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Drecksspiel: Thriller (German Edition)

Drecksspiel: Thriller (German Edition)

Titel: Drecksspiel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Krist
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gemacht?«
    »Weißt du«, Arthurs Blick irrte ziellos durch das Büro, »mein Wagen wurde geklaut.«
    »Dein Wagen wurde geklaut?« Philip bekam keine Luft mehr.
    »Da waren so zwei Typen an einer Kreuzberger Tankstelle. Ich hatte nur einen Moment nicht aufgepasst und …«
    »Und du warst betrunken?«
    »… und dann waren sie weg, zusammen mit, also, mit meinem Schlüsselbund und … Na ja, deshalb musste ich ja gerade klingeln.«
    »Nein, stopp!« Philip rieb sich die Schläfe, als könnte er auf diese Weise Ordnung in das Gestammel seines Partners bringen. »Noch mal von vorne: Dein Wagen wurde geklaut?«
    »Ja, heute Morgen und …«
    »Und im Wagen war das Geld? Ist es das, was du mir zu sagen versuchst?«
    Sein Partner schaute zum Fenster hinaus. Dunkelgrau hing der Himmel über Berlin. Donner grollte.
    »Verdammte Scheiße«, explodierte Philip, »ich dachte, wir waren uns einig.«
    »Na ja, ich dachte …«
    »Was? Dass du die Ledertasche ein bisschen spazieren fährst?«
    »Sie war im Kofferraum, gut versteckt und …« Arthur brach ab.
    Philip starrte ihn an. »Verdammt, ich hatte recht. Du wolltest mit der Kohle abhauen!«
    »Bitte, lass mich erklären …«
    Philip schlug zu.
    *
    David rutschte in seinem Sessel nach vorne. »Vor zwei Jahren bekam ein Unternehmer im Ruhrgebiet finanzielle Probleme. Er suchte Hilfe bei den falschen Leuten. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, ließen sie die Ehefrau und das Kleinkind des Mannes entführen – von einem Mann namens Milan.«
    Rosenfeldt verknotete in dem Bemühen, seine wachsende Nervosität zu beherrschen, seine Finger ineinander. »Ist das einer dieser … dieser Auftragsverbrecher, von denen Sie sprachen?«
    »Ja.«
    »Woher wissen Sie davon?«
    »Durch einen Zufall gab es damals Zeugen, Angehörige der Ehefrau. Eine Familie, die es mit Restaurants zu einigem Ansehen gebracht hat. Sie glaubt, vor einigen Wochen Milan in Berlin wiedererkannt zu haben. Sie baten mich darum, ihn aufzuspüren und der Justiz zu überführen.«
    »Und jetzt glauben Sie, Matthias hat ihn beauftragt, Shirin zu entführen?«
    »Entweder Ihr Partner selbst oder aber die Leute, mit denen er sich eingelassen hat, wobei ich Letzteres für wahrscheinlicher halte.«
    »Dossantos?«
    »Zumindest legt die Verbindung über das Bordell diesen Verdacht nahe.«
    »Aber warum sollte er unsere Tochter entführen lassen? Was haben wir mit der ganzen Sache zu tun?«
    »Weil die Firma zum größten Teil immer noch Ihnen gehört. Und weil Ihr Partner, wenn ich das richtig verstanden habe, keine Familie hat, mit der man ihn unter Druck setzen könnte.«
    »Selbst wenn es so wäre, wir haben das Lösegeld doch bezahlt.«
    »Das ist nicht das Problem.«
    Rosenfeldts Brauen zogen sich zusammen, sein Blick verfinsterte sich. Schatten fielen hinter die Brillengläser. »Sondern?«
    »Milan ist kein gewöhnlicher Verbrecher.«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Er zieht Befriedigung aus dem, was er tut.«
    »Ist er ein … Psychopath?«
    »Ja und nein. Er ist impulsiv, skrupellos und brutal.« Katharina Rosenfeldt wurde merklich unruhiger in ihrem Sessel. »Sadist trifft es wohl besser.«
    Rosenfeldts Frau sprang aus ihrem Sessel, stürzte ohne ein Wort ins Foyer. Krachend schlug eine Tür in den Rahmen. Ihr Würgen, mit dem sie sich im Gäste-WC erbrach, erfüllte die einsetzende Stille.
    »Entschuldigung.« Rosenfeldt eilte seiner Gattin hinterher. Ihr Schluchzen drang gedämpft ins Arbeitszimmer. Nach einer Weile klackerten ihre Absätze über die Marmortreppe ins Obergeschoss.
    Ihr Mann kehrte zu David zurück. Wortlos öffnete er die Kommode, kippte Cognac in sein Glas, leerte es mit einem Schluck. Kraftlos fiel er in seinen Sessel. »Sagen Sie mir die Wahrheit!«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob …«
    »Bitte, ich muss es wissen! Gibt es noch Hoffnung?«
    David zögerte. Dann gab er sich einen Ruck, Rosenfeldt hatte ein Recht darauf, die ganze Wahrheit zu erfahren. »Ich habe Ihnen gerade von dem Mann erzählt, dessen Frau und Baby vor zwei Jahren entführt wurden.«
    »Was ist mit ihnen passiert?«
    »Milan beließ es nicht bei der Entführung. Er hat die Frau über viele Stunden hinweg gefoltert. Als der Mann sein Haus verlassen hatte, um etwas einzukaufen, brachte Milan die Frau und das Kind in die Wohnung. Er schnitt der Frau die Bauchhöhle auf, während sie bei Bewusstsein war. Er weidete sie aus und legte ihr Baby hinein. Danach verschwand er. Als der Mann heimkehrte, war seine

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