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Drei Engel für Armand

Drei Engel für Armand

Titel: Drei Engel für Armand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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vorbei.
    Ein kleines Stück weiter hinten auf dem Laufgang zappelten und tanzten eine Hand voll Dunkelinge herum. Sie schienen zu warten.
    »Ah, das tapfere Dornröschen kehrt also zurück!« Stacia stand weiter oben auf dem Laufgang, in der Nähe einer der wenigen herabgelassenen Brücken. »Sollen wir mit dir anfangen, Prinzessin Talia? Stürze dich über den –«
    Schnee klatschte in die Hände. Ein hämmerndes Geräusch hallte in Danielles Ohren wider und verhinderte, dass sie die restlichen Worte Stacias hörte.
    Talia rieb sich die Ohren. »Gibt es vielleicht eine weniger widerliche Art, das zu tun?«
    Schnee grinste und wandte sich Stacia zu. Ein Wink mit der Hand, und die Zwerge des Feuers und des Lichts rasten vorwärts. Stacia riss die Augen auf und wich einen Schritt zurück. Vielleicht erinnerte sich Roses Geist daran, wie sie diese Wesen zum letzten Mal gesehen hatte.
    Stacia erlangte die Fassung schnell wieder. Ein unsichtbarer Schlag stieß die Zwerge zurück. Die Lichtgestalt blieb einfach stehen, aber der Feuerzwerg fiel auf den Rücken. Schnell entzog eine Dampfwolke sie den Blicken.
    »Worauf wartet sie?«, rief Talia. Die Dunkelinge hatten sich nicht bewegt.
    »Rose weiß, dass ich uns beschützen kann«, sagte Schnee. Sie fing an, auf Stacia zuzugehen. »Sie wird keine weitere Energie mit Angriffen vergeuden, die nur fehlschlagen würden.«
    Als der Dampf sich zu zerteilen begann, kehrten Schnees Zwerge an ihre Seite zurück.
    Stacia wich weiter zurück und bewegte sich auf den Fuß der Brücke zu. »Sag mir, Tochter, hörst du immer noch die Schreie deines Geliebten, wenn du schläfst? Denkst du, die Qualen deiner Freundinnen werden diese Erinnerung übertäuben, wenn ich ihnen die Haut vom Körper brenne?«
    Schnee machte einen Schritt nach vorn, doch Talia packte sie an der Schulter. »Wenn du mit ihr auf diese Brücke gehst, dann verschaffst du ihr einen taktischen Vorteil. Die meisten deiner Zwerge können nicht fliegen – du übrigens auch nicht, nebenbei bemerkt. Sie schon. Geh zu ihr, und sie braucht nur die Brücke zu zerschmettern, dann verwandelt sie sich in einen Vogel und du stürzt in deinen Tod.«
    »Ich könnte fliegen, wenn ich es wollte!«, protestierte Schnee. »Wahrscheinlich.« Aber sie blieb stehen.
    Talia fasste Danielle am Arm an. »Finde eine andere Brücke!«
    Danielle trat ans Geländer. Die meisten Brücken waren an den Turm hochgezogen worden. Sie entdeckte eine weiter unten, wo eine Gruppe von gebückt gehenden Zwergen einen von einem Maulesel gezogenen Wagen auf den Turm zuführte, aber dorthin zu kommen würde zu lange dauern. Eine andere Brücke, weit über ihnen, schwenkte gerade kettenklirrend nach oben.
    Mehrere Zuschauermengen hatten sich zusammengefunden, um die Konfrontation zu beobachten. Danielle sah eine Gruppe von Goblins auf einer der Turmplattformen, die alle mit den Fingern zeigten und gafften. Eine Hand voll Zwerge standen auf dem Laufgang unter ihnen; Danielle konnte sie nicht hören, aber allem Anschein nach schlössen sie Wetten ab.
    Wieder schickte Schnee den Feuerzwerg auf Stacia los, und wieder stieß Stacia ihn zurück.
    »Stacia hat Angst vor Wasser!«, rief Danielle.
    Schnee grinste und gab ein Zeichen. Die Wasserzwergin begann zu verschwinden. Als Danielle genauer hinschaute, sah sie, dass sie durch das Metallgitter floss und sich mit dem Wasser darunter vereinigte. Auf Schnees Stirn lagen tiefe Falten der Konzentration. »Das hier würde leichter gehen, wenn Stacia stromabwärts stünde«, sagte sie.
    Dünne, geschuppte Schlingpflanzen schossen aus dem Gitter heraus, wickelten sich um Schnees Beine und zogen sie auf die Knie. Sie sahen wie eine Kreuzung aus Pflanze und Tier aus, bewegten sich mit der Geschwindigkeit wütender Schlangen, aber aus ihren Schuppen ragten spitze Dornen.
    »Schnee!« Talia wollte Schnee packen, doch in diesem Moment griffen die Dunkelinge von hinten an.
    »Ich werde sie aufhalten!«, rief Danielle. »Hilf du Schnee!«
    Danielle entfernte sich von den beiden und hob das Schwert, während die Dunkelinge auf sie zurannten. Sie zählte vier, nein, fünf der widerlichen Kreaturen. Was um alles in der Welt war in sie gefahren, den Dunkelingen allein gegenüberzutreten? Sie hatte eindeutig zu viel Zeit in Talias Gesellschaft verbracht!
    Der vorderste Dunkeling setzte zum Sprung an. Danielle straffte sich.
    Gleißendes Licht versengte ihr die Augen, und die Dunkelinge schrien. Schnees Zwerg schlug zwei von ihnen

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