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Drecksspiel: Thriller (German Edition)

Drecksspiel: Thriller (German Edition)

Titel: Drecksspiel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Krist
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Shirin passiert ist. Ich habe keine Ahnung, wer hinter der Entführung steckt, wirklich nicht!«
    David hielt seinen Blick unverwandt auf ihn gerichtet. Er wusste nicht, wonach er in Richards Gesicht suchte. Nach einer Lüge? Wenn er Richard nicht mehr vertraute, wem dann? Er war es schließlich gewesen, der ihm vor fünf Jahren das Leben gerettet hatte.
    »David«, sagte Richard. »Egal, was passiert ist und wie sehr Theodor darin verwickelt sein sollte, es geht um Shirin, hörst du? Sie darf nicht für die Dummheiten anderer büßen.« Er schnappte nach Luft. »Außerdem hast du jetzt eine neue Spur zu Milan.«
    Als wenn es dir um Milan geht ,wollte David erwidern.
    Richard schien um seine Zweifel zu wissen. »Niemand steckt in dem Fall so drin wie du«, fügte er hinzu. »Es würde Stunden dauern, jemanden einzuarbeiten, und so viel Zeit haben wir nicht mehr, das weißt du.«
    Es war die Angst um Shirin, die aus seinen Worten sprach. Sie ist wie eine Tochter für uns. Und wer konnte besser als David verstehen, wie es war, wenn man seine Familie verlor.
    Richard sah ihn erwartungsvoll an. Richard, der ihm überhaupt erst ein neues Leben ermöglicht hatte.
    *
    Fassungslos starrte Toni auf die Fahrstuhltüren. Mit einem stählernen Ächzen sank die Kabine in die Tiefe.
    »Papa?« Luke zupfte an Tonis Hose. »Spielen wir jetzt Zirkus?«
    Tonis Stirn war heiß, der Schmerz schlug wie ein Hammer von innen gegen seinen Schädel. Spielen wir jetzt Zirkus? Wortlos schob er den Jungen in die Wohnung und sein Herz setzte aus.
    Jeremy stand vor der Schlafzimmerkommode, tunkte seinen Zeigefinger in die Koksreste und wollte sie gerade abschlecken.
    Entsetzt sprang Toni auf ihn zu. »Lass das!«
    Er riss seinen Sohn weg vom Schrank, wischte ihm hektisch die Finger ab. Verstört sah der Junge zu ihm auf.
    Toni fegte das Koks zurück in die Tüte. »Du kannst das nicht einfach essen.«
    »Aber ich mag Traubenzucker.«
    »Das ist kein Traubenzucker, das ist …«
    »Gift?«
    »Nein, natürlich nicht. Das ist … Medizin. Für Papa.«
    »Bist du krank?«
    »Ein bisschen.« Toni packte das Tütchen ebenfalls in die Jackentasche und nahm den Jungen mit ins Wohnzimmer.
    Luke stand vor dem kaputten Tisch und klaubte die Geldscheine auf. »Guck mal, Papa, ich bin reich!«
    Toni seufzte, nahm das Geld an sich und setzte die beiden auf die Couch. Er schaltete den Fernseher ein und zappte bis zur erstbesten Sendung, die ihm geeignet schien. South Park.
    Zufrieden griff Jeremy nach seinem Cola-Becher. Erneut schwappte süße Brause aufs Polster. Aber das war Tonis geringste Sorge.
    Er nahm sein Handy, wählte Elkes Nummer. Das Freizeichen erklang, bevor seine Ex den Anruf wegdrückte.
    »Scheiße!«
    »Mama sagt, du darfst nicht fluchen«, tadelte Jeremy und rülpste.
    »Und du darfst nicht rülpsen«, sagte Luke.
    Toni stapfte zum Kleiderschrank, packte ein frisches Hemd, Jeans, Socken und Unterhose zusammen. »Bin gleich wieder da.«
    »Spielen wir dann Zirkus?«, rief Luke.
    Toni schlug die Badezimmertür hinter sich zu. Die Jacke legte er auf die Kloschüssel, die ruinierten Klamotten entsorgte er im Wäschekorb.
    Minutenlang ließ er heißes Wasser über seine Haut rauschen. Es linderte den Schmerz, zumindest für den Moment.
    »Papa?«, hörte er Luke.
    Toni wischte die beschlagene Duschwand frei. »Was denn jetzt schon wieder?«
    »Ich muss mal.«
    »Ich bin gleich fertig.«
    »Ich muss mal groß.«
    »Ja doch, gleich!«
    Sein Sohn räumte den Klodeckel frei.
    »Nein!«, schrie Toni. »Leg das wieder hin!«
    Die Jacke entglitt Lukes Händen. Sein Kopf sank auf die Brust.
    Toni stöhnte. »Gleich kannst du aufs Klo, okay?«
    Tränen tropften auf Lukes T-Shirt.
    »Und dann spielen wir Zirkus!«
    Der Junge hob das Gesicht. Er wischte sich die Augen.
    »Hältst du so lange noch aus?«
    »Glaub schon«, lachte Luke und tapste zurück in die Stube.
    Toni hielt seinen Schädel unter die Brause. Theis’ Stimme hallte in seinem Kopf.
    Irgendwann fliegt dir die Scheiße um die Ohren!
    Und das war noch vorsichtig ausgedrückt, Toni ging längst in der Scheiße unter.
    Er stellte das Wasser aus, trocknete sich ab und zog die frischen Klamotten an. Sein Kopf schmerzte noch immer, aber er fühlte sich etwas besser.
    Er knüllte die Jacke zusammen und ging zu den Jungs ins Wohnzimmer.
    »Papa, es hat geklingelt«, empfing ihn Jeremy freudestrahlend. South Park war vergessen, denn neben ihm saß Theis auf der Couch. Blundermann lehnte an der

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