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Drecksspiel: Thriller (German Edition)

Drecksspiel: Thriller (German Edition)

Titel: Drecksspiel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Krist
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zu ,sagte sein Lächeln. Trau dich.
    War es das, worauf der Portugiese hinausgewollt hatte? Dass Toni voller Wut in sein Büro stürmte, ihn bedrohte, damit man ihn überwältigen und aus dem Weg schaffen und … Nein ,bremste Toni seine Gedanken, das ergab keinen Sinn. Warum sollte Dossantos einen derartigen Aufwand betreiben, um ein kleines Licht wie ihn zu beseitigen?
    Es blieb dabei: Der Mord an Leyla war völlig sinnlos. Verfickte Scheiße! Was zum Teufel sollte diese bestialische Tat?
    »Toni, mein Lieber«, sagte Dossantos, »hast du dich mal gefragt, was deine Leyla getrieben hat, wenn sie nicht mit dir zusammen war?«
    *
    Nachdem er David erkannt hatte, wich die Besorgnis im Gesicht des heranstürmenden Vaters der Erleichterung.
    »Ach, Sie sind es«, atmete er auf und verstaute seine Golftasche im Chrysler-Kofferraum. »Haben Sie …?«
    »Nein, aber ich muss Ihrer Tochter noch einige Fragen stellen.«
    »Fragen?« Jan-Hendrik Lantz schob verwundert seine Seglermütze in den Nacken. Unter den Achseln war sein Polohemd schweißgetränkt. »Ich dachte, sie hat Ihnen alles gesagt.«
    David spürte Marias flehenden Blick auf sich. Es würde schwierig werden, das ihr drohende Unheil abzuwenden.
    »Jan!« Marias Mutter tauchte in der Haustür auf. »Hast du …?!« Sie bemerkte David. »Oh!«
    »Nur ein paar Fragen«, wiederholte David und bemühte sich um einen belanglosen Tonfall.
    Lantz’ Argwohn war allerdings geweckt. »Maria, ich verstehe nicht?«
    Das Mädchen ließ den Kopf hängen.
    Am Himmel zog ein Sportflugzeug knatternd einsame Runden. Vereinzelt quollen Wolken auf, zu wenige, als dass sie auf ein baldiges kühlendes Gewitter hoffen ließen. Es war noch lange hin bis zum Mittag, aber die Sonne brannte bereits wieder siedend heiß.
    »Jan«, brach schließlich Marias Mutter das Schweigen, »ich glaube, ich habe in der Küche meine Handtasche vergessen. Könntest du sie bitte holen?«
    »Aber …«
    »Bitte!«
    Zähneknirschend stapfte Lantz zurück ins Haus. Maria schenkte ihrer Mutter einen dankbaren Blick. Diese presste die Lippen streng aufeinander und verschränkte demonstrativ die Arme.
    David fragte: »Wann wollte Shirin sich mit Ruben treffen?«
    »Am Dienstag«, flüsterte das Mädchen.
    »Wo?«
    »In Berlin … in …« Maria vermied es, ihre Mutter anzusehen. »In einer Kneipe. Der Morena. Er hat uns erzählt, er würde dort arbeiten. Und er hat auch gesagt, dass er gleich im Haus nebenan wohnt.«
    David ließ sich Marias Worte durch den Kopf gehen. Er hatte keine Ahnung, was er davon halten sollte. War Ruben der Entführer? Oder war er womöglich …
    »Ich habe ein Foto von ihm«, sagte Maria.
    Mit zittrigen Fingern klickte sie sich durch ihr Handymenü. Auf dem Bild, das sie ihm zeigte, glaubte David die Bühne im Lido zu erkennen. Aber die Aufnahme war dunkel und verschwommen. Außerdem hatte Ruben sich Mühe gegeben, nicht erkannt zu werden. Im letzten Moment hatte er seinen Kopf beiseite gedreht.
    »Gibt es sonst noch etwas, was ich wissen sollte?«, fragte David.
    Maria schüttelte den Kopf.
    Er sah sie fragend an.
    »Wirklich«, versicherte sie. »Ich konnte doch nicht wissen …«
    Marias Vater trat mit der Handtasche ins Freie. Er verriegelte die Haustür.
    »Ruben war doch so nett, und er hat uns …« Maria warf ihrer Mutter einen demütigen Blick zu. Deren Gesicht war eine undurchdringliche Maske. »Er hat uns nur zu Hause abgesetzt. Danach ist er gleich weitergefahren. Ach Mensch, wir sind doch heil zu Hause angekommen. Es gab keinen Grund, ich meine …« Ihre Augen füllten sich mit Tränen.
    Davids Handy meldete sich. Flieg, flieg, fahr aus der Haut. Er nickte erst Maria und dann ihrer Mutter zu und ging zu seinem Wagen.
    »Sie …«, rief Maria.
    Er blieb stehen. Flieg, flieg, und eh der Morgen graut.
    »Sie …« Das Mädchen schniefte. Angst drohte ihre Worte zu ersticken. Sie brauchte zwei Anläufe. »Sie finden Shirin doch, oder?«
    *
    Erstaunt sah Toni den Portugiesen an.
    »Weißt du, deine Freundin war eine Nutte«, sagte Dossantos und ein zufriedenes Grinsen erfüllte sein Gesicht, als habe er mit diesem einen Satz alles erklärt.
    Deine Freundin war eine Nutte.
    Ausgerechnet aus dem Mund eines Mannes, der nicht nur einen erheblichen Teil seines Vermögens eben diesen Nutten verdankte, sondern selbst mit einer verheiratet gewesen war. Der Pate von Berlin.
    Aber das war nicht das Problem.
    Was hat deine Leyla getrieben, wenn sie nicht mit dir zusammen

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