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Drecksau

Drecksau

Titel: Drecksau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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... verstehe sagt Bladesey in diesem Tonfall, der mir jedesmal verrät, daß die Fotze absolut nichts versteht. Polizisten sind die besten Psychologen, ob nüchtern oder blau. Ich denke über ihre Mutter nach, und eins muß man dem alten Mädchen lassen: hat immer was Feines auf n Tisch gebracht. Tüchtig Fleisch. Müßte aber mal wieder durchgebumst werden: das war ihr Problem, seit der alte Knabe den Löffel abgegeben hatte. Nich genug Matratzensport, um den Blutkreislauf in Schwung zu halten. Kein Wunder, daß ihr die Arterien verkalkt sind. Selber schuld, die alte Wachtel, daß sie so scheißfrigide ist. Ich hab Carole gewarnt, daß sie genauso enden würde, wenn sie im Bett nich n bißchen lockerer würde.
    Wir kippen unser Bier runter und gehen nach draußen und ich winke ein Taxi ran und wir fahren zu mir. Der Schnee bleibt jetzt richtig liegen, was totales Chaos für den Rest von uns bedeutet, und saftige Überstunden für die Spastiker von der Verkehrspolizei, die bei den Jungs von der Kriminalpolizei als das Letzte vom Letzten gelten. Der Taxifahrer labert umgänglich drauflos, wohl in der irrigen Hoffnung, das würde ihm ein Trinkgeld einbringen. Irrtum! Nur ein Schwachsinniger würde einem Edinburgher Taxifahrer Trinkgeld geben. Tut mir schrecklich leid, mein Bester, da gibt's für mich kein Wenn und Aber. Als wir anhalten und aussteigen, lade ich bei der Fotze mein gesamtes Kleingeld ab, das ich ihm in die Hand zähle, während sein Mund sich vor Enttäuschung zu einem zitternden Schlitz zusammenzieht.
    – Bladesey, hast du Zwei-Pence-Münzen? Ich brauch noch zwei Zweier oder vier Pennystücke.
    – Ich hab n Fünfer, sagt Bladesey. Ich nehme ihn, lasse ihn in die Hand des Fahrers fallen und nehme gleichzeitig ein Pencestück zurück. – So, sage ich der Fotze fröhlich, – damit stimmt's. Drei Pfand und sechzig Pence.
    – Besten Dank, sagt er mürrisch.
    – Ich hab zu danken, strahle ich. Der Schwachkopf steckt das Geld ein und gibt Gas, während ich das Tor aufmache.
    – Hast du dem Jungen kein Trinkgeld gegeben? fragt Bladesey.
    – Dem Spastiker würd ich nicht mal die Scheiße unter meinen Schuhen geben, sage ich zu ihm.
    – Ich kenne ein paar Jungs aus der Loge, die Taxi fahren ...
    – Das weiß ich wohl, Bruder Blades. Nur weil irgendn Ganove bei den Freimaurern ist, heißt das für mich noch lange nicht, daß er n Trinkgeld kriegt. Da kenn ich kein Wenn und Aber. Ein Trinkgeld? Auf die Säcke würd ich nich pissen, wenn sie in Flammen stünden. Juckt uns das? Nich die Bohne!
    In der Küche schenke ich mir ein gutes Quantum von dem zwölfjährigen Chivas Regal ein und für Bladesey ein Glas mit Tesco's Scotch Whisky aus diesen Plastikflaschen. Ich sag mir, das ist unser Nationalgetränk, der als Engländer merkt da sowieso keinen Unterschied, außerdem ist er eh schon völlig blau. Ich könnte in das Glas pissen, und er würde keinen Unterschied merken.
    Nach einer Weile wird er melancholisch. – Du hast ein Glück mit deiner Frau. Die scheint dich zu verstehen, jammert er.
    Anscheinend ist er jetzt soweit, sich über die Beziehung zu der Wuchtbrumme auszulassen, die er letztes Jahr geheiratet hat. Bunty heißt sie. Er vergöttert diese dicke Kuh: Bunty hier, Bunty da, heißt es bei dem Weichei nur. Sie scheint Bruder Clifford Blades wie Scheiße zu behandeln, was auch sonst. Nach meiner Erfahrung bedeutet das, daß ne Frau mal richtig durchgefickt werden muß, zumindest besser, als Bladesey es ihr besorgt.
    – Ist alles ne Frage der Prioritäten, erkläre ich ihm. – Ich meine ... was man von seinem Leben erwartet. Wohlgemerkt, ich werd hier gründlich aufräumen müssen, bevor sie zurückkommt! Hier sieht's aus wie im Schweinestall!
    – Hmm, das wirst du wohl müssen, sagt Bladesey und nippt an seinem Whisky. Ich bin sicher, die Fotze hat das Gesicht verzogen. Soll bloß aufpassen. Unverschämtes kleines Arschloch.
    – Was ist mit deiner Tochter, Bruce? Auf welche Schule geht sie?
    – Ah, Mary Erskine. Ist noch in der Grundschule.
    – Tja, um ... äh ... die Wahrheit zu sagen, hat ... äh ... Craig gerade ne etwas schwierige Phase. Bunty hat so einen übertriebenen Beschützerinstinkt. Er hat mich nie richtig akzeptiert. Nicht, daß ich mich als Ersatzvater aufgespielt habe ... Ich meine, ich dachte, das nehme ich halt, wie's kommt... und deine Tochter, du hast wohl nie Probleme mit ihr, wie?
    – ... Es gab da einen kleinen Vorfall ... sie ist beim Lügen ertappt worden, dumme

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