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Drecksau

Drecksau

Titel: Drecksau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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meinem Freund Clell beizubehalten, und zwar regelmäßig. Es ist unmöglich, den Teletext zu lesen, um nachzusehen, was das Programm bietet, und genauso schwer, die beschissene Radio Times zu lesen.
    Ich bin im Arsch.

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Autostereo frißt Michael-Bolton-Tape
    Big Bens Weihnachtsgeläut, was bietet das Fernsehen heut? Das soll scheißnochmal Weihnachten sein, und dann so n Scheißprogramm im Fernsehen, bloß Wiederholungen. Stronach hat's richtig gemacht mit seiner Satellitenschüssel. Ich ärgere mich schwarz über die Fernsehgebühren, die ich für absolut Null und Dreck an diese beschissenen Wichser von der BBC zahle. Ich fühl mich gerädert heute morgen, so gerädert, daß ich nur noch zappen kann, bohrende Kopfschmerzen. Ich versuche ein Feuer anzuzünden und bekomme ein halbwegs anständiges Lodern zustande. Ich hab gute Lust, meinen Plan, Bladesey dranzukriegen, erst mal auf Eis zu legen. Aber der Idiot besiegelt sein eigenes Schicksal, als er anruft und mich an unsere Bowlingpartie am zweiten Weihnachtstag erinnert, zu der wir uns gestern abend im Logenhaus im besoffenen Kopf verabredet haben. Iain McLeod von den Freimaurern hat mir die Schlüssel für die Bowlingbahn gegeben, wie er mich erinnert. Ich hatte mich schon gefragt, was da in meiner Tasche klimperte.
    Bowling am zweiten Weihnachtstag. Mit Bladesey. Wie armselig und Keine-Freunde-auf-der-Welt geht's denn noch? Verfall und mutlose Verzweiflung, wohin ich blicke. Das Haus ist die reinste Mülldeponie, überall türmen sich Abfall und stinkende alte Klamotten. Sogar mir fällt der Gestank langsam auf, wenn ich das Haus betrete. Die ganzen verantwortungslosen, labilen Selbstmordkandidaten, die kleinen Drogenfreaks und die beschissenen Rennbrüder haben es in dieser Jahreszeit besser getroffen als ich. Carole will die Dinge klären. Wenn sie die ganzen Scherereien sehen könnte, die sie mir bereitet hat...
    Ich bin zittrig, krank und nervös. Heute werd ich nicht fahren. Das Autostereo hat mein Michael-Bolton-Tape gefressen. Ich muß mir scheißnochmal n CD – Player ins Auto einbauen lassen. Is bloß so, daß man immer gefickt ist, wenn die Frage der Aufbewahrung wieder ihr häßliches Haupt erhebt. Der kleine Schlauscheißer von Bladesey ist hingegangen und hat sich einen geholt, der kleine Pisser. Er holt mich frühzeitig zu Hause ab zum Bowlen, wie geplant.
    Ich betrachte seinen CD – Player mit vernichtendem Blick. – Hab mir schon überlegt, auf CD umzusteigen, aber dann hab ich gedacht: CD – Aufbewahrung. Nee, da gibt's für mich kein Wenn und Aber, teile ich ihm mit.
    – Tja, also ich find ja effektiv, daß sie kaum mehr Platz wegnehmen als Kassetten.
    – Nix da. Aufbewahrung, schnarre ich die kleine Fotze an. Dann grinst der Spacken wie der typische Debile, der er ist und zieht so n Schubfach unter der Anlage raus, das mit beschissenen CDs vollgestopft ist. – Das Aufbewahrungsteil bringen sie unten – drunter an. Da passen bis zu fünfzig CDs rein, lächelt er. Die Fotze tickt nicht richtig.
    – Schön, sage ich, mit einer Stimme, die barsch und polizeilichdienstlich herauskommt. Wir gehen rein, und ich hab absichtlichzufällig den Kasten laufen. Die kleine Ratte sieht sich verächtlich in dem Saustall um, ist aber klug genug, nichts zu sagen.
    Ich lande schon mal einen Präventivschlag, falls er nach Carole und der Kleinen fragen sollte. – Also, wie steht's denn mit Bunty ... du wolltest mir gestern was erzählen, aber ich war hackedicht.
    – Nicht so toll, Bruce, guckt Bladesey trauervoll. – Also, effektiv ist es so, daß ich heute abend zu meiner Mutter runterfahre, nach Newmarket. Nur für ein paar Tage. Die Familie wiedersehen und so. Bunty hat sich entschieden, daß sie hierbleiben will. Die macht vielleicht n Tamtam. Ich meine, ich besuche sie alle Jubeljahre einmal, um Himmels willen.
    – Hmmm, allerdings, nicke ich. – Das scheint mir n bißchen übertrieben.
    Unsere Cunty-Bunty wird also ein paar Tage alleine sein. Na, das können wir doch nicht zulassen!
    – Tja ... ist ein echtes Problem ...
    – Ein verzwicktes, Bruder Blades. Also, der Widerling, der sie belästigt, wie hört der sich an? frage ich.
    – Also irgendwie glaube ich, das ist so n näselnder Akzent, so Nordengland, irgendwie Manchester sagt Bladesey.
    – Man-shesh-therr, sage ich unbeholfen, – ich bin Scheiße bei Akzenten, furchte ich, außer Cockney, weil ich da unten gelebt hab. – Orlroight moite? Dahn the old frog n toad ...
    Genau da

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