie in der Handmitte, spürte, wie die Handflächen gegeneinanderdrückten.
    Okay, sagte er.
    Und jetzt versuchte er, die Energie im Schritt zu spüren, versuchte, den Pfad

Weitere Kostenlose Bücher