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Drecksspiel: Thriller (German Edition)

Drecksspiel: Thriller (German Edition)

Titel: Drecksspiel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Krist
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los?«, fragte Blundermann.
    Toni verlor die Geduld. Er sprang auf die Straße. »Verfickte Scheiße«, zornig stapfte er auf den Renault zu, »hey …«
    Der Fahrer gab Gas.
    Fluchend klemmte Toni sich wieder hinters Steuer und schaffte es gerade noch über die Kreuzung, bevor die Ampel wieder auf Rot wechselte. »Mehr hast du nicht herausgefunden?«
    »Wir versuchen den Wirtschafter dieses Puffs aufzutreiben.«
    »Den Wirtschafter?«
    »So etwas wie ein Hausverwalter. Das Gebäude, in dem sich der Club Amour befindet, ist nichts weiter als ein Gewerbeobjekt, in dem die Zimmer an die Frauen vermietet werden, die dort auf selbständiger Basis anschaffen. Dieser Wirtschafter regelt das Organisatorische, die Mietverträge, die Buchhaltung, die üblichen Abläufe im Puff. Außerdem kümmert er sich um die Sicherheit der Frauen.«
    »Hat ja wunderbar geklappt.«
    »Na ja, er ist zu den regulären Öffnungszeiten im Club. Was die Frauen vorher oder nachher machen, ist ihre eigene Sache. Und dieser Wirtschafter, Herr … Warte ’nen Moment, Kollege Berger wollte sich um den Namen kümmern.«
    Toni vernahm ein Rascheln aus dem Hörer, während er sich am Schlesischen Tor nach links in die Köpenicker Straße einfädelte. Aus der Disko, die sich unter dem U-Bahnhof befand, wankten die letzten Nachtschwärmer.
    »Na wunderbar«, schimpfte Blundermann, »Berger hat’s mal wieder verschlampt.«
    »Sag mir einfach, was mit diesem Wirtschafter ist.«
    »Ich kann ihn nicht finden.«
    »Ja, das hab ich mitbekommen. Aber was ist mit ihm?«
    »Eben das ist mit ihm: Er ist verschwunden.«
    Toni nahm die Schillingbrücke rüber zum Stralauer Platz. »Er ist auf der Flucht?«
    »So weit würde ich im Augenblick noch nicht gehen.«
    »Aber du findest ihn nicht?«
    »Nein, zu Hause jedenfalls ist er nicht.«
    »Dann such weiter!« Toni kappte das Gespräch.
    Mit zunehmender Unruhe quälte er sich durch den zähfließenden Verkehr an der Jannowitzbrücke, bis er endlich den Alexanderplatz erreichte. Gegenüber befand sich das Hermano, so etwas wie ein Treffpunkt der High Society.
    Toni fand einen freien Parkplatz. Er wollte gerade aussteigen, als sein Handy abermals läutete.
    »Was denn nun schon wieder?«, schimpfte er.
    »Papa, Papa!«, schrie eine aufgedrehte Kinderstimme ihm ins Ohr.
    »Luke«, seufzte er, »was ist?«
    »Papa, ich wollte dir … Nein, Jeremy! Lass das!« Lukes Stimme schraubte sich schrill in erstaunliche Höhen.
    Drüben auf der anderen Straßenseite rauschte ein Toni nur zu gut bekannter schwarzer SUV heran, gefolgt von einem Cabrio, hinter dessen Steuer der Hulk hockte. Die beiden Autos bremsten.
    Toni duckte sich hinters Steuer.
    »Papa, Papa, warum sagst du nichts?«
    Der Lundgren-Imitator entstieg dem SUV und trieb zwei Teenager hoch zum Hermano. »Luke, ich kann …«
    »Warum sprichst du so leise, Papa?«
    »Weil ich …«
    »Papa, Papa, ich wollte dir doch … Ach menno, Jeremy! Du bist echt blöd!« Ein lauter Knall, dann drang nur noch unverständliches Gezanke aus dem Hörer.
    Der Lundgren stieg wieder in den SUV.
    »Toni?«, meldete sich seine Ex. »Hat Luke es dir gesagt?«
    »Gar nichts hat er gesagt.«
    Die beiden Limousinen fädelten sich in den Verkehr.
    Elke fragte: »… alles in Ordnung?«
    »Ja, alles in Ordnung«, sagte Toni und legte auf.
    Die beiden Muskelprotze waren verschwunden.
    Die Beretta fest umklammernd, trat Toni auf die Straße.
    *
    David durchquerte das klimatisierte Krankenhausfoyer. Er wandte sich zum Treppenhaus, wo anders als bei den Fahrstühlen nur wenig Betrieb herrschte. Seine Schritte hallten von den kahlen, hohen Wänden wider. Er suchte einen Namen im Adressbuch seines iPhones und wählte die zugehörige Nummer.
    »Ja?«, klang es zögerlich aus dem Telefon.
    »Peter, ich brauche deine Hilfe.«
    Wenig überraschend gab Peter ein unwilliges Brummen von sich.
    Der dreifache Vater war ein korrupter Bulle, der sich dabei hatte erwischen lassen, wie er den Hells Angels gegen Bezahlung Informationen über geplante Razzien in Bars und Kneipen gesteckt hatte. Zusätzlich hatte er Gratisbedienungen in Nachtclubs erhalten. Er war nur deshalb mit einer Verwarnung und der Versetzung auf einen undankbaren Schreibtischposten davongekommen, weil David auf Richards Bitten hin für das Verschwinden der wichtigsten Beweise gesorgt hatte. Er hatte die Akten allerdings nicht vernichtet. Seither half Peter ihm bei gelegentlichen Recherchen.
    »Was denn diesmal?«, brummte

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