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Drecksspiel: Thriller (German Edition)

Drecksspiel: Thriller (German Edition)

Titel: Drecksspiel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Krist
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hat.«
    »Inwiefern?«
    »Er war es doch, der in Immobilien investieren wollte, geschlossene Immobilienfonds, vorrangig in den europäischen Finanzzentren, London, Paris und Frankfurt. Zugegeben, keine schlechte Idee, zumindest damals, als der Markt noch gesund war, Sie verstehen?«
    David war kein Experte auf dem Gebiet, aber er wusste, dass vor allem geschlossene Immobilienfonds ein riskantes Investment darstellten. Anleger hafteten mit ihrem gesamten investierten Kapital – bei Fonds, die als Gesellschaft bürgerlichen Rechts konzipiert waren, sogar mit ihrem Privatvermögen.
    Steinmann legte die Gabel beiseite. »Aber durch die Kapitalmarktkrise ging die Mieternachfrage zurück. Die meisten Unternehmen waren auf Sparkurs und entließen Mitarbeiter, entsprechend reduzierte sich auch der Büroflächenbedarf. Mietverträge liefen aus und für die Objekte wurden keine neuen Nutzer gefunden. Banken stellten ihre Kredite fällig und viele Immobilien mussten mit hohen Wertabschlägen verkauft werden. Na ja, das Übliche eben.«
    »Sie haben sich verspekuliert.«
    »So ist es. Das Bordell hat weiß Gott nur einen kleinen Teil zu unserer Pleite beigetragen.«
    David schwieg.
    »Sie glauben mir nicht? Prüfen Sie es nach.« Steinmann lehnte sich zurück.
    Ja, er mochte überheblich sein, arrogant und … leichtlebig. Aber er strahlte darüber hinaus eine Überzeugung aus, die keinen Zweifel daran ließ, dass eine Überprüfung genau das ergeben würde, was er behauptete.
    Er nickte, als wüsste er um Davids Gedanken. »Sie werden sehen, Theodor trägt ebenso viel Schuld an unserer Situation wie ich. Aber ich mache ihm deswegen keinen Vorwurf, im Gegenteil, ich habe Verständnis für seine Situation, denn eine Scheidung …«
    »Scheidung?«, fragte David.
    *
    Philip hielt sich die schmerzende Faust.
    Sein Partner rieb sich eine Platzwunde am Kinn, wo ihn Philips Ehering getroffen hatte. Blut tröpfelte zwischen seinen Fingern hervor. »Fühlst du dich jetzt besser?«
    Philips Wut verpuffte. Nein, er fühlte sich nicht besser. Es ging ihm schlecht, richtig schlecht. Gewalt half ihm allerdings auch nicht weiter.
    Was dann? Verdammt noch mal, was?
    Er floh in sein Büro, knallte die Tür zu und fiel auf den Stuhl. Er barg sein Gesicht zwischen den Händen, konnte ein Zittern nicht unterdrücken.
    Ein Blitz erhellte den Raum. Die weißen Möbel strahlten.
    Weiß steht für die Unschuld ,hatte Hannah mal erklärt, vor Jahren, nachdem sie das Büroeingerichtet hatten und Hannah zu Besuch gekommen war. Sie hatte stolz gelächelt, ihr hinreißendes Lächeln, das ihm, wann immer ihn in den nachfolgenden Jahren Zweifel gepackt hatten, neue Zuversicht geschenkt hatte – und einen Grund weiterzukämpfen, nicht für sich, sondern für seine Familie. Für Hannah. Für Millie. Mein Mäuschen.
    In den zurückliegenden Monaten war ihr Lächeln erloschen, jeden Tag ein bisschen mehr. Ständig hatte es neue Probleme gegeben, weniger Kunden, offene Rechnungen, viele Sorgen, viele Ängste. Er hatte es kaum noch ertragen, die Nächte schlecht geschlafen, sein Körper krank, sein Schädel wie in einer Schraubzwinge, seine Zähne zerschlissen vom nächtlichen Knirschen.
    Er hatte sie doch nur wieder lächeln sehen wollen.
    Glaub mir, Hannah, alles wird wieder gut.
    Was hatte er getan?
    Gestern hatte er die Unschuld verloren und es gab nichts, was das ungeschehen machen konnte.
    Sonst passiert etwas Schlimmes.
    Bei dem Gedanken, was in dieser Sekunde mit Hannah und Millie geschah, wurde Philip übel. Er rannte zur Toilette, hielt den Kopf über die Schüssel, aber es kam nur ein trockenes Würgen. Er hatte seit gestern Abend nichts mehr gegessen.
    Arthur stand am Waschbecken und wusch sich das Blut aus dem Gesicht. Er trocknete sich ab, holte ein Glas aus der kleinen Küchenzeile, füllte es mit Wasser und reichte es Philip.
    Der winkte wütend ab. »Lass mich!«
    »Ich verstehe ja, dass du sauer bist, aber …«
    »Du verstehst gar nichts!«
    »Im Grunde stehen wir da, wo wir die letzten Monate schon …«
    »Nein, eben nicht! Es geht längst nicht mehr um Pixelschubser und offene Rechnungen. Verdammt, es geht …« Philip schrak zusammen, als ein Donnerschlag die Fensterscheiben zum Klirren brachte.
    Im selben Moment klingelte es an der Tür.
    Philip keuchte. »Wer ist das?«
    »Woher soll ich das wissen?« Arthur trat ans Fenster. Erste Regentropfen platschten gegen das Glas. »Kenn ich nicht.«
    »Mach nicht auf.«
    »Ich glaube, er

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