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Drecksau

Drecksau

Titel: Drecksau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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vor: schon wieder n Fuckmemo von Niddrie.
     

HAUSMITTEILUNG
    Von : Chief Superintendent James Niddrie
    An : alle leitenden Inspektoren (siehe beiliegende Umlaufliste)
    Betr. : Schulungskurs Interkulturelle Kompetenz
     
    Wie Ihnen bekannt sein wird, wurden Bedenken hinsichtlich der Sensibilität für das heikle Thema Rassendiskriminierung innerhalb der Abteilung geäußert. Der Verwaltungsrat hat dies schon seit einiger Zeit beobachtet, aber angesichts der jüngsten Vorwürfe wurde beschlossen, daß alle Mitarbeiter an Anti-Rassismus-Schulungskursen teilnehmen werden, die von unseren Personal- und Minderheitenbeauftragten durchgeführt werden. Priorität haben hier zunächt die höheren Dienstränge und alle Beamten, die mit in dieser Hinsicht als sensibel erachteten Fällen befaßt sind.
     
    Der Kurs wird von Amanda Drummond und Marianne San Yung geleitet.

    Ich glaub's ja wohl nicht. Toal und die Drummond. Ich war heute morgen oben, und man hat mir kein Sterbenswort davon gesagt. Mir, dem angeblich zweiten Mann bei dieser Ermittlung, was mich angesichts der Tatsache, daß sie formal von Toal geleitet wird, ja wohl zur Nummer eins macht. Ist doch wieder typisch, diese Schnellschußaktion. Drückt hinter meinem Rücken wieder eins von ihren niggerarschkriechenden Pfadfinderprojekten durch.
    – Ne beschissene Zeitverschwendung! schimpft Peter Inglis und sieht zu mir rüber.
    – Brauchst dir ja bloß anzusehen, wer den Scheiß leitet, sage ich, – n dummes kleines Mädchen! Was zum Teufel versteht die von Polizeiarbeit? Ich sehe Ray Lennox an. Er hat sich an die doofe kleine Torte rangeschmiert. Er guckt ein bißchen schuldbewußt und versucht, das Thema zu wechseln. – Ich weiß nich, wie wir n Mordfall klären sollen, wenn wir alle in so m Kurs sitzen, meint er achselzuckend.
    – Totaler Blödsinn, stimmt Gus zu. Die Jungs finden das gar nicht komisch. Sie erwarten von mir als Vertrauensmann, daß ich die Führung übernehme. – Was schlägste vor, Bruce?
    – Ich denke, wir sollten da mitmachen. Wie du schon sagtest, Ray, wende ich mich an Lennox, – wir werden den Fall nicht lösen, indem wir rumsitzen und mit dummen kleinen Mädchen quatschen. Aber das ist deren Entscheidung, sage ich achselzuckend.
    – Toal will bloß bei den Fotzen von der Dienstaufsicht Eindruck schinden, und bei den ganzen Forum-Wichsern, meckert Peter Inglis. Zu dünn für nen Polizisten über Dreißig, dieser Inglis. Beschissenes Aidsopfer, wenn man mich fragt.
    – Ich würd mich nicht verrückt machen lassen, sollen die Fotzen doch selbst sehen, wie weit sie damit kommen, nicke ich.
    Später rufe ich meinen kleinen Kumpel Bladesey beim Einwohnermeldeamt an und sage ihm, daß wir uns später in der Loge treffen. Dann verdrücke ich mich, um mir bei Crawford's n Ei-brötchen zu holen. Es ist scheißkalt draußen, allerdings kann die Kälte nicht den beißenden Gestank unterdrücken, der aus meiner Hose steigt. Die werd ich in die chemische Reinigung geben müssen. Ich knöpfe meinen Mantel auf und wedele damit, um festzustellen, ob der Mief tatsächlich so durchdringend ist, wie er mir vorkommt, aber es steigt nur gelegentlich eine kleine Duftwolke auf. Die Hose tut's noch ein paar Tage.
    Ich entdecke einen eselsohrigen Umschlag, der aus der oberen Innentasche meines Mantels ragt. Es ist der Brief an Tony in Chelmsford, den ich seit einen Monat mit mir herumtrage. Hätte nichts dagegen, mal wieder runter zu fahren und n bißchen Rein-Raus zu spielen, vielleicht im neuen Jahr. Ich denke an diese geile Schlampe Diana, die mir ihren riesigen nackten Arsch entgegenstreckt, und schon regt sich bei mir was, und die vertraute Beule in der Hose ist wieder da. Ich knöpfe hastig meinen Mantel zu, als ein paar Weiber vorbeikommen. Sony, Mädels, das gute Stück gibt's nur zu sehen, wenn ihr Bares auf den Tisch legt. Aber diese Diana, der stell ich ihn jederzeit gerne zur Verfügung; ich kann's kaum erwarten, wieder mal da runter zu fahren. Das sind die kleinen Freuden, die einen bei Laune halten. Ohne die hätte man nur den Job. Und die kleinen Spielchen.
    Bei Crawford's haben sie kein Rührei mehr. Das haben mir wahrscheinlich diese Bauarbeiter-Prolls weggeschnappt, die gefälligst ihre beschissene Arbeit machen sollten, statt den ganzen Tag in Imbißbuden rumzumrzen. Das ist doch scheißnochmal Behinderung der Polizei.

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Ermittlungen
    War ein guter Abend beim Billard-Turnier. Ich hab das Turnier gewonnen, indem ich meinen Gegner

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