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Drecksspiel: Thriller (German Edition)

Drecksspiel: Thriller (German Edition)

Titel: Drecksspiel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Krist
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Putzfrau murmelte unverständliche Worte.
    »Ich möchte gerne wissen«, Theis’ Stimme gewann an Lautstärke, »ob das Opfer, Frau Nedel, öfter im Club übernachtet hat?«
    »Manchmal ja.«
    »War sie dabei alleine?«
    »Manchmal ja.«
    »Und manchmal nein?«
    »Ja.«
    Theis stöhnte. »Was denn jetzt? War sie alleine?«
    »Manchmal nein.«
    Toni stand noch immer wie erstarrt im Flur. Das Brodeln in seinem Magen nahm zu.
    Theis formulierte seine Frage um: »Also war das Opfer, Frau Nedel, mit einem Mann zusammen?«
    »Ja manchmal.«
    »Haben Sie ihn gesehen?«
    »Nein, nicht gut.«
    »Aber Sie haben ihn gesehen?«
    »Er manchmal vorbeilaufen. Wir nicht hingucken. Oder nur von hinten sehen.«
    Theis seufzte. »Könnten Sie ihn trotzdem beschreiben? Für eine Phantomzeichnung?«
    »Phantomzeichen?«
    Theis begann den Frauen zu erklären, was gemeint war. Toni hatte genug gehört. Er hielt den Druck in seinem Magen nicht mehr aus und suchte die Toiletten auf. Endlich in einer der kleinen Kabinen angekommen, lehnte er sich an die Tür.
    Scheiße! Was für eine Scheiße!
    Er atmete durch, rief sich zur Ordnung. Aber sein Herz schlug schnell wie ein Trommelwirbel. Das Blut pulsierte siedend heiß hinter seinen Schläfen. Schweiß tropfte ihm von der Stirn.
    Verfickte Scheiße!
    Wie von selbst zogen seine Finger das Kokstütchen aus der Hosentasche, kippten ein Häufchen auf den WC-Deckel, schichteten es zu zwei schmalen Linien und rollten einen Geldschein zu einem Röhrchen. Gleich geht es dir besser.
    Er schrak zusammen, als es an die Kabinentür klopfte.
    »Bist du da drin?«, hörte er Theis fragen.
    Toni fegte sich das Koks auf die Handfläche, hob schnell den Klodeckel und schmiss es ins Wasser. Bevor er die Spüle betätigte, zog er sein anderes Handy hervor, entnahm ihm die Prepaidkarte und ließ sie ebenfalls in der Kloschüssel verschwinden. Dann steckte er das Telefon wieder ein, rieb sich die Hände an der Hose, holte Luft und verließ die Kabine.
    »Wieder besser mit deinem Bein?«, fragte sein Kollege, der sich gerade in ein Pissoir erleichterte.
    Toni wusch sich am Waschbecken die Hände. »Klar.«
    Theis musterte ihn. »Geht es dir gut?«
    Nein ,dachte Toni, während er sich abtrocknete. Wortlos benetzte er seine schweißnasse Stirn mit kaltem Wasser und ging hinaus auf den Flur.
    Sein Kollege schloss zu ihm auf. »Hast du das Gespräch mitgekriegt?«
    »Ja.«
    »Und? Was denkst du?«
    Das wollte Toni ihm lieber nicht auf die Nase binden. Er zuckte mit den Achseln.
    Theis sagte: »Also, wir können davon ausgehen, dass Marlene Nedel alleine nach Ladenschluss keinem Unbekannten die Tür zum Puff geöffnet hat, erst recht keinem wildfremden Russen oder Ukrainer.«
    Toni brummte.
    Sein Kollege beäugte die Eingangstür zum Club Amour . »Und da es keinerlei Anzeichen für ein gewaltsames Eindringen gibt, wird Frau Nedel den Mörder entweder freiwillig ins Gebäude gelassen haben – oder der Mörder befand sich bereits bei ihr im Haus. In beiden Fällen dürfte sie ihn gekannt haben.«
    »Und du glaubst, es ist dieser Mann, von dem die Putzfrauen gesprochen haben?«
    »Ein Freier zum Beispiel. Oder ihr Zuhälter.«
    »Oder ihr Freund.« Blundermann kam die Treppe runter. In der Hand schwenkte er einen Beweismittelbeutel.
    *
    Es war weder der geeignete Ort noch der richtige Zeitpunkt, dennoch musste Arthur lachen. Er kämpfte gegen die überraschende Zwerchfellattacke an – vergeblich, er prustete los.
    »Machst du dich etwa lustig über mich?« Nadja, die in der beengten Toilettenkabine vor ihm kniete, schaute empört zu ihm auf, ihr Mund mit rotem Lipgloss verschmiert.
    »Nein, nein«, lachte er, »nein …«
    »Na super, du lachst mich aus!«
    »Unsinn, nein«, er konnte einfach nicht aufhören, »nein, nein.«
    Nadja stemmte sich empor und zog beleidigt ihren Rock über die nackten Pobacken.
    »Entschuldige bitte.« Nur mit Mühe bekam Arthur sich in den Griff. »Das hatte, also, na ja, ich meine, das ist nicht wegen dir.«
    »Nicht?« Zweifelnd musterte sie seinen Schwanz, der jetzt nur noch schlaff und ebenfalls rot verschmiert aus seinem Hosenschlitz baumelte.
    Arthur zwängte ihn zurück in die Unterhose und schloss den Reißverschluss. »Wirklich nicht!«
    »Und warum hast du dann gelacht?«
    »Na ja, weil ich …« Er hielt inne. Die Sache war gar nicht so einfach zu erklären.
    Sicherlich war auch der Alkohol schuld, der ihm zu Kopf gestiegen war, drei oder vier Gin Tonic, vielleicht auch

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