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Drecksspiel: Thriller (German Edition)

Drecksspiel: Thriller (German Edition)

Titel: Drecksspiel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Krist
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zerkauten Lippen, »… sie hatte ihn schon mal gesehen.«
    »Wann?«
    »Ein paar Tage vorher. In der … Fetten Ecke. «
    David unterdrückte einen Fluch. »Dieser Ruben hat euch also am Dienstag nach Hause gefahren?«
    »Er hat uns bei mir abgesetzt, und Shirin ist dann, nachdem sie sich umgezogen hatte, nach Hause gegangen. So wie ich gesagt habe.«
    »Kannst du dich an sein Auto erinnern?«
    »Ein Golf oder so.«
    »Oder so?«
    »Na ja …«
    »Denk nach!«
    »Doch«, sagte Maria, »ein Golf. Ein blauer Golf. Könnte aber auch grün gewesen sein.«
    »Und das Kennzeichen?«
    »Aus Berlin. Und dann AG. Darüber haben Shirin und ich noch gelacht, ein lustiger Zufall.«
    »Inwiefern?«
    »Na … AG … So hieß doch ihr Ex. Axel Gödde. Shirin meinte, der verfolgt sie immer noch.«
    David seufzte. Ein lustiger Zufall! Doch wie bedeutsam war der Rest der Geschichte, die Maria ihm nun endlich gestanden hatte?
    »Ich weiß, wo Ruben wohnt«, hörte er sie sagen.
    David sah sie erstaunt an.
    »Weil … weil ich doch mitbekommen habe, wie er es am Dienstag zu Shirin gesagt hat. Ich hab es nur zufällig gehört, aber … sie wollte sich mit ihm treffen und …«
    »Hey, Sie!«, unterbrach sie eine laute, besorgte Stimme. Bepackt mit einer Golftasche stürmte Marias Vater aus dem Haus.
    *
    Toni kniete röchelnd vor dem mächtigen Schreibtisch des Portugiesen. Sein Magen brannte lichterloh. Ganz im Gegensatz zu seiner Hand, in der er keinerlei Gefühl mehr hatte.
    Der Hulk rieb sich die Faust.
    Toni hielt sich den Bauch. »Ihr schon wieder.«
    »Immer wieder eine Freude.« Grinsend hob der Lundgren-Klon die Beretta auf und legte sie auf den Schreibtisch.
    Toni unternahm einen vorsichtigen Versuch, die verletzte Hand zu bewegen, was ihm erstaunlich mühelos gelang. Scheinbar war das Gelenk weder gebrochen noch verstaucht. Erleichtert rappelte er sich auf.
    Dossantos sank in seinen Sessel hinterm Schreibtisch: »Setz dich, Toni!«
    »Nein, ich …« Auf einen Wink des Portugiesen hin packten Hulk und Lundgren ihn links und rechts unter den Armen, hoben ihn ohne ersichtliche Anstrengung hoch und setzten ihn wie eine überdimensionale Puppe auf den Stuhl.
    Dort kauerte Toni wie ein Häufchen Elend. Er konzentrierte sich aufs Luftholen. Einatmen, ausatmen.
    Der Hulk postierte sich vor die Tür. Seine ausdruckslose Miene, mehr aber noch seine breitbeinige Haltung sprachen Bände. Hier kommst du nie wieder raus.
    Und das geschah Toni recht.
    Was für eine bescheuerte Idee. Hatte er wirklich geglaubt, er könnte in das Büro des Portugiesen marschieren, ihn zur Rede stellen und ihm mal eben ein Geständnis entlocken? Dossantos war schon mit ganz anderen Gegnern fertig geworden. Nicht umsonst nannte man ihn den Paten von Berlin.
    Der Portugiese legte die Fingerspitzen aneinander. Über seinem linken Handgelenk funkelte eine Rolex, am rechten ein Goldkettchen. Fasziniert betrachtete er die Waffe, als könnte er nicht glauben, was da vor ihm lag. Er verlor kein Wort.
    Sein Stillhalten gehörte zu ihm wie die beiden menschgewordenen Pitbulls. Das Klimpern seines Schmucks. Das Aneinandertippen seiner Fingerspitzen. Es diente nur einem Zweck: Es zermürbte sein Gegenüber.
    Unruhig vor Schmerzen rutschte Toni auf dem Stuhl herum.
    Irgendwann breitete Dossantos die Arme aus, um sie mit einer gönnerhaften und nachsichtigen Geste zu beiden Seiten auf die Sessellehnen zu legen. »Also, Toni, erkläre mir, wer soll diese … Wie, hast du gesagt, war ihr Name? Leyla? Wer soll sie sein? Ich habe … Nein, warte!« Er tat, als überlegte er. »Sprichst du von dieser schrecklichen Sache gestern Abend, das Mädchen in Niederschönhausen?« Er setzte eine teilnahmsvolle Miene auf. »Es tut mir leid, Toni. Sie war deine Freundin, richtig?«
    »War sie nicht.«
    »Man hört so einiges.«
    »Die Leute erzählen nur Scheiße!«
    »Und jetzt erzählst du mir, ich hätte sie wegen dir …«, ungläubig schüttelte Dossantos den Kopf, »töten und wie ein Stück Vieh ausweiden lassen?«
    Toni starrte ihn verdattert an. »Woher weißt du davon?«
    Verspielt klimperte die Goldkette auf seiner Brust, als der Portugiese sich vorbeugte. »Glaubst du, du bist der einzige Polizist, den ich zu meinen Freunden zähle?«
    Freunde? Toni unterdrückte ein bitteres Lachen. Das war für diesen Mistkerl doch nur eine nette Umschreibung für Bestechung, Erpressung und Abhängigkeiten.
    Sein Blick fand die Beretta.
    Dossantos schob sie in seine Richtung. Nur

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