Drecksau
Anweisung?
Verstehe.
Ich meinte doch nur ...
Toal wird langsam frech. Der Drecksack hat mir schon immer meinen guten Draht zu den Jungs übelgenommen; meinen Status als Vertrauensmann der Police Fédération, aber auch die Tatsache, daß ich in der Maurerei ne prominentere Rolle spiele als er es je wird. Das zieht bei den Jungs in der Kantine, nicht Name, Dienstgrad oder Besoldungsgruppe. Der entscheidende Punkt dabei ist, daß niemand mir sagt, was ich zu tun und zu lassen hab. Ich höre mir an, was Toals darüber faselt, daß sie diesen Kaffer plattgemacht haben, und denke dabei: ja geil! Wieder einer weniger, und dann denke ich an meinen bevorstehenden Weihnachtsurlaub in Amsterdam, an meine Lieblings-Hur d'oeuvres und ich denke an zwei Vtbratoren, einen in ihrem Arsch und einen in ihrer Fotze. Liebestechnologie im Großeinsatz. Ich hab ein Semiständer; ich hab einen Semiständer gekriegt, während ich mit Toal rede!
Das Letzte, was wir jetzt brauchen, ist ein Steifer, sagt Toal naserümpfend.
Ich verstehe, wie schrecklich das für Sie ist, Mrs Dornan. Besonders bei etwas, das Ihnen lieb und teuer ist.
Steht's schon in der Evening Post?
Bruce, gut. Ich brauche dich bei diesem Mordfall. Busby hat schon wieder n Schrieb eingereicht und seine Krankschreibung verlängert. Die Personaldecke wird dünn.
Ich möchte, daß Sie sich da klar ausdrücken, Mrs Dornan: ist das eine Bitte oder eine Anweisung?
Bis zum Anschlag in ihrem Loch.
Ich war mir so sicher; daß er noch da war. Ich hätte es schwören können!
Bis jetzt nicht.
Wozu dann die Aufregung? Ist doch bloß n Nigger. Sind ja nicht grad Mangelware hier, oder? witzele ich.
Hör zu, eure Stammtischparolen aus der Kantine will ich bei dieser Untersuchung nicht hören. Ich will, daß du dich von Lennox vernünftig briefen läßt, schnauzt er. Toal ist für seine Humorlosigkeit bekannt. Er übertreibt's n bißchen mit diesem Minderheitenförderungs-Quatsch.
Das stelle ich immer wieder fest, Mrs Dornan. Wenn etwas, von dem wir uns am meisten wünschen, es wäre noch da, plötzlich verschwunden ist, kann man es einfach nicht glauben, dann visualisiert man es tatsächlich vor seinem geistigen Auge. Eine klassische Schockreaktion. Ein Einbruchdiebstahl kann eine sehr traumatische Erfahrung sein. Vielleicht wäre es sinnvoll, Ihren Hausarzt anzurufen. Soll ich das tun?
Warum macht Lennox das nicht? flüstere ich. – Er war als erster am Tatort.
Oh, bitte nicht. Es tut mir leid, daß ich solche Umstände mache ...
Ich kann Ray nicht von der Drogenfahndung abziehen; er ist dicht dran, die Dealer in dieser Sunrise Community hochzunehmen. Außerdem hat er nicht deine Erfahrung bei Mordfällen.
Stellen Sie Ihre Liste zusammen, Mrs. Dornan. Ich denke, das ist das Beste ...
Ja ... das werde ich tun ...es tut mir wirklich schrecklich leid, Officer ... äh ...
Ich glaube, du vergißt da was. In etwas mehr als einer Woche hab ich meinen Weihnachtsurlaub.
Lennox, Ma'am, D. S. Lennox
Am anderen Ende der Leitung entsteht ein kurzes Schweigen. Mein Herz setzt einen Schlag aus. Es kommt mir vor, als würde ich jetzt erst richtig zuhören.
– Für die Abteilung Schwerkriminalität wurde Urlaubssperre verhängt, ein entsprechendes Memo geht heute raus, sagt Toal.
Urlaubssperre.
Ich kann hier nicht klar denken. Was hat er gesagt?
– Paß auf, Robbo, fährt Toal fort, jetzt sind wir bei »Robbo«, – wir haben noch keine positive Identifizierung, aber wie's scheint, hatte unser Opfer einflußreiche Freunde. Der Chief Super hat mich bei den Eiern. Wir sind total überlastet und der Etat ist praktisch ausgereizt. Wir haben die Überstunden so weit wie irgend möglich zusammengestrichen. Du bist doch der erste, der sich beschwert, wenn es irgendwelche Beschränkungen bei den Überstunden gibt...
Ich sage nichts.
– ... und diese scheißblöde Reorganisation der Abteilung ... Egal, die Personalabteilung schickt ein Memo raus. Wir bewegen uns auf dünnem Eis, und dann passiert dieser Mord ... das kommt für jeden zum falschen Zeitpunkt, Robbo. Wir alle müssen Opfer bringen, jetzt müssen alle mit ran.
– In neun Tagen trete ich meinen Urlaub an, Bruder Toal, teile ich ihm mit.
– Jetzt paß mal auf, Bruce, jetzt sind wir bei Bruce angekommen, ach nee? – ... jetzt mach verdammtnochmal keine Schwierigkeiten ... Niddrie hängt mich an den Eiern auf, seine Stimme kippt wie zur Bekräftigung seiner Worte in ein pedantisches Quietschen um. – Laß mich nicht hängen!
– Mein
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